Wieso machen Gewitter- und Regengebiete so oft einen Bogen um meinen Ort?

10 Antworten

Nach West habt Ihr halt den wolkenmelkenden Harz, und Richtung Südwest vor dem Weserbergland das Ruhrgebiet und die ohnehin schon trockenen und baumarmen Börden vom Aachener Raum über Soest und Warburg. Weiter südlich von Euch im Westen liegt die Landschaft ganz zu letzt auch immer noch mit im Windschatten des Thüringer Waldes als östlichstes Mittelgebirge in Zugrichtung der Wetterfronten vom Atlantik her.

Und da hinter von West nach Ost kommen keine kondensationsträchtigen Feuchtgebiete und saftigen Laubwälder mit großen Flächenanteilen mehr, sondern hauptsächlich nur noch großflächiges Agrarland auf teils eher sandigen Böden.

Nördlich vom Harz habt Ihr die Magdeburger Börde, die auch nicht gerade ein Nachbefeuchtungswunder ist.

Weiter nach Nordwest bis Nord-Nordwest kommen auch keine ausgedehnten Laubwälder in Zugrichtung zum nachtanken, sondern hauptsächlich mal Kiefernwälder und noch mehr teils stark entwässerte Agrarflächen.

Nach etwa 300 bis 500 Kilometern über flaches Land haben sich zumindest die meisten atlantischen Tiefdruckgebiete vom Atlantik her auch ohne Windschatten durch die o.g. Mittelgebirge bereits weitreichend über ihrem Weg durch das Festland. abgeregnet.

Besonders verdunstungsträchtige Landschaften auf den westlichen Zugbahnen bis zu Euch gibt es zur Nachladung da nicht mehr.

Von daher können von Westen her nur besonders starke Fronten mit ggf. zusätzlich noch schnellem Durchzug da bis zu Euch noch größere Niederschlagsmengen bringen. Oder halt starke Fronten von NNW bis NNO über die Nordsee oder sommerlich aufgewärmte Ostsee und die mecklenburgische Seenplatte über das Spreegebiet hinweg bis zu Euch.

Da hat vermutlich irgendjemand in deiner Umgebung einen Orgonit Cloudbuster im Garten stehen.


Tommy2406 
Beitragsersteller
 07.07.2025, 17:00

Dankesehr jetzt weiß ich woran es lag.

Das phänomen haben wir gefühlt bei uns auch.

Bedenke was sein muss damit Gewitter entstehen. Dazu muss ja Wärme Luft nach oben steigen.

Nun wird das sicherlich von der Bodenbeschaffenheit beinflusst. Weil auffwinde haste ja nicht überall.

Wie genau das ganze beeinflusst wird kann ich dir nicht sagen. Aber ich vage doch zu vermuten daß über dem Wald weniger Wärme Luft Mal eben aufsteigt als über einem freien Felde etc.

Hinzu kommt die vorherrschende Windrichtung.

Wind weht ja nicht zufällig aus allen Richtungen. Bei uns haste oft Westwinde. Wenn ich mit bei uns das Blitzradar anschaue dann ziehen viele Gewitter in Richtung Nord-Ost oder Ost-Nord-Ost.

Dh. Damit wir viele Gewitter abbekommen würden müsste es südwestlich von uns bzw. West südwest Landschaft geben die eben Gewitter begünstigt. Ist die zu weit Nord oder süd. Gehen natürlich viele Gewitter drüber oder drunter weg.

Daher würde ich sagen ist es sinnvoll dich darüber zu belesen welche Landschaften Gewitter Entstehung begünstigen und welche eher daran hindern. Und schauen ob man da in der nähe befindliche gründe finden kann warum Gewitter einen eher verfehlen als wirklich drüber wegziehen.

Zu bedenken ist auch: das ne Gewitterzelle gar nicht solange lebt. So kann ein "Entstehungsgebiet" auch manchmal vielleicht zu weit weg sein. Das eben die Gewitter abgrenzen bevor sie bei dir ankommen.

Ganz simpel: sogenannte Wetterscheiden, gibt es bei uns (Nürnberg) auch übers Stadtgebiet verteilt, gleich mehrere davon, auf der einen Straßenseite ist es trocken, auf der anderen kommt der Regen runter. Oder: Stadtmitte trocken, Süden der Stadt Weltuntergang mit Mega-Gewitter und sogar Windhosen die Dächer abdecken, ist kein Wunder daß da in früheren Zeiten keiner hingebaut hat, wenn man die Wetterschäden im Wald sehen konnte. Wenn sich ein Gewitter ungünstig an den umliegend verlaufenden Berghängen der Fränkischen Alb "fängt", kann es sein daß sich das Teil erst über der Stadt ausregnet, dann weiterzieht, umdreht und sich noch mal ausregnet, auch schon erlebt, wie ein Bumerang der zurückkommt.

Eine weitere Möglichkeit für einen "Gewitterschutz": mehrere Keltenschanzen rings um den Ort verteilt. Aus irgendeinem Grund halten die Dinger Unwetter ab, aber nur wenn der Ring geschlossen ist und die Schanzen noch einigermaßen intakt sind. Wenn der Ring aber gebrochen ist, eine Schanze fehlt, kann es passieren, daß wie beim Gebirge in der oberen Schilderung ein Gewitter das genau durch diese Lücke einfliegt, sich quasi fängt, nicht mehr weiterkommt, und dann alles runterfallen läßt was geht. Beides, Keltenschanzen und Berge, haben imho was mit Aufwinden zu tun die besonders über Berghängen oder besonders trockenen und warmen Plätzen wirksam sind und so die Wolkenbewegung "steuern".

Wenn irgendwo Gewitter durchziehen ist die Fläche, auf der es wirklich heftig zugeht, Starkregen, Hagel, Sturmböen und Blitze alle paar Sekunden, relativ klein. Ein paar Kilometer entfernt merkst du nur ein paar Böen, ein paar Regentropfen und einen Blitz, oder auch gar nichts, außer dass es nach Durchgang einer Front kälter geworden ist.
Das ist elbabwärts hier in Hamburg nicht anders, in einem Stadtteil ist landunter, im anderen eitel Sonnenschein. Und auch hier ist die Elbe keine Wetterscheide, dazu ist sie viel zu schmal.

Ich kenne keine genauen Zahlen, aber wenn als Beispiel in einem Gewittergebiet nur 10 % der Fläche von Starkregen betroffen sind, gehen 90 % der Warnungen oder auch Hoffnungen ins Leere.