Wie würdet ihr weitermachen?
Hallo zusammen,
ich mache eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und bin seit acht Monaten in meinem aktuellen Betrieb. Seit Tag eins ist es die Hölle, weil ich mit dem Wechsel 100 Schritte zurück gemacht habe. Doch jetzt hat der Horror erst richtig angefangen – dank einer 65-jährigen Kollegin, die mich systematisch mobbt und die ganze Firma gegen mich auf ihre Seite ziehen will. Sie hat dort extrem viel Macht, obwohl selbst der Chef sie eigentlich nicht mag.
Wir sind ein kleines Unternehmen mit fünf Personen (inkl. Chef), der mit im Büro sitzt. Er ist ein introvertierter Kontrollfreak, der alles beobachtet, nie grüßt und mich ständig mit seiner Ausbildung von vor 40 Jahren vergleicht. Seine Lieblingssprüche: “Lehrjahre sind keine Herrenjahre” und “Azubis müssen sich einiges gefallen lassen.”
Ich bin die einzige Azubine und werde rumkommandiert. Ich mache die Kaffeemaschine sauber, obwohl nur die Mobberin-Kollegin Kaffee trinkt. Ich bringe morgens frisches Geschirr runter, räume nachmittags alles ab und kümmere mich komplett alleine um die Spülmaschine. Es wird aber null geschätzt – es wird so dargestellt, als wäre es meine Pflicht.
Jetzt kommt der Knaller: Die Kollegin hat plötzlich behauptet, sie würde immer die Kaffeemaschine sauber machen, was einfach nicht stimmt. Alle sehen, dass ich es mache. Es kam zu einer Diskussion, und sie sagte dann aus Wut: “Dann mach ich es halt selber!” Daraufhin habe ich nur gesagt: “Ja, dann mach es doch einfach selber.” Das war der einzige Satz, den der Chef gehört hat – und plötzlich wurde ich blöd angemacht, als ob das meine Aufgabe wäre. Dabei steht das weder in meinem Ausbildungsrahmenplan noch im Vertrag.
Jetzt meine Frage an euch: Würdet ihr euch ab jetzt weigern, das weiterzumachen, oder einfach durchziehen? Ich komme mir echt vor wie eine Dienerin und weiß nicht, ob ich mir das weiterhin gefallen lassen soll.
Danke
3 Antworten
Es wäre nichts einzuwenden, wenn diese Arbeit reihum alle machen würden; dann wäre das gerecht. So aber scheint es ein Arbeitgeber zu sein, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und meint, als AG das Recht zu haben, die Mitarbeiter zu schikanieren.
An Deiner Stelle würde ich sehr genau prüfen, ob Du die Ausbildung dort beenden willst. Denn länger wirst Du dort sicher nicht bleiben wollen. Wenn Du Dich zu einem Wechsel entschließen solltest, dann wäre es sinnvoll, den nächsten Arbeitgeber auszusieben und nicht den ersten zu nehmen, der gerade einen Platz für Dich hätte.
In jedem Fall solltest Du die Ausbildung beenden - das muss aber nicht bei diesem AG sein, wenn Du Dich dort arg unwohl fühlst. Heutzutage ist es nicht sonderlich schwer, einen anderen und besseren Arbeitgeber zu finden. Du solltest allerdings nicht die Prinzessin auf der Erbse herauskehren. Die kann keiner brauchen.
Solche Deppen gibt es leider öfter; wie die jemals Arbeitnehmer finden, die länger bleiben, wird mir ein Rätsel bleiben. Man muss sich einmal vor Augen halten, wie lange man sein Leben mit dem Broterwerb verbringt. Fünf Tage wöchentlich jeweils etwa 10 Stunden mit An- und Abfahrt sind nicht ungewöhnlich. Ich meine, dass diese Zeit doch wenigstens meistens Spaß machen soll oder zumindest keine Bauchschmerzen erzeugen darf.
Ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur raten: Zieh die Ausbildung durch - gerne aber auch bei einem anderen Arbeitgeber. Konzerne können dahingehend einen Vorteil haben; da gibt es meist einen Betriebsrat, den man bei solchen Fällen zu Rate ziehen kann. Kleine Arbeitgeber können perfekt sein, wenn das Betriebsklima stimmt oder sie können wie hier die Hölle darstellen.
Wenn es seit Tag 1 die Hölle für dich ist, verstehe ich nicht, warum du nicht im Rahmen der Probezeit spätestens nach 4 Monaten deine Konsequenzen gezogen hast.
Wenn du es dort nicht aushältst fürich persönlich einen Aufhebungsvertrag in die engere Auswahl nehmen.
Ja aber ich habe die Möglichkeit meine Ausbildung zu verkürzen und wäre somit Ende des Jahres fertig (dürfte im Sommer schon kündigen sobald ich für Teil 2 angemeldet bin) wieso soll ich meine wertvolle Ausbildung schmeißen für eine Oma
Du stellst die Frage: "Wie würdet ihr weitermachen?" Gar nicht würde ich dort weitermachen. Dir werden ganz offenichtlich nicht wirklich alle Inhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan beibegracht bzw. würde ich nicht Tage bis zur Kündigung zählen, sondern versuchen, jede Praxiserfahrung mitzunehmen.
Es sollte mit allen Beteiligten mal ein sachliches gemeinsames Gespräch geführt werden, ggf. mit der Schlichtungsstelle der Kammer. Ganz offensichtlich fehlt der Respekt auf beiden Seiten.
Mit welcher Begründung meinst du, außerhalb deiner Probezeit im Sommer bereits kündigen zu können?
Hast du die Verkürzung bereits von der Kammer bestätigt bekommen?
Ich gehe mit der Aussage des Chefs "Azubis müssen sich einiges gefallen lassen" nicht konform aber dieser alberne Streik um das Abräumen und Spülen rechtfertigt von keiner Seite respektloses Verhalten.
Konflikte bereinigt man nicht, indem man engstirnig selbst pissig reagiert. Man sucht das Gespräch mit dem Ausbilder bzw. dem Chef und wenn das keine Früchte trägt, wendet man sich an die Kammer.
Mit jedem anderen Verhalten wird sich nichts ändern und beschweren braucht man sich dann auch nicht.
ja, die Kammer ist von Anfang an involviert die sind auch komplett auf meiner Seite und haben mittlerweile nur noch Mitleid und die Bestätigung habe ich schon erhalten, dass ich verkürzen kann. Man kann nach der Probezeit kündigen und wird trotzdem zur Prüfung zugelassen, sobald man für Teil zwei angemeldet ist. Diese Information habe ich auch von der Kammer erhalten. D.h. ich kann dann die letzten Monate die ich nach der Kündigung noch hab in die Berufschule gehen ohne Betrieb und trotzdem zur Prüfung zugelassen werden . Also ich bin bis jetzt immer noch sehr nett zu denen gewesen eine anderer hätte schon bei der ersten Beleidigung gesagt bis hierhin und nicht weiter und dass ich dann zickig reagiere, ist einfach so das mindeste.
Weiter machen auf keinen Fall. Ich meine, was ist das denn für eine Umgehensweise?! Ich weiß zwar nicht, inwieweit das möglich ist, aber vielleicht kannst du um ein vernünftiges Gespräch bitten.
Alles Gute und viel Erfolg!
Er ist wirklich schrecklich, er will jeden unter Kontrolle haben. Ich dürfte im Sommer kündigen sobald ich für Teil 2 angemeldet bin dann dürfte ich gehen. Hatte auch ein Gespräch mit dem Chef er hat mich nur runtergemacht hab durchgehend geweint