Wird man als narzisst geboren oder so erzogen?
Hallo Leute
Ich lese hier öfter fragen wie man mit Narzissten umgehen soll oder so...
Nun Frage ich mich ob narzissmus in den Genen liegt bzw. angeboren ist oder man durch erziehung/erfahrung/Prägung in der Kindheit zu einem wird?
10 Antworten
Es gibt durchaus eine genetische Disponente, so wie bei allen anderen Krankheiten auch.
Ob jemand diese Störung bekommt oder nicht hängt von der Kindheit ab.
Wenn ein Kind Gewalt erfahren hat (psychisch, physisch oder sexuell) kann so eine Störung entstehen. Aber auch, wenn ein Kind überbehütet und wegen jeden Furz gelobt wurde, so dass sie keine Chance hatte, ein reales und gesundes Selbstbild zu entwicklen.
Wenn ein Kind also unter einer diesen Bedingungen aufwachsen muss, kommt nun die genetische Disponente ins Spiel. Ist sie vorhanden, ist der Grundstein für die NPS gelegt.
Hat das Kind aber diese genetische Disponente der NPS nicht, entwickelt es eine andere Störung. (Borderline, Schizoide Störung, Abhängige Störung, Depressive PS usw....). Dies wiederum hängt auch wieder von der Genetik ab, die beim Kind angelegt ist.
Zusammenfassend kann man sagen: Persönlichkeitsstörungen entstehen, wenn in der Kindheit was schiefgelaufen ist. Welche man letztendlich entwickelt, hängt von der Genetik ab.
Danke fürs Sternchen. Jetzt bin ich leider versehentlich auf "Melden" gegangen. Ich hoffe, der Support merkt, dass es ein Versehen war.
Was ich noch sagen wollte: Wenn eine genetische Disposition vorhanden ist, das Kind aber normal aufwächst, entwickelt sich keine NPS. Es muss immer beides vorhanden sein.
Erziehen ist etwas sehr bewusstes finde ich und ich kann (möchte) mir nur schwer vorstellen, dass jemand sein Kind bewusst zu einem Narc erziehen möchte.
Aber sie werden gemacht. Es kann sehr unterschiedliche Ursachen haben und der eine wird ein ausgesprochen böser Narzisst (maligne) ein anderer unter den gleichen Umständen wird zu einem Co-Narc oder geht mehr oder weniger unbeschadet durch die Auslöser hindurch.
Ein Teil Gene, ein Teil Psyche und ein Teil Sozialistation ... wie bei jedem anderen Menschen auch.
Man geht davon aus, dass der destruktive Narzissmus in der frühen Kindheit angelegt wird. Etwa zu dem Zeitpunkt an denen sich auch andere Bindungsstörungen bilden können. Durch Mangel an sozialer Nähe, bzw traumatisierende Erlebnisse, welche am Urvertrauen rütteln und/oder die eigene Persönlichkeit in Frage stellen - grob gesagt.
"Narzisstische Persönlichkeitsstörung" - da steht keine kohärente Theorie hinter, i.e. pseudowissenschaftlich. Wenn Du fragst "nature/nurture, oder hier angeboren/erzogen" ist die Antwort immer sowohl als auch, bzw. weder noch
Ok kann also mit beidem oder mit nichts von dem zu tun haben? Hört sich schräk an. Kannst du dir vielleicht die Antworten durch sehen die ich bei silvie11700 geschrieben habe und mir das erklären?
Eine Konstellation: dominierende Mutter, also Macht(missbrauch) anstelle von mütterlicher Liebe, aber der ganze Ansatz zur Anschauung dieser Persönlichkeitsstörung ist schlecht im Sinne von unbrauchbar.
Ein Narzisst wird eindeutig erzogen.
Doch wenn er klug ist, dann erkennt er sehr bald, dass so ein Leben die Hölle ist, und wird einen Weg finden sich neu zu orientieren.
Ok. Wie erzieht man jemand das er narzisstisch wird? Was macht man in der Erziehung falsch das jemand so wird?
