Wird "raus zu suchen" so richtig geschrieben?

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raus ist Umgangssprache, die Standardform aber heißt heraus.

Das Verb heißt also "korrekt" heraussuchen und wird zusammengeschrieben,         auch wenn der zu-Infinitiv verwendet  wird: herauszusuchen,                                     und ebenso werden die beiden Partizipien zusammengeschrieben:  heraussuchend und herausgesucht. 

Siehe: http://www.duden.de/rechtschreibung/heraussuchen

Richtig ist "heraussuchen" bzw. "raussuchen" und in der Infinitivform mit "zu" "herauszusuchen" etc. (Siehe den entsprechenden Eintrag bei Duden online.)

Generell: Bei Verben mit vorangestellter Präposition oder Adverb etc. ist theoretisch sowohl Zusammen- als auch Getrenntschreibung möglich, abhängig von der Bedeutung und dem Bezug des vorangehenden Wortes zum Verb. In der Regel weiß dein Sprachgefühl, ob der Bestandteil vor dem Verb zum Verb gehört oder zu anderen Teilen des Satzes.

Für die Schreibung gibt es eine Faustregel: Wenn die Betonung auf dem ersten Teil liegt, handelt es sich um eine Vorsilbe, welche das Verb modifiziert, und es wird zusammengeschrieben; liegt die Betonung auf dem Verb oder auf beiden Teilen etwa gleich, wird getrennt geschrieben. (Ausgerechnet bei "getrennt schreiben" funktioniert die Faustregel nicht ...)

Sie soll dableiben (synonym zu bleiben, an diesem Ort bleiben, nicht weggehen).

Sie soll da (= dort) bleiben.

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Er begann, aus einer Laune heraus zu suchen. (Adverbialbestimmung: aus einer Laune heraus)

Er begann, die Bücher herauszusuchen. (Verb: heraussuchen)

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Wir sind zusammengekommen, um ... (haben uns getroffen; Ergänzungsprobe: Wir sind an diesem Ort zusammengekommen)

Wir sind zusammen gekommen ... (gemeinsam hingegangen, gleichzeitig angekommen oder auch gemeinsamer Orgasmus, hier sollte man schon richtig schreiben ...; Ergänzungsprobe: Wir sind zusammen an diesen Ort gekommen; in letzterem Fall: Wir sind an diesem Ort zusammen gekommen)

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Hans versuchte, den Brief aus dem Stapel herauszusuchen. (Der Brief befindet sich im Stapel  - nimmt Hans jedenfalls an. Es geht um eine bestimmte Art des Suchens zu einem bestimmten Zweck  Die Handlung endet damit, dass der Brief nicht mehr im Stapel ist - wenn Hans Recht gehabt hat.)

Hans versuchte, den Brief aus dem Stapel heraus zu suchen. (Hans befindet sich im Stapel ... * ähem *; Adverbialbestimmung "aus dem Stapel heraus". Es geht um den Ort, an dem Hans sich befindet. Die Handlung beginnt damit, dass Hans sich im Stapel befindet. * öchött *)

Das letzte Beispiel ist zugegeben blöd, aber es hilft vielleicht, ein Gespür für den Unterschied zu bekommen ...

Das Verb heißt "raussuchen" oder "herauszusuchen". Wenn bei einem Verb mit Vorsilbe und Verb  das "zu" des Infinitivs hinzutritt, schreibt man immer zusammen. Das "zu" quetscht sich also hinein.

Schreib man auseinander, etwa er kann "gut schreiben",  so bleibt das getrennt, wenn das "zu" hinzutritt. Also: Der Lehrer bat ihn, gut zu schreiben. Aber : Einen Betrag gutschreiben. Er bat die Bank, ihm den Schreibt man zusammen, bleibt es mit dem "zu" zusammen. Schreibt man getrennt, bleibt es getrennt.  

Raus zu suchen ist richtig

Njet. 

Raussuchen ist die umgangssprachliche Version von heraussuchen. Das Verb wird zusammen geschieben, also auch herauszusuchen und rauszusuchen.


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@Olsen: Was du sagst, ist richtig falsch!

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