Wieso bin ich von meinen Mitmenschen so schnell gelangweilt?
Bei mir ist es in den meisten Fällen so, dass ich mit ein paar Menschen eine Zeit lang total gut auskomme und mich super mit ihnen verstehe. Ich habe auch Spaß daran, etwas mit diesen zu unternehmen und interessiere mich auch für ihr Leben und ihre Probleme.
Doch plötzlich hört sich das aufeinmal auf. Ich bin dann die meiste Zeit nur noch genervt von den Menschen. Rege mich über Kleinigkeiten oder gewisse Angewohnheiten von ihnen auf. Mich interessieren die Probleme und deren Leben einfach nicht mehr. Auch frage ich mich, wie ich mich je mit demjennigen verstanden habe. Ich bin schlicht und einfach genervt von ihnen.
Man merkt es eigentlich dann auch ziemlich schnell, dadurch das ich abweisend bin und, wie mir schon viele Leute gesagt haben, irgendwie einen arroganten und kalten Blick bekomme
Jetzt muss ich noch dazu sagen, dass ich versuche mir einzureden, dass es doch gar keinen Grund dafür gibt, dass ich jetzt plötzlich eine Art "Abneigung" gegen meine Mitmenschen entwickle. Doch irgendwie hilft das nicht wirklich weiter.
7 Antworten
Hallo!
Also mir kommt es so vor als würdest du vielleicht zu extrem jeweils vorgehen, sodass dir die goldene Mitte im Zwischenmenschlichen fehlt:
Zu anfangs bist du total dabei, hängst dich quasi voll rein, machst es ihnen alle recht, bist toll und verausgabst dich direkt, volle Energie voraus, alle Aufmerksamkeit auf diese Menschen .....
und dann auf einmal geht dir die Kraft dafür aus. Auch die Lust. Die Luft ist raus. Alles hast du gegeben, nichts davon blieb.
Dann kommt es dir vor als würdest du sie komplett kennen und dass sie dir nichts mehr geben könnten.
So von einem Extrem ins andere.
Das ist anstrengend.
Die Dinge, die du mit Menschen erlebst und hier aufzählst, sind ja völlig normal. An allen Menschen können wir uns Störendes finden. Dabei sollten wir jedoch nicht übersehen, dass diese Dinge uns stören. Folglich liegt wohl auch das Problem bei uns. ;-)
Weiter ist es wohl so, dass sobald du dich Störendes am Anderen erkennst, das Interesse verlierst, weil du nicht weißt, wie du damit umgehen kannst und es dir zudem große Bedenken bereitet.
Wenn dich dies also stört und du etwas ändern willst, so versuche doch mal zu anfangs weniger wild und stürmisch zu sein und gleich daran zu denken, dass sich irgendwann mal Seiten zeigen werden, die dir auf irgendeine Art und Weise unangenehm sein werden, weil man sich damit dann zügeln kann.
Im Idealfall kann man alles Störende dann selbst hinterfragen und sich sogar von seinem Problem lösen.
Sicherlich könnte es dir helfen, dich deinen eigenen Ängsten zu stellen, dich damit auseinanderzusetzen, damit du sie überwinden kannst, um so dann weniger abweisend und ablehnend sein musst.
Vielleicht möchtest du alles einfach mal ändern und anders herum probieren. Das könnte ein sehr sehr interessantes Experiment für dich werden!
Klingt nach einem unterbewussten Abwehrmechanismus und einem Fluchtverhalten der sich darin äußert, plötzlich genervt zu sein.
Es kann ein innerlicher Konflikt sein, etwas nicht an sich heran zu lassen oder bestimmte Erwartungsformen aus der Kindheit.
Sigmund Freud: „Wir verfolgen damit eigene Wünsche im Anderen.“ Das heißt: oft stört uns etwas am anderen, was wir uns selbst – vielleicht schon von Kindheit an – streng verboten haben. Vielleicht nur mal so als Denkanstoss... genauer kann es nur ein Psychologe erläutern was genau bei dir oder den anderen das Problem ist. Du beschreibst mehr das symptom , für die Ursache müsste man tiefer gehen.
Das Gefühl kenne ich! Bei mir entsteht aber sowas, wenn die Person zu erst beginnt mich langsam aus ihrem Leben zu halten, sprich über Dinge, die wir davor richtig gut bereden konnten, werden abgeblockt.. dann denke ich mir nur Ok und fang an die Person zu verbannen. Ich block die Person nicht direkt, aber wenn eben eine Frage kommt antworte ich gar nicht oder nur knapp bis eben zum Kontaktabbruch. Was ich aber ehrlich gesagt nie bereue. Ich glaube wir sind darauf ausgelegt "Fake Friends" die eben nur für eine gewisse Zeit gut waren, auszusortieren. Eine Art Schutzmechanismus.
Hi, also mich würde mal interessieren ob dir das nur mit deinen Mitmenschen so geht oder generell mit allen Sachen also auch mit Hobbys, Schule und Ähnlichem. Kann mir vorstellen dass du einfach psychisch unterfordert ist und dann gehen einem Kleinigkeiten schnell an die Nieren.
LG Nelson
Das klingt für mich ein bisschen danach dass du eine geringe Frustrationsgrenze hast. Dann liegt das ganze eher an dir und nicht an den anderen, ohne dich jetzt zu verurteilen. Mein Tipp an dich ist: Mach dir die Dinge und Personen spannend. Du scheinst mir ziemlich intelligent zu sein also sollte das für dich kein Problem darstellen. Wenn etwas mit einer Person nicht so klappt wie du es dir vorstellst dann gib nicht auf oder suche Abstand, sondern setz dir eigene Ziele. Versuche bestimmte Dinge über die Person herauszufinden die du Interessant finden würdest. Es gibt aber auch einfach Menschen die nicht spannend und anstrengend sind. Immerhin kannst du das zumindest unverblendet erkennen und dann deinen eigenen Weg gehen. :)
Dann bist du nicht ein selbstbewusster Geber zum Gelingen von Situationen, sondern hast nur so lange Interesse an anderen, wie sie deine Neugierde befriedigen. Dann bist du noch egounbewusst, statt selbstbewusst.
Wenn ich darüber nachdenke, gibt es da ein paar Parallelen. Ich hänge mich gerne in bestimmte Hobbys rein. Schenke dem dann einen großteil meiner Freizeit und dann nach einer Zeit und weil die ein oder anderen Dinge nicht so laufen, wie ich es mir eigentlich vorstelle, verliere ich immer langsamer und langsamer das Interesse.