Wie wird der Entriegelungsknopf für die Rückspulung einer Pentax K1000 repariert?

3 Antworten

Hallo

Kameras funktionieren nicht ewig und brauchen regelmässigen Service (bei den späten MX/K Typen mit dem Polygonhebel alle 8-10 Jahre und/oder alle 20000 Auslösungen bzw sobald der Tuchverschluss poröse wird die frühen mit dem Digit(Finger)-Hebel der Spotmatik haben etwa 5-6 Jahre/10000 Auslösungen) dass gilt auch für die eigentlich unzerstörbare Technik von denn Motorlosen Pentax Kameras aus den "unkaputtbaren" Epochen (Bevor auch Pentax aus Kostendruckgründen ab denn MZ Plastikzahnräder einbaute bei Canon hat es ja schon 25 Jahre vorher "problemlos" funktioniert und war "Stand der Technik").

Zum Service wird meist nur der Bodendeckel demontiert (2 "grosse" aussen + 1 kleine Kreuzschlitzschraube Mitte plus bei den frühen Typen mit Seriennummer im Topdeckel der Batteriedeckel) dann kann man fast alle wesentlichen Schmierpunkte zum Thema Transport und Spiegelkasten erreichen. Die mechanischen Pentax K brauchen beim Verschlusswechsel "Verschlussöl" von "oben" wenn die Kameras lange "liegen" oder gar überkopf gelagert werden muss man da vorher ran, das dauert dann beim Service um 30-45 Minuten länger. Beim Service erkennt man das fehlende Öl am Aufzugsgefühl/Geräusch oder daran das die 1/1000 real nur 1/800 ist, also die Verschlusszeiten "abwandern".

Das Thema blockierte Transportwalze kann man in 5 Minuten "erledigen" oder wenn man Pech hat muss man Verschleissschäden instandsetzen bzw auf Stand Typ C umbauen (Dafür gibt es mW noch Ersatzteile wenn auch nicht weiss wo genau der Teile-Bestand von Pentax Hamburg gelandet ist, aus Frankreich und Japan bekommt man noch fast alles wenn es auch vermutlich "Made in PRC" ist und Organisation plus der Versand oft mehr Kostet als das Ersatzteil. Meines wissens "baut" Ming in China immer noch SLR auf K1000 Basis). Der Punkt ist der Service braucht Know How und Spezialfette/Öle, bei Amateuren wird meist irgendwas genommen das gerade rumsteht und dann auch meist zuviel reingehauen. Und dass ist dann oft der Anfang vom "Ende". Ich habe schon jede Menge Epay "Schnäppchen" aufgemacht die man schnell per "Carambadusche" und Kontakchemie 60 zum laufen brachte und dann Monate später "zerfressen" waren, das überlebt nicht mal eine Pentax K. Bei einer Alpa 9, 10 oder 11 die zum grossen Teil aus aus Edelstahl gebaut wurde und man zur Not im Autoklaven steril auskochen kann könnte man das "riskieren".

Man kann verschlissene Hebel mit Hartlot aufschichten und die Kerben füllen aber danach muss das Teil passiviert oder galvanisiert werden. Im Prinzip "rechnet" sich das nicht bei einem 50€ Stundensatz. Man kann mit "Knetmetall" in wenigen Minuten eine Notlösung für die nächsten 50-200 Filme erreichen das ist aber nah an "Pfusch". Und man muss dann vorher noch die Ursache für denn Verschleiss finden und beseitigen.

Also du kannst jetzt selber rangehen mit säurefreien Öl (Balistol, Obenöl, Seilöl, WD40) und das selber machen und musst evtl. dann später die Kamera proffessionel reinigen und Instandsetzen lassen bzw einfach abschreiben/wegwerfen oder du lässt das gleich bei einem Profi machen und legst dann aktuell je nach Region/Umfang zwischen 30€ bis 60€ aufwärts ab. Früher gab es noch Fotofachhandel mit einer "Kleinwerkstatt" im Hinterzimmer/Keller für Service/Wartung/Kleinreperatur und aufarbeiten von Occassionen. In solch einer "Bude" habe ich einen Teil meiner Kindheit/Jugend verbracht und all die Fummelarbeiten erlernt/übernommen die der Meister nicht mehr konnte weil er zuviel Kaffee oder zu wenig Alkohol im Blut hatte (Ja es gab dann noch denn Irish Coof-fee wenn die "Inspiration" im Fotostudio ausging).

