Wie war Tierquälerei früher?

2 Antworten

Gerade im Bereich der Tiererziehung war das Zufügen von Schmerzen lange ein gängiges und allseits akzeptiertes Mittel.

Inzwischen ist hier eine deutliche Veränderung der Sichtweise eingetreten. Und auch beim Gesetzgeber sieht man einen deutlichen Wandel, da er immer mehr Vorschriften zum Schutz der Tiere (egal, ob Haus-, Nutz- oder Wildtier) schafft.

Letztendlich spielt natürlich ebenfalls unsere ethische Sichtweise eine bedeutende Rolle. Während Tiere früher als eher minderwertig und rein zur Produktion von Nutzen (Fleisch, Milch, Eier) gehalten und entsprechend behandelt wurden, rückt der Wunsch eine art- und tiergerechtere Haltung großflächig einzuführen immer weiter in den Mittelpunkt.

VG :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Menschen waren früher ganz allgemein viel gewalttätiger und zwar in allen Bereichen. Es gab mehr Kriege, blutigere Kriege, mehr Morde, mehr Kindesmisshandlungen, mehr Vergewaltigungen und eben auch mehr Tierquälerei. Die Menschen wurden in der Geschichte der Menschheit stetig humaner. Das zeigt Steven Pinker anhand unzähliger Beispiele, Studien und Statistiken auf über 1000 Seiten in seinem Buch 'Gewalt'.

Das widerspricht unserer Empfindung. Wir halten den zweiten Weltkrieg für unsäglich brutal. Tatsächlich wurden in einer mittelalterlichen Stadt in Friedenszeiten aber prozentual (!) mehr Leute umgebracht, als an den meisten Teilen an der Front im zweiten Weltkrieg.

Speziell zur Tierquälerei ist mir in Erinnerung, dass es vor wenigen Hundert Jahren eine 'lustige' Unterhaltung war, auf dem Jahrmarkt eine lebende Katze langsam zu Tode zu rösten. In einem Buch zum Essen im Alten Zürich fand ich ein Kochrezept, bei dem eine Gans lebend gebraten wird, so dass sie noch lebt und schreit, wenn man von ihr isst. Die Vorstellung, wir lebten in einer besonders brutalen Zeit und früher sei alles friedlicher gewesen, ist vollkommen falsch. Es ist gerade umgekehrt.