Work and Travel mit Diabetes Typ 1?
Hallo,
Ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und möchte, nachdem ich es leider nicht in meinen Wunschstudiengang geschafft habe, ein Auslandsjahr in Form von Work and Travel machen. Ich habe Diabetes Type 1 seit 10 Jahren und versuche zurzeit den Diabetes am Besten mit meiner Reise zu vereinbaren.
Mit den Herstellern meines Sensores und meinem Pumpenzubehör habe ich schon geredet und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es am Einfachsten ist, wenn ich meine Produkte für 1 Jahr mitnehme (oder im Besten Fall natürlich die doppelte Menge, aber mal schauen, ob das tatsächlich möglich ist.. beim Sensor nicht). Das an sich ist ja nicht das Problem, klar wird es viel Platz einnehmen und ich muss wahrscheinlich einen riesigen Koffer mitschleppen, aber immerhin bin ich versorgt.
Was mir Sorgen bereitet ist eher mein Insulin. Ich habe mich noch nicht auf ein Land festgelegt, aber am Liebsten wäre mir Neuseeland/Australien/Kanada. Die Kosten für das Insulin sind doch in den Ländern sehr teuer also würde ich am liebsten meine Jahresversorgung Insulin für 1 Jahr mitnehmen. Frage: Bekomme ich so viel Insulin überhaupt verschrieben? Und wie transportiere ich das ganze Insulin? Klar im Handgepäck, aber gibt es eine Kühltasche in die alle Fläschchen reinpasse? Und was, wenn das Insulin, im schlimmstem Fall, kaputt gehen sollte?
Außerdem suche ich noch eine Reisekrankenversicherung. Ist es egal, welche ich wähle, wenn sowieso keine (soweit ich weiß) die Kosten für eine chronische Krankheit übernimmt? Ich also in Notfällen abgedeckt bin, aber bspw. Meine Medikamente nicht bezahlt bekomme.
1 Antwort
Das klingt nach sehr viel organisatorischen Problemen. Das wirst Du selber herausfinden müssen, denn damit hat hier wohl keiner eine Erfahrung.
Aber Du kannst Dich bei den Botschaften der Wunschländer erkundigen, wieviel Du an Medikamenten mitnehmen darfst. Ich glaube nicht, dass ein Jahresvorrat erlaubt ist.
Was den Transport angeht, zumindest während des Fluges, sollte Dir die Fluggesellschaft weiterhelfen können, mit der Du fliegen willst. Im jeweiligen Land bist Du dann selber verantwortlich.
Was die Reisekrankenversicherung angeht, solltest Du erstmal bei Deiner Krankenversicherung nachfragen. Die Krankenkassen bieten meist auch eine Reisekrankenversicherung an.
Du brauchst auch ein Attest über Deine Erkrankung und die notwendige medizinische Versorgung, natürlich in englisch. Denn Du wirst Dir die notwendigen Rezepte und Medikamente dann vor Ort besorgen müssen. Das bedeutet, dass Du in Vorkasse gehen musst. Spreche deshalb das Problem der Abrechnung mit Deiner Reise-Krankenkasse ab.
In den drei genannten Ländern ist die medizinische Versorgung gut und Du solltest deshalb nirgends Probleme haben, ausser Du bist weit draußen irgendwo im Outback.
Was mich etwas nachdenklich macht, ist in welchen Hilfsjobs Du denn überhaupt einsetzbar bist. Allerdings kenne ich mich mit Deiner Erkrankung nicht aus. Das musst Du selber und für Dich erruieren, was machbar ist und was nicht.
Vielleicht solltest Du auch mal über Wwoofen oder Volunteering nachdenken.
Infos z.B. hier: https://www.australia.com/de-de/youth-travel/work-and-volunteer-in-australia/best-places-to-volunteer-in-australia.html
und https://www.in-australien.com/wwoofing_107503/
Zu beiden Themenbereichen gibt es genügend Infos zu allen drei genannten Ländern im Internet. Die weitere Recherche überlasse ich deshalb Dir.
Viel Erfolg.