Wie wird man denn als Autor bekannt?

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Hallo Shelly,

gäbe es ein Patentrezept dafür, um als Autor bekannt zu werden - dann wäre vermutlich jeder Hobby-Schriftsteller gleichzeitig ein Bestseller-Autor. Leider sieht die Wirklichkeit jedoch völlig anders aus. Es gibt jede Menge professioneller Autoren, die wirklich gute Bücher schreiben, davon aber trotzdem nicht leben können. Woran liegt das? Vor allem daran, dass es tatsächlich KEIN PATENTREZEPT gibt, um als Autor populär zu werden.

Deshalb gilt für die Berufsgruppe der Autoren genau das Gleiche, was für jede andere Berufsgruppe gilt. Um im Beruf Erfolg zu haben, müssen immer drei Voraussetzungen erfüllt sein.

Diese drei Voraussetzungen sind:

  • Talent

  • Ausdauer

  • Glück

Fehlt auch nur eine einzige dieser drei Voraussetzungen, besteht die Wahrscheinlichkeit, erfolglos zu bleiben. Und das gilt auch für Autoren.

Ich möchte dir das an einem Beispiel erläutern. Als Beispiel wähle ich bewusst eine Autorin, die du mit Sicherheit kennst. Sie heißt Joanne K. Rowling und erlangte als Autorin der Harry- Potter-Reihe nicht nur Weltruhm, sondern auch ein Vermögen, das auf mittlerweile rund 1.000.000.000 US-Dollar geschätzt wird.

Um als Autorin zu so viel Ruhm und Geld zu kommen, konnte auch Joanne K. Rowling nicht auf iurgendein Patentrezept zurückgreifen, denn dieses Patentrezept gibt es bekanntlich nicht. Aber Joanne K. Rowling hatte ALLE DREI VORAUSSETZUNGEN für den Erfolg: Sie hatte sowohl Talent als auch Ausdauer und obendrein zu guter Letzt auch noch Glück.

Im Einzelnen:

Talent

Ohne Talent kann kein Mensch Autor oder Autorin werden. Talent ist ein unbedingtes "Muss". Das beginnt schon mit der Fähigkeit, originelle Handlungsideen zu haben. Ohne derartige Ideen kann kein Buch entstehen. Joanne K. Rowling kam die Idee zur Harry-Potter-Reihe während einer Zugfahrt. Und sie hatte nicht nur diese originelle Idee, sondern auch das Talent, diese Idee kreativ zu realisieren. So entstand das erste Harry-Potter-Manuskrpt. Aber es war nur ein Manuskript und noch kein Buch - und erst recht kein erfolgreiches Buch. Noch fehlten zwei weitere Voraussetzungen für den Erfolg: Ausdauer und Glück.

Ausdauer

Der Text für ein Buch ist nicht autromatisch im selben Moment fertig, wenn die erste Textfassung fertig ist. Diese erste Textfassung ist nur der "Rohtext". Meist wimmelt es im Rohtext noch vor Fehlern. Ich meine nicht (oder nicht nur) Zeichensetzungs- und Rechtschreibungsfehler, sondern "erzählerische Fehler". Manches lässt sich viel anschaulicher schildern, als es im ersten "Rohtext" zu lesen ist. Und dann fallen im "Rohtext" inhaltliche Unstimmigkeiten auf. Was die Hauptperson (zum Beispiel) auf Seite 7 sagt, passt überhaupt nicht zu dem, was auf Seite 23 zu lesen ist. Kurzum: Der "Rohtext" muss überarbeitet werden, um die "erzählerischen Fehler" auszumerzen. Und so beginnt der Autor (oder die Autorin), kaum dass der "Rohtext" fertig ist, diesen "Rohtext" zu überarbeiten. Dabei entsteht die "zweite Textfassung". Aber auch in dieser zweiten Textfassung entdeckt der Autor (oder die Autorin) Stellen, die viel lebendiger und packender geschrieben sein könnten. Was passiert? Richtig: Der Autor (oder die Autorin) bessert ein weiteres Mal nach, wobei die dritte Textfassung entsteht. Und das ist gut so, denn je öfter ein Manuskript überarbeitet und qualitativ verbessert wird, desto überzeugender ist die Endfassung des Manuskriptes. Nur erfordert das ständige Überarbeiten der Erstfassung ein ungeheuer großes Maß an Ausdauer. Wer diese Ausdauer nicht hat und ein Manuskript sofort nach Fertigstellung der Erstfassung (des "Rohtextes") einem Verlag anbietet, darf sich nicht wundern, wenn kein seriöser Verlag bereit ist, dieses Manuskript als Buch zu veröffentlichen.

