Wie weist man eine Kollegin auf schlechte Manieren hin?
Seit etwa zwei Jahren sitze ich einer Kollegin gegenüber, die mich durch ihr Verhalten unglaublich nervt, u. a.
isst sie jeden Tag mehrfach Äpfel und schmatzt dabei (wie störend allein das Geräusch ist, von Apfelschnitzen abzubeißen, wisst ihr vielleicht aus eigener Erfahrung)
unterbricht sie das Essen nicht, wenn sie spricht, sondern nuschelt mit vollem Mund weiter (unter anderem auch schon mal, während sie einen Kunden am Telefon hatte)
tippt sie während unserer kurzen Teammeetings immer weiter am Computer und scheint nur dann aufzupassen und den Anderen ihre Aufmerksamkeit zu widmen, wenn sie selbst etwas erzählen soll (was ich ungemein respektlos finde)
braucht sie für alles was sie tut irgendeinen Kollegen als "Babysitter" und ist unfähig, selbst Entscheidungen zu treffen oder irgendetwas zu machen, ohne jemand Anderen um sein Okay zu bitten und ihn aus der Arbeit herauszureißen.
Inzwischen ist es so, dass ich um jeden Tag froh bin, an dem sie nicht im Büro ist und an dem ich ungestört arbeiten kann. Leider haben meine vorsichtigen Hinweise ("Stört es Dich, wenn ich heute ausnahmseise mal im Büro esse?" oder "Sollen wir warten, bis Du fertig bist?" bei Meetings) überhaupt nicht gefruchtet und als ich sie einmal gebeten hatte, eine "entweder/oder"-Entscheidung einfach selbst zu treffen, war sie anschließend beleidigt.
Ich habe keine Idee mehr, wie ich einer erwachsenen Frau Mitte 40 erklären soll, dass sie offenbar mit dem D-Zug durch die Kinderstube gefahren ist, ohne das gute, kollegiale Verhältnis in unserem Zimmer zu gefährden oder sie zumindest vor den Kopf zu stoßen.
Vielleicht habt ihr ja Ideen, was ich tun kann - vielen Dank schon mal im Voraus dafür!
7 Antworten
Sprich sie direkt darauf an! Das ist der einzige Weg.
Fühlen sich andere Kollegen denn auch gestört, dann könnt ihr ja gemeinsam was unternehmen - wenn mehrere das Gleiche sagen fruchtet es vielleicht eher.
Schenk ihr einen Knigge. Oder fass Dir ein Herz und schick sie in den Stall zu den anderen Schweinchen..
seid ihr auf augenhöhe? was spricht dagegen, der dame freundlich aber sachlich zu sagen, dass du unzählige dinge an ihr nicht leiden magst? stören sich die anderen auch an ihr oder nur du und welche "macken" hast du selbst?
was heisst "im prinzip sind wir auf augenhöhe" und wie meister der "arme" kollege, der auch noch im raum sitzt, denn die situation?
Solche Kollegen wie du sind mir die liebsten. Ständig nur die Fehler an anderen suchen aber selbst meinen alles perfekt zu machen. wer bildest du dir ein zu sein? Du bist NICHT die Chefin, konzentriere dich besser auf deine Arbeit, anscheinend bist du so eine, die ständig nur am lästern is, weil sie auf den Erfolg anderer neidisch ist und selbst nichts gebacken bekommt. Kenn (leider) von deiner unausstehlichen Sorte viiieeel zu viele!
Wie es so schön heißt "Einen anderen Menschen kann man nicht ändern, man kann nur sich selbst ändern." Geht man also davon aus, so würde ich ehr dazu raten, dass du dir einen anderen Arbeitsplatz innerhalb der Firma/Behörde? suchst. Trägst du das Problem offen aus, so bilden sich Parteien und es geht um "viel Wind um nichts". Dir alles Gute.
So in etwa dachte ich mir das auch. Problematisch ist, dass es keinen "anderen Arbeitsplatz" in der Firma für mich gibt, da ich eine spezialisierte Position habe, die es kein zweites Mal gibt und ich für die üblicherweise in meiner Firma . Ich dachte mir ja schon, dass ich lernen muss, selbst besser damit zurechtzukommen; aber ich wollte es nicht unversucht lassen, hier auf außergewöhnliche Ideen zu stoßen.
Also dann würd ich sagen, ehe du dir ein Magengeschwür holst (alles schluckst) da hilft nur da offene Kampf. Eine gute Regel dabei ist: Sprich von DIR. Sätze, die mit "du bist" anfangen fordern nur heraus, daher ist es besser zu sagen: Ich finde das nicht gut - Es gefällt mir nicht, dass... - Oder: Ich möchte nicht, dass du außerhalb der Pausen hier uns etwas vorschmatzt. usw. Also, besser ist das wohl.
Ich vermute schon, dass ich auch selbst "Macken" hab, hoffentlich (und davon gehe ich aus) aber keine, die derart störend sind. Der andere Kollege, der mit im Zimmer ist, ist denk ich viel zu lieb, um da irgendetwas zu sagen - er ist auch ihr "Lieblingsopfer" und es vergeht eigentlich keine halbe Stunde, ohne, dass sie ihn zu sich bittet, um sich irgendetwas nicht allein überlegen zu müssen. Wobei "bittet" falsch ist - dieses Wort kennt sie nämlich meistens nicht. Im Prinzip sind wir schon auf "Augenhöhe", aber ganz abgesehen davon weiß ich einfach nicht, wie ich das "freundlich aber bestimmt" rüberbringen soll, ohne dass danach die Gefahr besteht, dass die Atmosphäre zwischen uns vergiftet ist.