Wieso wirft die SPD der AfD Populismus vor?

3 Antworten

Die nächsten Wochen wird wieder jeder den anderen schlecht machen um auf Stimmenfang gehen zu können. "Versprechen" kann man eigentlich bis zu 6 Monate vor der Wahl nicht für voll nehmen (oder sie sagen nach der Wahl, dass das wahrscheinlich erst im Jahre 2075 erfüllt werden kann, in der Hoffnung alle vergessens wieder bis dahin).

Genauso wie alle denken, dass die AfD "hart durchgreifen" wird. Denen wirds genauso wie allen führenden Parteien gehen, angenommen sie würden gewinnen. Bis das von ihren "Wünschen" dann alles mal seinen Weg von Bundestag, Bundesrat, Bundesgerichtshof und den ganzen Rechtsmitteln durchlaufen ist, ist schon wieder das Jahr 2030 oder 2035. Versprechen und reden kann man viel - aber solange kein Plan klar ist woher die finanziellen Mittel kommen noch einen Zeitpunkt, kann mans eh schon wieder vergessen eigentlich, weil das nix werden wird.

"die Steuerlast soll gesenkt werden" - welche finanziellen Mittel gleichen das langfristig wieder aus? Wann? Wieviel? Für wen? Für wie lang?

Ich könnte jetzt auch versprechen, dass ich zum Mond fliegen werde....im nächsten Leben. Ooh - leider keine Legislaturperiode mehr.


Granada3 
Beitragsersteller
 06.02.2025, 23:34

In Österreich gibt es Gott sei Dank jetzt bald eine Regierung unter einem AfD-Kanzler. (AfD-Schwesterpartei FPÖ) In Deutschland hingegen ist Hopfen und Malz verloren.

In den letzten Tagen habe ich die Erfahrung gemacht: „Populismus“ ist für die SPD, einen Antrag einzubringen, der ihr nicht in den Kram passt!

Eigentlich heißt Populiismus; die Nöte und Sorgen der Bürger ernst nehmen und darauf vermeintlich einfache Lösungen zu finden.

Ein Beispiel vom alten Le Pen. Der sagte mal: „Wir haben in Frankreich eine Million Arbeitslose und eine Million Ausländer. Schmeißen wir alle Ausländer raus, dann haben wir keine Arbeitslosen mehr“

So ähnlich geht die AFD in Deutschland auch manchmal vor, etwa, wenn sie fordert, den demographischen Wandel durchs Kinderkriegen zu bekämpfen.

Aber wie gesagt: Für SPD und Grüne ist der Populismus-Vorwurf inzwischen eine Attitüde geworden, hinter der sie sich verstecken, wenn sie unbequeme Themen, die die Bürger umtreiben, nicht aufgreifen wollen.


Der „Volkswille"
Populismus (aus dem Lateinischen: populus = Volk) erkennt den Pluralismus nicht an. Populisten behaupten, das Volk wäre eine homogene Einheit, obwohl wir eine vielfältige Gesellschaft sind. Sie behaupten außerdem, den „einzig richtigen Volkswillen“ zu kennen. Sie selbst – und eben nur sie selbst – beanspruchen, diesen Volkswillen zu vertreten. Andere Meinungen sind aus populistischer Perspektive nicht einfach andere Meinungen, sondern ein Verrat am „Volk”. Dieser Anspruch ist in seinem Kern antipluralistisch: Nur ganz bestimmte Lebensentwürfe und politische Positionen finden Anerkennung. 
„Die anderen"
Populisten stellen in ihren Argumenten ein positiv charakterisiertes „Wir“ einem als negativ gekennzeichneten „die anderen“ gegenüber. Politische Konflikte um Ressourcen, Zugänge oder Anerkennung werden umgedeutet in unüberwindbare Feindschaften zwischen diesen konstruierten Gruppen „Wir" und „die anderen".
Einfache Lösungen
Populismus verkürzt, dramatisiert und emotionalisiert bewusst komplizierte gesellschaftliche Fragen und behauptet, dass die Lösung dieser Fragen im Grunde ganz einfach wäre.
Dünne Ideologie
Der Populismusforscher Cas Mudde bezeichnet Populismus als „dünne Ideologie“. Populismus bedient sich anderer ideologischer Rezepte. Die grundlegenden Mechanismen docken je nach Land, politischer Kultur und historischer Situation an anderen Themen und Feindbildern an. „Die da oben" kann vieles sein: die „Eliten" in Washington, Brüssel, Berlin, Stuttgart – wie es gerade passt. Diese Flexibilität ist Teil des Erfolgs des Populismus. 

https://www.lpb-bw.de/populismus#c69046

Genau deswegen?!

Und Politik ist ganz sicher nicht immer populistisch. Genauso wenig wie jede politische Rede populistisch ist.

Die AfD spricht nunmal Themen an die von anderen Parteien ignoriert werden.

Auch Tinnef, da nicht zutreffend. Nur weil man nicht das Lieblingsthema der AfD in der Form in den Vordergrund stellt, wie es die AfD tut und an Lösungen dennoch arbeitet, was der AfD dann allerdings nicht weit genug geht oder nicht schnell genug, bedeutet es keineswegs, dass die Themen "ignoriert" würden.

Wäre das so, dann wäre z.B. in der Migrationspolitik rein gar nichts passiert.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/ampel-koalition-ende-umgesetzte-gesetze-fdp-spd-gruene-104.html

Man kann sich ja gerne darüber austauschen, ob man hätte "mehr" machen können. Aber deine Ausführung ist eben auch nichts weiter als Populismus.


Granada3 
Beitragsersteller
 06.02.2025, 23:39

Und ja: Es gibt eine Kultur und Gesellschaft die Deutschland geprägt hat und prägt und die gilt es zu schützen.

Granada3 
Beitragsersteller
 06.02.2025, 23:36

Es ist kein Populismus. Wenn man mal durch deutsche Innestädte geht und einem nichts auffällt an dem man tunlichst was ändern muss, dann ist das kein Populismus. In 20 Jahren ist es zu spät, wenn nicht gar jetzt schon

Kessie1  07.02.2025, 00:15
@Granada3

Komplexe Themen auf ein "Remigration jetzt" runterbrechen ist Polemik und nur dumm rum hetzen anstatt echte Lösungen zu bieten ist Polemik.

Von dieser Partei hört man nur Verallgemeinerungen, dumpfe Parolen, Ausländerhass. Ist das die "Kultur und Gesellschaft" die du schützenswert findest?