Und um nun auf Joanne K. Rowling zurückzukommen: Sie hatte nicht nur das Talent, Harry Potter zu erfinden, sondern auch die Ausdauer, aus dieser Idee ein wirklich gutes Manuskript entstehen zu lassen. Trotzdem war zuerst kein Verlag bereit, dieses gute Manuskript zu veröffentlichen. Denn noch fehlte - neben Talent und Ausdauer - noch die dritte Voraussetzung: das Glück.

Glück

Wer als Autor völlig unbekannt ist, braucht außer Talent und Ausdauer zusätzlich noch Glück, um einen Verlag zu finden, der das Erstlingswerk veröffentlicht. Das liegt unter anderem daran, dass es für einen Verlag sehr teuer ist, neue Autoren herauszubringen. Nicht nur die technische Herstellung eines Buches, auch die Werbung für dieses Buch kosten sehr viel Geld. Man muss also als Autor das Glück haben, einen Verlag zu finden, der die finanziellen Erfolgsaussichten eines Erstlingswerkes für größer hält als das unternehmerische Risiko, im Fall der Veröffentlichung ein Verlustgeschäft zu machen.

Joanne K. Rowling hat nach mehreren Absagen zu guter Letzt das Glück gehabt, solch einen Verlag zu finden. Ohne dieses Glück hätte Harry Potter seinen Siegeszug rund um den Globus nicht antreten können.

LG,

Dein GF-Freund Ferus

Von wem hast du das denn gehört? Letztlich kann dir nur ein Mitarbeiter vom Verlag tatsächlich sagen, was die dort machen und was nicht. Und die würden es wahrscheinlich nicht tun^^

Das neue Autoren meistens schlechtere Chancen haben als bekanntere, macht natürlich Sinn. Aber aus den Homepages der meisten Verläge geht schon hervor, dass die die eingesendeten Proben auch lesen.

Bei den Verlagen ist deine beste Chance eben ein gutes Buch zu schreiben und dich an so viele Verläge wie möglich zu wenden^^

Ansonsten hast du natürlich Dinge wie Selbstfinanzierung, Book on Demand oder Online-eBook-Portale, durch die jeder sein Werk veröffentlichen kann. Da hast du allerdings das Problem, dass eben kein Verlag dahinter steht, der sich um Werbung und alles kümmert. Heißt: Dein Buch kann leicht in der Masse untergehen, weil es nicht vom Rest abgehoben wird.

Bücher, die man so im Laden sieht, sind ja gerade deswegen so bekannt, weil sie, im Gegensatz zu tausend anderen, eben vom Verlag angenommen wurden. Wenn jeder sein Buch so einach berühmt machen könnte, wären alle berühmt und dadurch würde es schon wieder nichts mehr nützen, dass das Buch bekannt ist^^

Ich würde sagen, schreib dein Buch und versuch dein Glück. Ansonsten kannst du höchstens versuchen deine Chancen zu steigern, indem du schon vorher durch irgendwas eine gewisse "Bekanntheit" erlangst. Allerdings kann ich dir auch nicht wirklich sagen, ob und wie Verlage darauf Rücksicht nehmen.

