Wieso hat man in der mündlichen Prüfung weniger Zeit für das Übersetzen (Latein)?

2 Antworten

Exzellente Frage! Das ist nämlich eine große Ungerechtigkeit.

In den Richtlinien wird von einer Übersetzungsgeschwindigkeit von 1Wort pro Minute ausgegangen. Das ist ziemlich realistisch. D.h. man geht in der schriftlichen Prüfung davon aus, dass du für den 140-Worte Text etwa 140 Minuten brauchst. Und dann bleiben dir noch 100 Minuten übrig, um die Aufgaben zu beantworten. Das ist fair und machbar.

In jeder mündlichen Abiturprüfung (egal, welches Fach) gibt es 30 Minuten Vorbereitungszeit. Fair wäre, wenn man in diesen 30 Minuten 20 Worte übersetzen müsste und dann noch 10 Minuten für die Aufgaben hätte. Aber: 20 Worte sind 1-2 Sätze. Darüber kann man kein 20-30 minütiges Prüfungsgespräch führen. Ein Prüfungsgespräch muss (in jedem Fach) einen sinnvollen Text als Grundlage haben und nicht nur 1-2 Sätze. Deswegen ist der Übersetzungsteil wesentlich länger, als es fair wäre.

=> Ich rate jedem Schüler von einer mündlichen Lateinprüfung ab - eben, weil es mega ungerecht ist. Schriftlich ist Latein ganz ok.

Da geht es wahrscheinlich nur darum den Sinn herauszulesen, bei der mündlichen Prüfung. Ob du übersetzen kannst, wird bei der schriftlichen Prüfung schon abgeprüft.