Wieso entscheidet man sich dazu Soldat zu werden?

Britta979  02.11.2022, 00:40

Wieso entscheidest du dich dagegen?

Diadelosmuertos 
Fragesteller
 02.11.2022, 00:41

Ich bin kein Freund von Menschen töten

6 Antworten

Ich war 2-3 Wochen vor meinem Fachabi, alle Fristen versäumt, und ohne den geringsten Plan. Polizist konnte ich mir immer vorstellen, aber ans Militär nie wirklich gedacht. Aber durch PC Spiele, Softairs und Anderes, Waffen an sich fand mal halt schon spannend.

Jedenfalls hab ich damals ein Beratungsgespräch gesucht, weil ich hörte, dass man für einen Wehrdienst keine Frist an sich hat. Es entscheidet sich erst beim Einplaner, wo man anfangen kann und so bin ich direkt nachm Abi in die Grundausbildung, während meine Kumpels auf Abifahrt gingen ^^ .

War schon irgendwie witzig nach 10h komplett am Ende, am Handy die ganzen Bilder vom Feiern zu kriegen und zu denken, ... irgendwas haste falsch gemacht.

Allerdings war meine erste Zeit dort sehr prägend. Es hat mir mein jetziges Leistungsprinzip gegeben, Auftreten und hat auch einen gewissen Idealismus geweckt. Vieleicht kam damit auch die (kurzlebige ^^) Naivität, dass man wirklich einen Unterschied machen kann, aber aus diesen Gründen habe ich mich dann länger verpflichtet, da man einfach für mehr arbeitet als nur für den "Gehaltsscheck".

Ich kann es aus der Sicht meines besten Freundes erzählen:

Er war so nen richtig böser Junge als Teenie. Hat alles versucht was Gott verboten hat. Alkohol, Schlägereien, ständig die Polizei daheim wegen seiner Verfehlungen...
Mit 20 entschied er sich zur Bundeswehr zu gehen.
Er machte eine Ausbildung zum Scharfschützen, war dann auch ne Weile im Kosovo stationiert.

Seinen Aussagen nach hat ihm das einen Sinn im Leben gegeben und aus einem Skinhead einen Mann gemacht. Er brauchte den Drill, den Gehorsam, die klaren Regeln, die Gemeinschaft, den Zusammenhalt.

Ist inzwischen auch schon paar Jährchen her und er arbeitet nun in einem ganz anderen Bereich. Er ist so nen lieber warmherziger Kerl. Empathisch. Kümmert sich um die Menschen die er gern hat...

Wer weiß was ohne das Soldat sein aus ihm geworden wäre. Seiner Entwicklung war das sehr förderlich.

Im großen und ganzen ist wohl kaum jemand ein Freund von Menschen töten. Aber wenn ich nicht haben will was anderen gehört, sollte ich das recht haben das was meins ist zu beschützen und zu verteidigen.

Eine bekannte sagte, wenn jemand mein Haus haben will dann gebe ich es ihm wenn ich leiden vermeiden kann.

Aber was ist wenn deine Familie dafür leiden muss? Wenn es keine anderen Häuser gibt zu denen du ziehen kannst?

Was ist wenn die Welt nut noch drei Länder beinhaltet: USA, China und Russland? Hört das kriegen dann auf?

Wie soll ich meinen Kindern lernen was gut und schlecht ist wenn ich niemals NEIN sagen darf?

Jemanden töten zu müssen ist natürlich eine Niederlage in sich selbst. Aber ich erreiche auch ichs wenn ich mich töten lasse(um mal das extreme zu nennen).

Die Welt ist leider ein gefährlicher Platz wo wir alle versuchen müssen reinzupassen und auch anderen helfen müssen darin Platz zu nehmen. Leider mangelt es bei vielen an Respekt vor anderen. Dafür wird es immer wieder zu Konfrontationen kommen die ins extreme ausschreiben können.

Traurig aber wahr 😪😪😪

Ich hatte mal nen Kollegen der wusste nicht was er beruflich machen soll und wegen des Geldes isser dann zur Bundeswehr gegangen. Er konnte dort eine Ausbildung machen und arbeitet jetzt in dem erlernten Beruf.

Gibt viele Gründe:

- Abwechslungsreich und man ist aktiv

- will seinem Land dienen/verteidigen

- man interessiert sich einfach für sowas

- Erfahrungen sammeln

- In manchen Ländern bekommt man Vorteile, Studium wird bezahlt

- Für manche ist es der einzigeste gute Arbeitsgeber

..... Jeder hat seine eigenen Gründe