Wie war die Einstellung der meisten Kubaner zur kubanischen Revolution?
2 Antworten
Als Castro mit seiner kleinen Gruppe von Guerilleros gegen Batista kämpfte, wusste die Mehrheit der Kubaner durchaus, dass es einen bewaffneten Widerstand gab. Die meisten waren sogar auf seiner Seite, denn Batista war unglaublich verhasst. Zudem war Castro zu dieser Zeit noch kein Marxist, sondern nur ein Freiheitskämpfer. Er hat den Leuten alles Mögliche, aber vor allem die Freiheit versprochen und so haben sie ihn nach dem Sieg in Havanna begeistert empfangen. Hunderttausende Menschen haben ihn gefeiert.
Erst nach dem Sieg zeigte sich, wo die Reise wirklich hingeht. Unterstützung bekam Castro nur aus dem sozialistischen Lager und so wurde er sehr schnell zu einem Marxisten, mit allem Drum und Dran. Mit Verstaatlichung von Industrie und Banken, Agrarreform und die enge Bindung an die Sowjetunion. All das führte in der Bevölkerung zu wachsender Kritik. Immer mehr Leute wurden verhaftet, die Gefängnisse füllten sich und immer mehr sind abgehauen, besonders nach Miami.
Gleichzeitig profitierten viele arme Kubaner von der Landverteilung, vom kostenlosen Bildungs- und Gesundheitssystem sowie von einer sozialen Umverteilung. In diesen Kreisen war die Unterstützung für die Revolution groß.
Es gab und gibt also beides. Befürworter und Gegner. Allerdings ist die Zahl der Gegner in dem Maße gewachsen, wie die Revolution ihre Versprechen nicht erfüllen konnte. Heute liegt die Revolution wie Blei auf Kuba. Es gibt einfach keine Veränderungen. Besonders für junge Leute ist das unglaublich frustrierend.
Wenn die meisten Kubaner pro Castro (Armut, Sozialismus, Unterdrückung) gewesen wären, hätte es in einem der damals reichsten und fortschriitlichsten Länder der Welt keine Revolution gebraucht, die Kuba seitdem in der Zeit stehenließ.