Narzissmus heisst "Selbstverliebtheit" bzw. der Glaube, dass man mehr wert ist als andere. Folglich kann es zu dieser Meinung nur dann kommen, wenn man das als Kind ständig eingeredet bekommt.
Passiert oft bei Kids z.B. die besonders hübsch sind. Am häufigsten bei schönen Jungs, die von ihren Müttern ständig bewundert und als "etwas Besonderes" hervorgehoben werden.
Das versteh ich. Aber narzissten sind doch auch gefühlskalte Menschen die andere Menschen mit falschen gefühlen täuschen,.,. andere an sich binden wollen und und und.... wie erzieht man das jemand an?
Ich mein wenn jemand gefühlskalt ist hat er meist selbst nie liebe erfahren. Wenn er nie liebe und nettigkeiten erfahren hat kann er doch auch nicht selbst-verliebt, bewusst sein. Da wird man doch zum Gegenteil oder? Irgendwie Wiederspricht sich das...
Niemand kann wohl alle die Geheimnisse der einzelnen Seelen erkennen? Und wenn von Erziehung die Rede ist, dann ist das keinesfalls die der Eltern alleine, sondern ebenso die vielen anderen Menschen gemeint, wie Kindergärtnerinnen und Lehrer und auch der Umgang mit anderen Menschen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass genau das, was man am meisten verhindern möchte, oft am stärksten forciert wird.
Narzissten zeigen von sich das Bild, welches sie darstellen wollen oder von ihnen erwartet wird. Sie lernen welche Gefühlsregungen angemessen sind, um ihre Ziele zu erreichen. Sie haben Antennen für Menschen, welche sie leicht in ihre Tasche stecken können. Mit der Zeit werden sie zu hervorragenden Manipulatoren, das wird man nicht ohne Empathie ... allerdings nutzt er diese nur in eine - in seine - Richtung.
Der Junge in Silvies Beispiel wird von der Mutter auf sein Äußeres reduziert. Er wird als Mensch nicht gesehen und von seiner Mutter auch nicht als vollständige Person anerkannt. Er wird von seiner Mutter benutzt. Wenn sie zudem noch einen Übersteigerten Anspruch an ihn hat und sich ihm gegenüber, wenn sie nur unter sich sind, deutlich macht, dass er ohne sie nichts Wert ist (bitte, dies ist nur ein beispielhafter Verlauf, es gibt viele Möglichkeiten) vielleicht nicht nur mit Liebesentzug und Schweigen, sondern auch mit Gewalt bestraft wenn er nicht funktioniert, dann ist das ein Nährboden auf dem Narzissmus greifen kann.
Aber beginnen tut es früher, wenn die Hirnstruktur sich aufbaut und im Säuglingsalter bereits entsprechende Signale an das Kind ausgesandt werden. Der frontale Stirnlappen u.A. weist zwischen Narzissten und anderen Unterschiede auf.
Sie werden so erzogen dass sie die besten sind und dass sie sich durchsetzen sollen, egal wie.dann werden diese automatisch empathielos. Man hält sich dann für den Besten und findet es nicht wichtig, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. Diese werden für eigene Ziele benutzt. Kenne solche Leute. Also zu 90 Prozent Erziehung.
Bei einer vorliegenden NPS ist eines der Symptome eine beständige Uneinsichtigkeit. Wenn sie sich therapeutische Hilfe holen, sicherluch nicht um ihrer Umwelt einen gGefallen zu tun, sondern eher weil alle (oder einzelne Menschen "böse" zu ihm sind) Eheberatungen werden z.B. mit der Idee des Narcs begonnen, um den Partner zu ändern damit alles wieder gut wird.
Es hat nichts mit Klugheit zu tun. Viele Narcs sind ausgesprochen intelligent oftmals auch nie nur Narc nicht selten spielen noch andere Störungen (borderline, bipolar) mit hinein.
Meistens anerzogen. Eine gewisse Veranlagung dazu kann auch bestehen.
Danke für die ausführliche Antwort:-)