Wie schaffe ich es, nicht gleich auszurasten wenn ich etwas nicht hinkriege?
Hallo, mein Problem habe ich oben schon beschrieben. Ich raste öfters aus bei Dingen die nicht gleich klappen und erst recht nach mehrmaligem versuchen.
Am meisten regt es mich aber beim Klavier üben auf. Ich habe seit 1 Jahr Klavierunterricht und durch mein Talent für dieses Instrument habe ich sehr schnell gelernt und schnell Erfolgserlebnisse gehabt. Jetzt aber fängt es langsam an, immer anspruchsvoller zu werden, was eben nicht mehr nur so Geklimpere ist. Und sehr oft mache ich da eben leider auch Fehler und es nervt mich extrem die Stücke nicht mehr fast auf Anhieb hinzubekommen. 😭😭
Das viele üben macht mir starke Probleme und es macht auch immer weniger Spaß dadurch dass ich wirklich IMMER Fehler mache und mich verhaspele.
Hat jemand Tipps für mich was ich da machen kann? Ich würde das wirklich echt gern weitermachen aber es macht wie gesagt langsam echt keine Laune mehr wenn ich immer nur versage. :(
schon mal danke im Voraus
7 Antworten
Beim Üben auszurasten ist bei absolut jedem Musiker normal. Ich spiele seit 8 Jahren Geige, täglich mind. 2 stunden und weine fast jeden Tag, weil ich irgendwas wieder nicht direkt perfekt hingekriegt habe oder denTriller nach 6 Monaten immer noch nicht kann. Aber dann wenn ich fertig geweint habe, dann mache ich einfach weiter, weil was soll es bringen - vom Weinen werde ich wohl auch nicht näher an mein Ziel kommen, irgendwann als Solist zu spielen.
Also mach dir nicht's draus, lass deine Emotionen kommen aber auch wieder gehen und spiele einfach weiter, ohne zu viel nachzudenken.
LG
Am meisten regt es mich aber beim Klavier üben auf. Ich habe seit 1 Jahr Klavierunterricht und durch mein Talent für dieses Instrument habe ich sehr schnell gelernt und schnell Erfolgserlebnisse gehabt. Jetzt aber fängt es langsam an, immer anspruchsvoller zu werden, was eben nicht mehr nur so Geklimpere ist. Und sehr oft mache ich da eben leider auch Fehler und es nervt mich extrem die Stücke nicht mehr fast auf Anhieb hinzubekommen. 😭😭
Andere Stücke einschieben, die zwischendurch eben einfacher sind, um weiterhin Erfolgserlebnisse zu haben, alternativ generell nur Repertoire vergrößern und Routine aufbauen und DANN an die schweren Stücke gehen.
Bei schweren Stücken !!IMMER!! Präzision über Tempo stellen. Sonst wiederholst und kultivierst du die ungewollten Fehler.
Das viele üben macht mir starke Probleme und es macht auch immer weniger Spaß dadurch dass ich wirklich IMMER Fehler mache und mich verhaspele.
Du setzt dich unter Druck, ich kenne das von mir, es ändert aber nichts.
Das kann zwei Gründe haben.
Entweder ist dir das Instrument so unglaublich wichtig, dass es dich schmerzt, wenn du es nicht schaffst, dass du dafür leidest und förmlich brennst und dann wieder weitermachst, dann gönne dir undedingt kleinere Ziele und Pausen.
Spiele auch mal einfach nur, um Spaß zu haben, denn egal, wie sehr du das Instrument liebst, dein Hirn braucht Zeit, deine Muskeln, deine Koordination.
Das andere Szenario wäre, was ich aber deiner Umschreibung her eher nicht vermute, wenn du zwar die Erfolge magst, nicht aber das Instrument, sprich, es macht generell keinen Spaß und ist nur Arbeit.
Hat jemand Tipps für mich was ich da machen kann? Ich würde das wirklich echt gern weitermachen aber es macht wie gesagt langsam echt keine Laune mehr wenn ich immer nur versage. :(
Neben leichteren Stücken zum Auflockern? Ein anderes Übekonzept, damit du Übungen hast, die auch Spaß machen. Übe methodisch und abwechslungsreich, ohne zu übertreiben.
Zum Beispiel könntest du sogar ohne Noten improvisieren lernen und Akkorde nutzen und diese zerlegen bzw rhythmische Muster erlernen.
