Wie sieht der Berufsalltag und die Arbeitszeiten eines Lokführers aus?
Ich denke der Titel sagt alles.
LG
1 Antwort
Da bis jetzt noch keine Antwort kam, kann ich was dazu schreiben, wie es bei mir ist. Ich bin Lokrangierführer, fahre in der Regel nur kurze Strecken und rangiere viel. Ausgebildet bin ich auf der Lok Baureihe 294 (V90). Das ist eine 80t schwere Diesellok.
Nachdem ich mich umgezogen habe, hole ich mein Diensttablet aus dem Rucksack und schau erstmal, ob es neue Weisungen gibt, die für mich wichtig sind.
Anschließend gehe ich zu meinem Zugabfertiger und frage, wo meine Wagen für meinen Zug stehen. Außerdem sagt er mir, wo meine Lok steht, falls ich keine vom Abstellplatz nehmen soll.
Wenn ich nun keine Lok genannt bekommen habe, gehe ich raus zum Abstellplatz und schau mir die Lok erstmal von außen grob an, ob sichtbare Schäden vorhanden sind. Ich überprüfe ober genug Treibstoff vorhanden ist, ziehe das Kabel für die Fremdstromversorgung und gehe dann hoch auf die Lok.
Nun hole ich wieder das Tablet raus und trage mich ins digitale Übergabebuch von der Lok ein. Anschließend rüste ich die Lok auf und überprüfe die Systeme der Lok, also PZB, SiFa und die Bremse.Nun rufe ich noch schnell beim Disponent an und sage ihm, welche Lok ich habe. Dann bereite ich die Rangierlok für die Streckenfahrt vor, melde mich beim Weichenwärter, dass ich von der Abstellung an meinen Zug möchte und dann fahre ich an meine Wagen.
Nachdem ich die Wagen angehangen habe und alle Wagen vollgepumpt habe, führe ich eine Bremsprobe am letzten Wagen durch (Durchgangsprüfung) und melde mich dann beim Fahrdienstleiter abfahrbereit. Dann fahre ich die Strecke ab.
Am Ziel angekommen, verfahren ich meine Wagen und fahre etwa 6h später wieder zurück zum Startbahnhof.
Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick davon geben, wie es bei mir aussieht. Beim Streckenlokführer sieht es ähnlich aus.
