Wie wird heute das Holz im Dachstuhl vor dem Hausschwamm und anderen Holzschädlingen geschützt, seit die hoch giftigen Holzschutzmittel der 80er verboten sind?

3 Antworten

Nicht umsonst hat der Gesetzgeber den Einsatz von Holzschutzmitteln im Gebäudeinneren - und dazu zählt auch der Dachstuhl für neue Gebäude verboten. Die gesundheitlichen Folgen chemischer Holzschutzmittel (nicht nur der 80er Jahre! - auch derzeit noch eingesetzte Mittel sind größtenteils hoch toxisch) sind inzwischen allgemein bekannt; Ersatz ist daher konstruktiver Holzschutz - in Ergänzung mit der Forderung nach ausreichend "getrockneten Bauholz". Bei sachgerechter baulicher Umsetzung besteht somit keine Risiko von Bauschäden. Aber auch im Außenbereich, u.a. an der Fassade sollte auf toxische Produkte verzichtet werden - und dies nicht nur aus ökologischen Gründen - sondern ebenfalls zum Schutz der Innenraumhygiene.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

Das am meisten verwendete Bauholz bei uns ist momentan immer noch die Fichte, und die ist nicht gerade resistent gegen Holzfäulen. Ja, es gibt Holzarten, die da wesentlich dauerhafter sind, die Eiche zB hat in ihrem Kernholz sozusagen natürliche Fungizide eingelagelagert, aber in den sehr langen Zeiträumen, die ein Haus überdauern soll, könnte auch sie bei den entsprechenden Bedingungen allmählich verrotten, sonst würden ja in Eichen- Urwäldern die abgestorbenen Bäume auch auf ewig erhalten bleiben!

Ich denke, das Zauberwort sind die "entsprechenden Bedingungen": in der Natur, im Urwald, ist abgestorbenes Holz einem ständigen Wechsel aus nass werden und abtrocknen ausgesetzt. Bliebe es dauerhaft komplett nass, zB unter Wasser, dann wäre es ziemlich gut vor Pilzbefall geschützt, wäre es ständig trocken, dann auch. Aber dieser Wechsel, dann ist es selten absolut nass, also unter Luftabschluss, aber auch kaum einmal komplett abgetrocknet, immer also irgendwie feucht. Und das sind genau die Bedingungen unter denen Pilze wachsen und das Holz zersetzen können. Das muss nun der Konstrukteur, der Zimmermann, Architekt verhindern:natürlich muss das Dach dicht sein, und es darf möglichst wenig Stellen geben, wo der Regen direkt auf das Holz des Dachstuhles treffen kann. Wo das doch der Fall ist, muss die Form so gestaltet sein, dass das Wasser rasch abläuft, es darf dort keine Vertiefungen, Verbindungen etc. geben, wo das Wasser stehen bleibt und dann vom Holz aufgesaugt wird. Das wären sonst genau die Stellen, von denen aus sich Holzfäulen entwickeln! Wird dieser sog. Technische Holzschutz beachtet, kann das Holz sehr lange auch ohne Chemie überdauern wie uralte Holzhäuser beweisen. Nur leider gab es eine Zeit in der man glaubte, man müsse da nicht mehr drauf achten, man habe ja die Segnungen der Chemie!

Wenn ein Holzschutz verboten wird. heißt nicht das man sonst keine andere Holzschutzmittel anweden wird!

Holzschutz wird dann mit anderen Chemikalien behandelt. Wer würde ein Haus mit einer Holzart Bauen wenn er weiß das es nach pilsbefall wieder abgerissen wird.

Manche Bäume sind da resistent. die werden dann eingesetzt.