Wie sollte eure Parte aussehen?
So eine Sterbebenachrichtigung, die an Bekannte verschickt wird, sieht ja meistens recht ähnlich aus, wobei ich das irgendwie überholt finde.
Z.B. gibt es meist oben einen Bibelspruch und ein Kreuz, also religiöses Zeugs. Das wäre mir schon mal nicht recht.
Meist gibts ein Foto, aber irgendwie sind das selten gute Fotos
Dann steht dort: er/sie war Sohn/Tochter, Vater/Mutter, Ehemann/Ehefrau, Schwager/Schwägerin usw. Was aber, wenn jemand z.B. kein Vater, Ehemann, Schwager oder sonst was war? Oder wenn dessen Kind schon verstorben ist? Oder wenn jemand nicht gerne Sohn/Tochter seiner Eltern war?
Besonders ätzend finde ich, wenn dort "nach langer schwerer Krankheit " steht. Ich meine, das ist doch Privatsache. Und es hört sich so an, als ob es dann eh nicht schlimm wäre, dass diese Person gestorben ist.
Dann folgen noch Jahreszahlen. Das würde ich z.B. nicht wollen.
Am Ende stehen dann noch die Hinterbliebenen. Aber was, wenn man sich z.B. mit der Mutter oder den Geschwistern verkracht hat und die gar nicht auf der Parte haben will? Oder z.B. Opfer von sexuellem Missbrauch durch den Onkel oder Vater, die wollen ja wahrscheinlich auch nicht, dass derjenige angeführt wird. Oder wenn es keine Hinterbliebenen gibt?
Also, irgendwie finde ich die althergebrachte Form von Parten nicht mehr zeitgemäß. Deshalb wollte ich euch mal fragen, ob ihr euch schon mal darüber Gedanken gemacht habt, wie eure Parte aussehen sollte? Wollt ihr überhaupt eine Parte? Würdet ihr die lieber selber schreiben? Gibts da kreative Ideen? Erzählt mal!
1 Antwort
Musst es auch erst googeln, aber selbst mit der Erklärung.. Es ist nichts was mir geläufig ist.
Am ehesten könnte ich es noch mit den Traueranzeigen in der Zeitung in Verbindung bringen.
Na ja.. Ich gehe davon aus, dass ich es nicht mehr mitbekomme, was meine Nachkommen dann veranstalten. Von daher- vielleicht wenn ich irgendwann weiß, dass die Lebenszeit nur noch begrenzt ist, mache ich mir darüber Gedanken und plane vielleicht schon selbst.
Was ich kommuniziert habe: es soll niemand auf die Idee kommen hier ein Foto von mir abzudrucken oder am Friedhof aufzustellen. Ob man den Wunsch respektieren wird., liegt nicht mehr unter meiner Kontrolle.
Ein Bibelspruch - passt auch nicht wirklich zu mir.
Nach langer schwerer Krankheit.. ist eher um auszudrücken, dass der Tod für die Person tatsächlich eine Erlösung war. Wenn du einmal jahrelang jemanden beim Leiden zugesehen hast.. kannst du den Zwiespalt in diesen Worten vielleicht verstehen.
Ob es sowas in Deutschland nicht gibt, weiß ich nicht. Zumindest in meiner Region von Deutschland nicht. Am Friedhof steht nur Name und Zeitpunkt der Bestattung, manchmal noch im Alter von..
Kein Foto von mir - weil ich zum einen bemüht bin den Fotos aus dem Weg zu gehen, zum anderen mir dort selbst nicht gefalle. Am schrecklichsten finde ich es aber, wenn für den Tod eines 80 Jährigen ein Foto verwendet wird, welches ihn mit 20 oder 30 Jahren zeigt. Die Menschen sollen sich an mich erinnern wie sie mich kannten.
Krankheit - ist eine individuelle Einstellung. Ich zB habe kein Verständnis für Menschen, die hieraus im persönlichen Umfeld ein Geheimnis machen. Könnte bei mir auch in der Traueranzeige stehen, wenn es denn so kommen sollte. Natürlich nicht mit Diagnose - das geht den "Rest der Welt" nun wirklich nichts an.
Aber du kannst doch mit einer Vertrauensperson reden, demjenigen der vermutlich auch deine Bestattung organisieren wird.. was du dir hier vorstellst Vielleicht bei einer Patientenverfügung aufbewahren.
Ich will zB verbrannt werden und an ein Baumgrab. Wenn ich tot bin, sollen meine Angehörigen keine Arbeit mehr mit mir haben. Wenn die See nicht so weit wäre, könnte ich mir auch sowas vorstellen.
Okay, gibt es in Deutschland keine Parten?
Warum wäre es dir wichtig, dass kein Foto dabei wäre?
Erlösung oder nicht. Aber eine Krankheit ist etwas sehr Privates. Wenn du z.B. Krebs hättest, würdest du es wahrscheinlich nicht jedem erzählen. Aber auf dem Zettel steht dann, dass du schwer krank warst. Und dieser Zettel wird zumindest hier in Österreich auch öffentlich auf der Gemeinde und am Freidhof ausgehängt.