Man muss auch bedenken das viele Fotografen je nach Auftragslage die Nächte im Fotolabor "durchmachten" und sich dann morgens im Laden erst mal per Kaffeeinfussion und Halbschlaf durchwurschtelten. Hochzeiten hiess auch immer "Hoch-Zeit" im Fotolabor.

Das Thema zu wenig Feinmotorik und schlechte Augen hat mich im Alter auch "erwischt".... nix hält ewig.

Der Punkt ist man kann Handwerk nicht durch beschreiben vermitteln man muss es tun/erlernen/verstehen. Du kannst dir mehr oder weniger Problemlos die Serviceunterlagen zur K Serie kaufen (Natcam oder Lensinc ab 5 USD) oder kostenlos aus dem Netz "saugen" zb beim Marc Roberts, beim Butkus, Pentax-Manuals.com (jetzt Kim Coxon), Phototronic oder denn Pentaxians. Und es gibt da auch mehrere Kamerareperaturforen auf english wo die typischen Wartungen/Instandsetzungen beschrieben werden inklusive das dazu nötige Werkzeug und die Verbrauchsmaterialen. Diverse Filmclips findet man auch auf Youtube einfach das Stichwort "Pentax K1000 repair" suchen.

Das kostet vermutlich so um 20-30€ Material für die Servicepostionen, und 50€ wenn man noch Instandsetzungen/Reperatur machen will. Man kann auch einfach eine gute gepflegte K für 20-30€ kaufen und die Altkamera zerlegen, reinigen, durchölen und reassemblieren damit spart man sich die "teuren" Service-Unterlagen und bei Anfängern bleibt dann auch meist ein "Ersatzteilträger" übrig.

Mein Tipp suche dir einen alteingessenes Fotofachgeschäft mit Ocassionenverkauf und mach mal Smalltalk ob er dir erstens die Kamera serviciert und dir evtl. das Kamerahandwerk vermittelt. Evtl hast du dann ein 80-100 Stunden Praktikum am Hals und lernst die Basics oder kannst später gleich denn ganzen Laden übernehmen weil es kaum noch Nachwuchs in der Sparte gibt bzw das Kernproblem ist man kann davon/damit nicht überleben weil in der "GiG" Gesellschaft muss sich alles rentieren selbst ein Hobby das primär nur zur Geldvernichtung taugt (Fotografie ist reines "drauflegen" wie alle Brotlose Kunst, Blumen oder "Haustiere" die dann nicht im Kochtopf landen).

Dann "rechnen" die Hobbyisten wenn eine Kamera nicht tut weil die auch schon 20-40 Jahre auf dem Buckel hat und man auf jeden Flohmarkt oder in der Bucht ab 10€ kaufen kann macht es ja keinen "Sinn" 40€ in einer Wartung/Reperatur zu investieren weil "unwirtschaftlich".

Auf 40 Jahre gerechnet sind das um 1€/Jahr bzw bei denn üblichen Amateurdurchsatz hat man etwa 20000 Bilder/40 Jahre geschossen (1x 36 Film pro Monat plus denn "Urlaubsfilm") das ergibt mit Batterieverbrauch um 6 Cent "Betriebskosten" pro 36Bilder Film. Profis die davon leben rechnen anderst da kostet der Defekt/Ausfall einer Kamera gleich 100erte oder gar 1000e Euros an Produktionsausfall und da ist der Service in Relation einfach billiger. Und "alte" Profis tendieren dazu Kameras ewig (als stilles Vermögen) zu behalten weil man weiss was man hat und wieviel über die Jahre reingesteckt wurde (meist denn Neupreis alle 10-15 Jahre). Zudem ist der grösste Kamerakiller das unbenutzte rumliegen in feuchten Kellerräumen, dagegen ist das rumschleifen in Fototaschen und regelmässige benutzen fast ein Kurprogramm für die Oldtimer. Aus dem Grund muss man auch bein Einkauf von Sammlerkameras die jahrelang in Schubladen oder Vitrinen standen mit einem "Instanssetzungsrisko" rechnen aber das grösste/teuerste Problem ist meist die Elektronic.

