Woher kommt das Klischee dass alle Schwaben sparsam oder geizig sind?
Gibt's da einen historischen Kontext dazu, daß das Volk dort immer mit den Schwabenwitzen in Verbindung gebracht wird? Lese grade wieder "die besten Jodel"..
Und hier brauch keiner die Moralkeule schwingen, ich weiß daß ein Klischee ein Klischee ist.
Verdammt, man soll ja Begriffe nicht mit derselben Bezeichnung erklären. Ironie aus.
3 Antworten
Gibt's da einen historischen Kontext dazu
Ja, das hat unter anderem mit der zum Norden unterschiedlichen Erbregelung der Höfe zu tun. Im Norden erbt der Älteste den Hof, während im Süden ein Hof auf alle Nachkommen aufgeteilt wird. Dadurch gab es sehr viele sehr kleine Höfe, die kaum ihren Bauern ernähren konnten.
Dazu kommt, dass sehr viele Gegenden im Schwäbischen eher magere Ackerböden oder schwierige Anbaubedingungen haben. So sagt man z.B. von den Äckern auf der Schwäbischen Alb, da wachsen mehr Steine als Kartoffeln.
Alles in allem führte das in der Vergangenheit zu sehr vielen armen Leuten, die hart ums Überleben kämpfen mussten und zusehen mussten, mit dem wenigen, das sie hatten, über die Jahre zu kommen. Das ist die Grundlage von Sparsamkeit, die dann im Extrem eben auch zu Geiz wird.
Ich meine ich war auf dem Gymnasium, hätte man dort nicht mehr deutsche Geschichte gelehrt um zb diese ganzen Vorurteile bzw Klischees entgegen wirken können?
Ja und Nein, wahrscheinlich, lautet die Antwort. Mich kotzen ja schon diese ganzen "Wessi Klischees" gegenüber den Osten an. Da sind Sachen wie der Soli noch das wenigste..
Und ich denke mir immer nur... Jaja hoffentlich stirbt diese Generation langsam "aus". Was man als Kinder unbewusst von den Alten aufnimmt.. Das ist der Wahnsinn. Aber gewisse Vorurteile bleiben für immer und da sind Zigeuner Sóßen noch harmlos
Holt die Kinder und die Wäsche rein... Das hat sich festgebrannt. 😅 Zurecht, wenn ich Sachen lese, wo sich der Bürgermeister noch eingesetzt hat und dann der Camping Platz voll Gülle war. 🤦
Weil die Menschen nördlich der Mainlinie leichtlebiger und nicht so fleißig sind und die Ursachen für ihr wirtschaftliches Zurückbleiben nicht bei sich selbst suchen wollen.
Danke dir vielmals. Schön formuliert. Kann man dies generell auf Menschen beziehen? Ich habe in der Familie das Problem sag ich mal.. Die soziale Seite seitens Mutter, da gibt de Oma immer Geld, auch wenns das letzte is..
Während die meines Vaters.. Geizig hoch zehn is. Geizig is noch untertrieben, weil da noch viele andere Sachen schief gelaufen scheinen.
Aber wenn meine "kalte Oma" mir treu doof zu verstehen gibt "ich kann meine enkel nicht umarmen, weil meine Mutter das schon nicht mit mir gemacht hat"
Joa dann ist das hart und sagt eigentlich alles.
Ich habe in einem Kurhotel als Kofferträger gearbeitet. Natürlich sind Schwaben geizig. Münchner haben Geld und geben auch was. Und der Rest ist durchwachsen
Ja aber da muß ein gewisser Hintergrund sein. Im Sinne von "ich spare für schlechte Zeiten"
"Saupreis" welches sich mittlerweile als Schimpfwort für alles etabliert hat, bedeutet ursprünglich wörtlich.. Naja erklärt sich selbst und bezieht sich auf auf die politische Lage von damals mit Preußen und Bayern.
Ich finde es interessant, wie lange sich solche Sachen in den Köpfen instinktiv festgesetzt haben.
Im weiteren Sinne ist das auch nur Rassismus, bloß andere Interpretation.
Wenn man das jetzt wieder weiterdenkt merkt man schnell das die aktuelle Rassismus Debatte genauso Käse ist..
Schotten sollen allerdings noch geiziger sein als Schwaben - und das liegt nicht nur an Dagobert Duck. Das hat uns auch meine Englischlehrerin erzählt, die mal eine Zeit lang in Schottland gelebt hat. Dort werden z.B. alte Schnürsenkel in einen neuen Schuh eingefädelt und der Schnürer vom neuen Schuh wird aufbewahrt, damit er sich nicht abnutzt ^^
Danke. Schade das man sowas erst in der Uni lernt..