Wie würdet ihr Prediger 9:5 interpretieren?
Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.
Klingt so, als wäre wenig bis gar nichts los im Totenreich?
13 Antworten
Wenn ich die Bibel im Gesamtkontext betrachte, dann gehe ich davon aus, dass Salomo sich hier nur auf den fleischlichen Menschen (also auf den körperlichen Menschen) bezieht. (also ohne Bezug auf seinen Geist und seine Seele zu nehmen)
Im selben Buch heißt es später:
und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat. Prediger 12:7
Hiob schreibt:
Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; Hiob 19:26
Ich gehe nicht nur aufgrund dieser Bibelverse davon aus, dass man nach dem Tod bis zur Auferstehung aus den Toten weiterexistiert (bzw. weiterhin ein Bewusstsein hat).
Wenn ich die Bibel im Gesamtkontext betrachte, dann gehe ich davon aus, dass Salomo sich hier nur auf den fleischlichen Menschen (also auf den körperlichen Menschen) bezieht. (also ohne Bezug auf seinen Geist und seine Seele zu nehmen)
Warum?
Klingt so, als wäre wenig bis gar nichts los im Totenreich?
Richtig. Der Autor ging davon aus, dass im Tod nichts mehr ist oder kommt. Man vermutet daher, dass der Prediger eine Schrift der Sadduzäer gewesen sein könnte.
Jesus verglich den Tod mit einem tiefen Schlaf. Wer tief schläft, bekommt nichts von dem mit, was um ihn herum geschieht. Und wie ist es mit dem Tod? Jemand, der gestorben ist, hat keine Schmerzen und leidet nicht. Die Bibel sagt: „Die Toten wissen gar nichts.“ (Lies Prediger 9:5.)
Viele haben Angst vor dem Tod und manche haben sogar Angst vor den Toten. Was die Bibel über den Tod sagt, kann einem diese Angst nehmen. Jesus sagte: „Die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32). Viele Religionen lehren, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat, die nach dem Tod weiterlebt. Das lehrt die Bibel nicht. Sie lehrt, dass die Toten kein Bewusstsein haben. Nach dem Tod muss also niemand leiden und Tote können auch niemandem schaden. Deshalb muss man auch nicht für Tote beten oder besondere Rituale vollziehen, um sie zu besänftigen.
So z.B.:
Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch. (Koh 2,21-23)
Das Buch gibt es nicht in der Bibel. Es gehört höchstens zu den Apokryphen.
Inhaltsübersicht (die-bibel.de) guck mal hier! Die Auflistung der Teile der gesamten Bibel!
Kohelet (hebräisch קֹהֶלֶת Qohǽlæt „Versammler, Gemeindeleiter“; abgekürzt Koh), auch Prediger (abgekürzt Pred), ist ein Buch des Tanach, das dort zu den Ketuvim („Schriften“) gehört. Im christlichen Alten Testament (AT) wird es zu den Büchern der Weisheit gezählt. In der Lutherbibel trägt das Buch den Titel Der Prediger Salomo, in der Septuaginta den Titel Ekklesiastes (Ἐκκλησιαστής) und in der Vulgata den Titel Liber Ecclesiastes.
Quelle: Wikipedia
Schreib doch gleich Prediger. Zudem, der Wortlaut ist ähnlich wie in der Elberfelder, aber sehr unverständlich. In der Elberfelder und der NWÜ ist diese Passage sehr verständlich.
prediger und kohelet ist ein und dasselbe du unwissender bibelforscher😅
Ja, "der Prediger" - der Sohn des Königs David - spricht vom Leben und Glauben aus der Sicht des natürlichen Menschen. Bei König David war das anders. Doch des Predigers Worte vom Altern sind hinreißend poetisch:
„Und gedenke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: »Sie gefallen mir nicht«; ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne sich verfinstern und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; zu der Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und die Müllerinnen aufhören zu arbeiten, weil sie zu wenige geworden sind, und wenn trübe werden, die aus dem Fenster schauen; wenn die Türen zur Straße hin geschlossen werden und das Klappern der Mühle leiser wird, wenn man aufsteht beim Vogelgezwitscher und gedämpft werden die Töchter des Gesangs; wenn man sich auch vor jeder Anhöhe fürchtet und Schrecknisse auf dem Weg sieht; wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich mühsam fortschleppt und die Kaper versagt — denn der Mensch geht in sein ewiges Haus, und die Trauernden gehen auf der Gasse umher —; ehe die silberne Schnur zerreißt und die goldene Schale zerspringt und der Krug an der Quelle zerbricht und das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen stürzt und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger; alles ist nichtig!“
Prediger 12:1-8 SCH2000 https://bible.com/bible/157/ecc.12.1-8.SCH2000
Koh? Was ist das denn?