Das ist Unsinn. Aber bei den Verlagen biegen sich die Tische durch vor unverlangt eingesandter Manuskripte und Leseproben. Deshalb können sie gar nicht anders als Schwerpunkte zu setzen. Sie haben mehr als genug damit zu tun, die Exposés zu lesen, die so, wie der jeweilige Verlag es wünscht, eingeschickt werden. Schon diesen Haufen abzuarbeiten dauert ewig, oft vergehen Monate, bis der Autor irgendeinen Bescheid erhält. Natürlich sind das in Regel absagen (auch wenn die Werke gut sind!), denn ein (großer) Verlag wird bestenfalls 3 oder 4 Manuskripte von unbekannten Autoren pro Jahr verlegen. Daneben hat er ja noch die Autoren, die er (und der Leser) bereits kennt und ausländische Autoren, von denen die Rechte eingekauft wurden. Da bleibt naturgemäß nicht viel für Neulinge. Und zum Thema der Saison muss es auch noch passen.

Zu behaupten, dass die Verlage die eingesandten Exposés nicht lesen, ist ungerecht den vielen Lektoren gegenüber, die vor lauter Einsendungen schon nicht mehr ihren Schreibtisch sehen können.

Naja, du musst eben ziemlich gut sein. ;-) Und das die Verleger die Manuskripte nicht lesen ist ein Klischee, sonst würden sie ja nicht auf ihren Websites dafür werben (schau am besten vorher nach ob das bei den Verlegern an die du deine Texte schicken willst der Fall ist, denn die Verleger, die mit so etwas NICHT werben, sind auch nicht dazu verpflichtet deine eingeschickten Texte anzuschauen). Besonders Gilt: "Weniger ist mehr". Wenn du dem entsprechenden Verlag einen Wälzer von 600 seiten schickst, kannst du nicht erwarten, das er ihn komplett durchliest. denn auch wenn Bücher immer mehr in Vergessenheit geraten, gibt es überraschend viele Menschen die ihre Werke an Verlage in aller Welt weiterschicken. Wenn du es aus der Sicht eines Verlages betrachtest ist es also ziemlich viel Arbeit aus all den zugeschickten Texten diejenigen herauszusuchen, die gut genug sind um sie zu vermarkten und aus der Person hinter der Geschichte einen waschechten Autoren zu machen. Am besten ist eine kurze Zusammenfassung zu dem was du geschrieben hast und dazu eine "Leseprobe" (also vielleicht ein bis zwei Seiten), die du gut auswählen musst was Spannung und den Zusammenhang der Geschichte betreffen. (auf den Websites der Verleger findest du eventuell genauere Informationen zu dem was sie sich in Bezug auf deine Unterlagen vorstellen ) Das ist oftmals genug, um sich ein Bild vom Ganzen zu machen und wenn du deinen Unterlagen noch Telefonnummer und E-Mail adresse hinzufügst, kann sich der Verleger bei dir melden wenn weiteres Interesse besteht. Außerdem ist es wichtig, dass du an so viele Verlage wie möglich schickst, denn du kannst nicht erwarten gleich beim ersten Versuch einen Treffer zu landen. Es gibt Autoren die über dreihundert Bewerbungen abschicken mussten, bis sie EINE Zusage bekamen. Also gib nicht zu leicht auf, denn wenn deine Texte gut sind, dann wird sich irgendwann ein Verlag finden der das erkennt. Bis dahin kannst du in kleinerem Rahmen an Wettbewerben für junge Autoren teilnehmen um mehr Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, denn manch ein Schriftsteller, ist auch dadurch schon bekannt geworden.

Viel Glück, Yvonne M.

hallo shelly:) also natürlich ist es leider so dass berühmte autoren bessere chancen haben als neuankömmlinge die keiner kennt. aber manchmal ist es auch echt deprimierend. ich selber kenne das nur zu gut. ich würde dir raten, druck dein manuskript so oft wie möglich aus und versende es an alle möglichen verlage. auch an die die keiner kennt. und irgendein verein wird dein manuskript bestimmt zumindestens lesen.gib einfach nie auf:) viel glück