Wie sorge ich dafür, dass meine Tonfiguren nicht mehr reißen?

LottaKirsch  30.07.2022, 13:16

Wie groß sind die Figuren und wo reißen sie? Ist die abgebildete Figur hohl?

ACNL69 
Fragesteller
 30.07.2022, 13:21

Die Figur ist 13cm x 35 cm. Habe aber auch welche mit den Maßen 30cm x 30cm. Reißen tun sie eig. überall, wo als Untergrund etwas hartes genommen wurde (Alufolie oder Pappmaschee).

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Große Teile einer Figur

  • massiv vormodellieren,
  • vorsichtig mit einem Draht teilen,
  • die Hälften auf etwa Fingerdicke der Wände aushöhlen,
  • die Schnittkanten anritzen und leicht befeuchten,
  • Hälften zusammensetzen und Schnitte vorsichtig verstreichen,
  • vorsichtig ausmodellieren.

Kleinere Teile einer Figur

  • massiv arbeiten und nur von unten stützen,
  • nach Möglichkeit aus der Figur heraus modellieren, also ohne die Teile anzusetzen.

Die einzelnen Teile einer Figur sollten etwa gleich stark (große Teile also ausgehöhlt) und gleich feucht sein.

Ich würde nie mit Stütz-/Volumenmaterial arbeiten, das sich nicht wieder entfernen lässt. Ich habe mal eine etwa kniehohe Figur mit viel Hohlraum modelliert, den ich mit Zeitungspapier "offengehalten" habe, damit die Seiten nicht nach innen nachgeben, sondern in Form austrocknen. Dieses Zeitungspapier konnte ich jedoch wieder entfernen. Wenn du Material wie Styropor, Zeitung, Draht in die Figur verbaust, wird dir der Ton meines Erachtens immer reißen, weil dieses Material sich bei Feuchtigkeit, an der Luft und im geschlossenen Raum (innerhalb der Figur!) nicht so verhält wie Ton.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.
LottaKirsch  30.07.2022, 14:28

Bei der gezeigten Figur hätte ich also

  • den Körper massiv vormodelliert,
  • ihn geteilt und ausgehöhlt,
  • die Teile wieder zusammengesetzt,
  • ihn von unten modelliert,
  • ihm eine Negativform seines Körpers aus Zeitungspapier und grober Luftpolsterfolie (eher große Luftkammern) als Bett gebaut und ihn gebettet,
  • die "Barteln" und den Schwanz (?) angesetzt, das Bett erweitert, damit die Ansätze sicher liegen können,
  • die Oberfläche fertig modelliert.

Wenn die Figur nachher "schweben" soll, muss man das natürlich beim Modellieren berücksichtigen und Löcher für Stäbe etc. bedenken. Beim Trocken liegt die Figur jedoch im Grunde und wenn sie das nicht kann, muss sie so gestützt werden, dass sie es kann – und zwar möglichst mit Material, das trotzdem Luft an die Figur lässt.

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Die Statur aus dem Bild wurde grob mit Aludraht geformt, welcher locker mit Zeitung umwickelt wurde. Das führte jedoch wieder zu Rissen, welche ich mit Kleber kitten musste. Bei den "Flügeln" war es ganz schlimm, die bestehen nur aus Draht und hatten dem zu Folge keinen "Puffer", das Reisen war hier besonders stark.

KaninchenMarie  30.07.2022, 13:37

Warum hast du dir selbst geantwortet? 😂

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ACNL69 
Fragesteller
 30.07.2022, 13:45

weil ich lost bin😅 kenne mich noch nicht so aus und das war gerade die beste Option um auf eine Frage zu antworten, da man anscheinend nur begrenzte Zeichen hat. Bin offen für Tipps🥲

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Könnte ein Wechsel der Modelliermasse das Problem mit dem Reißen vermindern? Ich denke da an Massen, die eher auf Pappmachee basieren als auf Ton. Der Papierfaseranteil verhindert dann das Reißen und macht das fertige Teil leichter.

Der Grundkörper läßt sich aus Maschendraht und einer Decklaminierung mit Holzleim und Zeitungspapier erzeugen und die Verstärkungen für Tentakeln und Flossen anlegen. Dann wird die Pappmachee in kleinen Portionen (zum baldigen Verbrauch) angerührt und eventuell mit Kaolinpulver und Holzleim geschmeidiger gemacht, bevor sie verbraucht wird. Der Holzleim verstärkt die Bindung und der Tonanteil macht es plastischer. Die Papierfasern sorgen für eine "innere Armierung". Man kann mit derartigen Mischungen auch in dünnen Lagen arbeiten. Mein Onkel hat sein Rezept zum Nachmodellieren von ausgestopften Fischen leider ins Grab genommen. Sonst hätte ich ihn mal gefragt. Es war dem Beschriebenen recht ähnlich, glaube ich.

Für die letzten Details (Seepocken) kannst Du den Leimanteil etwas erhöhen, um die Festigkeit und die Haftung am Bestehenden zu verbessern. Ein billiger weißer Alleskleber tut es auch.

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Mein Onkel hatte die Körper der auszustopfenden Fische aus Styropor geschnitzt. Das läßt sich mit einem langen, recht scharfen Messer schnitzen, solange es sich um "fließende Formen" wie Fischkörper handelt. Modellieren im Sinne von Kneten oder biegen ist nicht. Aber man kann Drähte rein stecken oder weitere Teile mit speziellem Kleber dran kleben. Allerdings werden sie Klebenähte härter als der Rest. Das muß man beim Schleifen und Schnitzen berücksichtigen. An den Stellen ist besondere Vorsicht angesagt. Ein bewußtes zu dünnes Arbeiten und nachträgliches Auffüllen der Delle könnte hier hilfreich sein.

Ein Luftballon vielleicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich seh das.
ACNL69 
Fragesteller
 30.07.2022, 13:17

Danke für dir schnelle Antwort. Ich hätte jedoch Angst dass er bei den Arbeiten platzt und mir alles zusammen fällt😵

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mendrup  30.07.2022, 14:00
@ACNL69

Knifflig.. Gipsbinden sind doch ganz brauchbar.

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mendrup  30.07.2022, 14:32
@LottaKirsch

Und ich kann nicht zaubern..

Also ich finde die Idee mit Luftballons gut. Du könntest die schlapp aufpusten und mit nem Draht in Form wickeln. Der Ballon wird nach 3 Tagen geschrumpelt sein. Du hast doch sicher mal so ne Luftballonmaus gemacht. Die wird mit Zeitung beklebt, dann kann man den Ballon nach paar Tagen rausholen.

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