Woher kommt die Anomalie des Wassers?

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Zwischen den beiden Wasserstoffen bestehen einerseits starke Abstoßungskräfte, die den Bindungswinkel von theort. 90° auf etwa 107° aufdehnen. Andererseits entstehen zwischen den Wasserstoffen und dem Sauerstoff benachbarter Wassermoleküle sehr starke Wasserstoffbrückenbindungen. Je nach Temperatur lagern sich Wassermoleküle zu 2er;4er;6er oder 8er-Aggregaten zusammen. Deren Verteilung nach Häufigkeit ergibt eine Gauss´sche Verteilungsglocke.

Vergleich: Das wesentlich schwerere H²S-Molekül ist bei Raumtemperatur gasförmig, weil von ihm keine H-Brückenkräfte ausgehen.

Die Anomalie des Wassers ist auf diese H-Brückenkräfte zurückzuführen; in Eisform bei 0° Celsius (Nicht Kelvin !) dehnt sich das Eis und seine Dichte schwindet. Bei +4°C liegen fast nur 8er-Aggregate in optimaler Anordnung vor, so daß die dichteste Packung entstehen kann. Die Religion kann da außen vor bleiben.

Die Zahl der 'Zufälle', die dazu führt, das das Leben so ist wie es ist, ist ungefähr so groß wie die der physikalischen Gesetzen gehorchenden Ereignisse, die dazu führen, dass Erbsen, wenn man einen Sack voll eine Treppe herunter rollen lässt, am Ende dort liegen, wo sie liegen.

Natürliche Voraussetzungen für irdische Lebensbedingung von Menschen lassen sich zu tausenden aufzählen. Selbst der Mond gehört dazu. Milliarden denkbarer Lebewesen existieren nicht, weil sie hier eben keine Lebensbedingung finden. Die Anomalie des Wassers gehört zweifellos zu den vielen Voraussetzungen für höheres Leben. Aber was soll an dieser Gegebenheit so eigentümlich sein, dass sie einige Leute in religiöse Verzückung treibt? Diese Leute lassen sich vermutlich von dem Vorurteil blenden, die sog. "Anomalie des Wassers" sei etwas "anomales" in der Natur, wie der Name vermuten läßt. Dabei handelt es sich durchaus um keine Singularität, sondern nur um eine von vielen Dichteanomalien. Die treten auch bei den chemischen Elementen Antimon, Bismut, Gallium, Germanium, Plutonium und Silicium sowie unter anderem bei Verbindungen wie Zirkoniumwolframat und Zinkcyanid auf. Und weil diese Dichteanomalien für die menschlichen Lebensvoraussetzungen so bedeutungslos sind, reißen die auch keinen Gottsucher vom Hocker.

Nein!

Das sicher nicht. Es ist vielmehr verwunderlich, dass es überhaupt etwas gibt. Es wäre viel "normaler", wenn es nichts gäbe. Es ist aber offensichtlich anders. Das ist das eigentliche Wunder. Warum das aber so ist, weiß niemand,.fertig

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernt ist gelernt

Letzten Endes ist das auf die gewinkelte Molekülstruktur und die Fähigkeit zur Wasserstoffbrückenbindung zurückzuführen. Das heisst aber nicht, dass es keinen Gott gibt, der sich das eben so ausgedacht hat.