Und aus dem Grund behaupte ich jetzt das eine regulär alle 10-20 Jahre gewartete K1000 noch in 100 Jahren tut während dann alle DSLR "tot" sind und auf Flohmärkten für 1€ an "Bastler" weggehen, ähnliches Problem haben die Elektronicoptiken, ich habe schon 100ere Canon EF Optiken "entsorgt" und um 20 Goldring und um 60 Rotring Optiken gebunkert die bisher mangels Ersatzzteile nicht sinnvoll instandsetzbar sind. Canon EOS ist ein "Wegwerfsystem" wo man ständig Kameras und Optiken warten /instandsetzen oder erneuern muss. Alle anderen Kamerahersteller die auf "ewig" oder mindestens 20 Jahre Nutzfenster bauten sind vom Markt bzw in der Manufakturnische (Leica, Pentax, Cosina, Hasselblad, Alpa,,,,) und/oder haben zu wenig Rendite (Nikon, Olympus) für die "Shareholder".

Und bei aller Liebe zur K1000 würde ich mir solange es noch günstig einkaufbar ist eine K2, KX, KM oder MX besorgen diese sind mit ein paar sinnvollen Extras wie Abblendtaste, Auslösersperre, Brightview Mattscheibe mit Schnittkeil bestückt und die K2 sowie die MX haben Wechselmattscheiben und Motordrivefähigkeit. Speziel die MX ist legendär robust und wurde in 10000er Stückzahlen in US Jagdflugzeugen als Fairchild/Honeywell Bilderfassungs und Zieldokmentationsionskamera verwendet weil es dafür einfach keine "bessere" (oder billigere ?) Kamera am Markt gab. Die SP1000 und K2 machten denn Job vorher auch in 1000er Stückzahlen aber die SP/K2 war grösser/schwerer.

Das grösste Proplem/Defizit der MX sind die LED Anzeigen zur Belichtungsmessung das ist weniger "feinfühlig" als eine Messnadel wenn man denn Kontrastumfang eines Motivs "abtastet". Man braucht Zeit um sich um sich umzugewöhnen bzw nutzt dafüreinen Pentax oder Gossen Lichtmesser. Aber Spuleninstrumente sind teuer, brauchen viel Bauraum und mögen nicht Vibrationen oder Stösse ausgesetzt werden.

Insofern ist die MX robuster weil das Spulenanzeige Problem nicht exestiert und die meisten Profjobs eh ohne TTL Messung gemacht werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Tekken123 
Fragesteller
 07.10.2018, 20:28

Vielen Dank für deine Zeit! Ich behaupte, du hast an der Antwort mindestens eine Stunde geschrieben! Jetzt habe ich das Gefühl das Teil wäre nur bei dir in guten Händen. Würdest du sie mir denn Reparieren, ich schicke sie dir zu ? Das es möglich ist, dass sie noch in 100 Jahren tut gefällt mir. Dass es kaum noch Menschen gibt, die sowas noch richtig reparieren, ist logisch. Dass es hier in Konstanz im Fotoladen jemanden gibt, der das wirklich gut macht, wäre Zufall. Dass ich als Schreiner das wirklich gut mach, ist unwahrscheinlich.

Freue mich über eine Zusage!

Liebe Grüße Lukas

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Ein kleiner Tropfen Ballistol oder ähnlich harzfreies Öl wirkt Wunder. Das wäre der erste Ansatz.

dann bringe die Kamera in die Werkstatt und laß es reparieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Tekken123 
Fragesteller
 06.10.2018, 18:53

weiss nicht ob sich das lohnt, was wird das kosten? schreibst du das weil du genervt bist von meiner frage, oder macht es sinn es in die werkstatt zu bringen, weil du dich auskennst?

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Biberchen  06.10.2018, 18:55
@Tekken123

wenn du die Kamera noch nutzen willst, dann ist eine Werkstatt ratsam. Da ist eine Menge Mechanik drin falls sie aufgeschraubt werde muß.

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