Oh, du ahnst gar nicht, wie sehr ich schon am Fluchen war und wie unglaublich mich abgef*ckt hat, dass ich nach 13 Jahren Pause erstmal ein Plateau hatte, dazu eine böse Fehlhaltung verlernen musste und deswegen gerade am Anfang nur extrem langsam vorangekommen bin und selbst jetzt bin ich noch nicht komplett in meiner vollen Lerngeschwindigkeit.
Ich habe auch entnervt manches verworfen, weil es mir zur Zeit einfach nicht lag (zum Beispiel Sweeping allgemein oder das Solo von Final Countdown), was mir sehr schwer gefallen ist.
Niemals jedoch würde ich meine Freude verlieren, jetzt, da ich endlich die Gitarren meiner Träume spiele, ich liebe meine Firebirds.
Meine E-Gitarre ist es mir wert, mich auch mal ihretwegen aufzuregen und danach so lange in Kleinstschritten das Zeug zu wiederholen, bis es klappt. Und ich übe viel. Manchmal so viel, dass ich mir Pausen aufzwingen muss.
Und Pausen sind wichtig, sonst setzt sich das Geübte nicht gut.
Mein Stage-Piano dagegen musste vorerst weichen, weil ich schnell merkte, dass mir die E-Gitarre schlichtweg mehr Wellenlänge gegeben hat, als das Piano, zum anderen mag ich es überhaupt nicht, nach Noten zu spielen und möchte für das mir wichtigere Instrument "all in" gehen.
Es ist schon mal ein Zeichen des Fortschritts, wenn du selber erkennst, dass es anspruchsvoll wird. Denn Anfänger erkennen eben nicht so gut, wo noch Verbesserungsbedarf ist. In dem Punkt gibt es einige die das Handtuch schmeißen, aber auch andere, die dranbleiben und weiter immer besser werden.
Als Motivation hilft, immer wieder auf kleinere Ziele hinzuarbeiten, z.B. zunächst einen kurzen Abschnitt in langsameren Tempo spielen zu können, oder in einem etwas größeren Zeithorizont auf ein kleines Vorspiel hinzuarbeiten. In der Schule gab es bei mir regelmäßig solche Vorspielabende. Die Stücke sollten einerseits abwechslungsreich sein, sodass du mehr lernst, anderseits sollen die dir auch gefallen und Spaß machen. Hör dir unterschiedliche Stücke an oder lass dir was vorschlagen. Wenn ich andere üben gehört habe, habe ich so auch immer wieder interessante Stücke entdeckt.
Mehr üben ist nicht unbedingt besser. Zwischen den Einheiten brauchst du auch Pausen, damit sich das Geübte setzen kann. Wenn du kürzer aber regelmäßig übst, reicht es, dass du Fortschritt machst. Eventuell ist auch mal eine längere Pause nötig, wo du das Stück auf die Seite legst, und dich anderen Stücken widmest.
Wenn du Fehler machst, wiederhole nicht einfach die Fehler immer wieder in der Hoffnung, dass es irgendwann schon klappt. Reduziere das Tempo, übe getrennt, analysiere das Stück, um die Problemstellen zu erkennen und das Stück korrekt zu verinnerlichen. Für mich ist es schon ein Teilerfolg, langsam und getrennt, aber dafür sauber spielen zu können. Mach dir da keine Gedanken, dass es aktuell noch zu langsam ist. Das Tempo kommt mit der Zeit dann von alleine.
Viel Erfolg! :-)
Das ist kein Versagen. Anspruchsvolle Sachen muß man länger üben. Das ist normal. Wenn du diese Sachen länger nicht spielst, verlernst du sie sogar wieder. Am besten, wenn du nicht immer nur übst, sondern dazwischen auch Sachen spielst, die du gut kannst.
und es nervt mich extrem die Stücke nicht mehr fast auf Anhieb hinzubekommen.
Das ist, ergänzend zu den anderen guten Antworten hier, nicht der Sinn des Klavierspielens. Du musst die Perspektive etwas ändern. Wie in allen künstlerischen (und auch sportlichen) Betätigungen, ist die Arbeit an etwas Teil des Zieles. Das Sich-Erarbeiten, oftmals auch mühsam, ist ein wichtiger Bestandteil des Klavierspielens. Logischerweise, nicht umsonst lässt sich jedes Instrument auch als Hochschulfach belegen. Du hast die Schwelle nun überwunden von dem Anspruch, den du locker bewältigst, zu dem, den du erarbeiten musst. Mit einem guten Lehrer kann das sehr viel Freude bereiten, aber um die Arbeit kommst du nicht herum.
lg up