Wie soll es überhaupt freien Willen geben?

5 Antworten

Für das Verhalten eines Menschen sind praktisch immer sowohl angeborene als auch erworbene Elemente verantwortlich. Wenn also eine Person verglichen mit dem sog "Durchschnitt der Bevölkerung" deutlich weniger Mitgefühl (Empathie) und "Impulskontrolle" also Affektregulierung zeigt, dann wird sie vermutlich weit mehr "sozial auffällig" werden durch Streitlust, ausgelebte Aggressivität und dissoziales Verhalten.

Wenn nun in der Gesellschaft, in der sie lebt, bestimmte Normen für soziales Verhalten vereinbart sind und von der überwiegenden Mehrzahl auch praktiziert werden, und zudem ein Sanktionskatalog für das Abweichen von diesen Normen besteht, dann wird genau dieser Person von ihren Mitmenschen klar gezeigt werden, was sie zu tun und was sie zu lassen hat.

Folglich werden dieser Person z.B. beim Ausagieren von übertriebener Aggression ganz normal Strafmaßnahmen zuteil werden: Zunächst wird sie persönlich aus Gruppen ausgeschlossen werden, ihr wird die soziale Anerkennung und Wertschätzung entzogen. Sie wird erst ermahnt, später beschimpft werden, ihr werden begehrenswerte Güter vorenthalten, Therapeuten werden ihr Psychotherapien anbieten, doch schließlich wird sie juristisch angeklagt und verurteilt werden.

Das ist der ganz normale Lauf der Dinge, da man ja immer davon ausgehen kann, dass diese Person soviel Verstand hat, dass sie die Folgen ihres Handelns einkalkulieren kann. Klar, dass so eine Person mehr Selbstbeherrschung aufbringen muss, wenn ihre Aggressionsneigung deutlich stärker ist als bei ihren Mitmenschen. Dennoch muss genau dieses selbstreflektive Verhalten, also die Einsicht: "Ich bin aggressiver als meine Mitmenschen" von der Gemeinschaft gefordert werden. Die Person bleibt damit verantwortlich für ihr Handeln.

Erst wenn die intellektuelle Fähigkeit komplett versagt, d.h. die Person nicht mehr beurteilen kann, was sie tut, dann dürfen keine juristischen Maßnahmen sondern es müssen soziale Hilfsmaßnahmen angewendet werden, indem die Person speziellen Einrichtungen zugewiesen wird, in denen durch gezielte therapeutische Behandlungen noch ein irgendwie menschliches Leben ermöglicht werden kann.

Nur weil er z. B. Moral nicht versteht heisst es nicht das es sie für ihn nicht gibt, auch ein Psychopath weiss dass das Morden schlecht ist alleinig nur wegen dem Fakt das man auf schlechte schlecht reagiert.

Ich verstehe die Hauptfrage nicht ganz warum sollte er dann keinen Freien Willen habe wenn das was er ist das macht was er will?

Woher ich das weiß:Hobby – Ich liebe es über das lernen, zu lernen!

Der Psychopath beweist dir durch sein Handeln, dass er einen freien Willen hat, dass er tut, was ihm beliebt.

Es gibt keine Hirnregion für Mitgefühl und Impulskontrolle, dort werden lediglich Mitgefühl und Impuls als Erfahrungswerte gespeichert. Die Natur kennt kein Mitgefühl und keine Impulskontrolle und wir als Menschen sind der Natur längst entfremdet und haben unsere eigenen Vorstellungen von dem, was richtig und was falsch ist.

Jeder Mensch ist das Produkt der Umstände und Erziehung im Guten wie im Bösen.

Psychopathen handeln wie Psychopathen, weil sie die entsprechenden Erfahrungen gemacht haben und weil in ihrem Denken und Fühlen kein Platz für Mitgefühl sein kann, kein Platz dafür "sich zusammenreißen zu müssen" und sie fragen sich: Wofür?

Nach der Tat bringen es Psychopathen fertig, ihr Opfer zu bedauern und es täte ihnen doch leid, aber das ist die Reaktion auf die Strafdrohung, die ihnen allerdings auch schon vor der Tat vor Augen stand. Sie versuchen nach der Tat ganz auto- matisch ihre Umstände zu verbessern. Sie wussten, was sie tun werden, und sie wussten, was sie danach erwartet und fangen an, wie alle anderen zu heucheln und das Blaue vom Himmel zu lügen, bloß, um in den Maßregelvollzug und nicht in den Strafvollzug zu gelangen. Deshalb lassen sie nicht den harten Johnny, das Schwein raushängen und verstecken sich hinter ihrem angeblich defekten Hirn.

Der Mensch kann tun was er will. Er kann aber nicht frei wollen was er will. Wir haben Handlungsfreiheit aber per Se keine Willensfreiheit.

Aus diesem Grund kann es kein Gutes und Böses an sich geben. Und somit auch keine guten und bösen Menschen. Das zu erkennen hat Nietzsche mal den Fortschritt aller Fortschritte genannt.

Sie handeln überwiegend aus einem genetischen Defekt heraus.

Sprichst du hier über Willensfreiheit oder Handlungsfreiheit. Es ist tatsächlich so, daß Menschen oft das nicht bewirken können was sie eigentlich wollen, nicht nur weil Bedingungen außerhalb ihrer Person dies begrenzen, sondern auch weil sie physich/psychisch daran gehindert werden - im weitestem Sinne.