Wie sage ich meinem Lehrer dass ich Dyspraxie habe?
Hallo, also wie in der Frage schon erwähnt habe ich Dyspraxie und würde das jetzt (ein Jahr nachdem ich es erfahren habe) gerne meinem Lehrer sagen.
Es ist aber so, dass ich das nicht aus Vertrauen zu ihm oder so machen möchte, sondern weil es halt schon stark auffällt und ich nicht mehr unbedingt Lust auf blöde Kommentare seinerseits habe. Er kann manchmal auch etwas einschüchternd sein, weshalb ich mich nicht trauen würde alleine zu ihm zu gehen.
Da ich in der Schule keine richtigen Freunde habe, wird es darauf hinauslaufen dass entweder die Klassensprecherstellvertreterin oder eine nette Klassenkollegin, mit der ich letzte Woche nach Sport darüber geredet habe, mitkommen muss. Aber wie erklärt man ihn so etwas am besten?
5 Antworten
Danke für Deinen Beitrag!
Obwohl ich,
liebe Lana,
ein gebildeter und durch meine Universitätsausbildung und meinen Beruf in vielen Bereichen bestimmt ein hoch gebildeter Mensch bin, der mitten im Leben steht, muss ich Dir sagen, dass ich bis vorhin n i c h t wusste, was Dyspraxie ist! Ich habe dieses Wort und von dieser Krankheit noch nie gehört und musste mich im studienkreis.de über Dyspraxie erst einmal ausführlich informieren und einlesen!
Wie ich usführlich erfahren habe, ist Dyspraxie eine sehr ernste Erkrankung, die das Leben eines Menschen und Kindes schwer beeinträchtigt!
Deshalb muss ich Dir sagen, dass ich mich sehr darüber wundere, dass Du Deinem Lehrer und Deiner Schule nicht schon längst mitgeteilt hast, dass Du Dyspraxie hast, vor allem, da Dein Lehrer keine Kenntnis von Deiner Krankheit hat und dann auch noch, wie Du uns mitteilst, "blöde Kommentare" macht!
Ich gehe davon aus, dass Dein Lehrer von dieser Erkrankung auch noch nie gehört hat, allenfalls kennt er sich mit ADHS aus! Und ich kann mir vorstellen, wenn er von Deiner Krankheit erfährt, dass er dann aus allen Wolken fallen wird und ihm viele Dinge, die Dich betreffen, plötzlich klar werden und er sich am Ende sogar dafür schämen wird, dass er Dich manchmal so schlecht behandelt hat!
Die Frage ist nun: W i e sagst Du es Deinem Lehrer am besten ?
Dabei habe ich mir überlegt, liebe Lana: Möchtest Du Deinem Lehrer als erstes, vor Deinem Gespräch mit ihm, nicht ein kleines und kurzes freundliches Briefchen schreiben, in dem Du ihm mitteilst, dass Du an Dyspraxie leidest und dass Du deshalb manches Mal so ungeschickt und unbeholfen erschienen bist, weil Du an dieser Krankheit leidest und er manches Mal darüber den ein und anderen Kommentar abgegeben hat, der Dir weh getan hat, da Du ja, trotz aller Anstrengungen nicht anders konntest ? Du könntest ihm dann sagen, dass Du ihn zusammen mit Deinen Klassenkameradinnen aufsuchen wirst, um mit ihm persönlich zu sprechen und ihm Deine Krankheit mitzuteilen!
Ich bin mir ganz sicher, dass Dein Lehrer über dieses Briefle sehr froh sein wird und sich dann als verantwortungsbewusster Lehrer, wie auch ich dies vorhin getan habe, im Internet bei entsprechenden Stellen über Deine Krankheit Dyspraxie ausreichend informieren wird! Sodass eine gute Grundlage für dieses Gespräch geschaffen wird und ich davon ausgehe, dass es eine fruchtbare Unterhaltung werden kann!
Dies, liebe Lana, ist mein Vorschlag für Dich, wie Du Deinem Lehrer bezüglich Deines Gesprächs begegnen kannst! Ich bin mir sicher, dass Dein Lehrer sehr froh und dankbar sein wird, dass Du ihn über Deine Krankheit aufklären, sodass er in Zukunft weiß, wie er bestmöglich mit Dir umgehen kann!
Schaue doch selbst einmal im studienkreis.de nach dem Artikel über Dyspraxie, der wirklich sehr gut und informativ ist! Wenn Dir dieser zusagt, kannst Du ja Deinen Lehrer in Deinem Brief in einem Link auf den Artikel hinweisen, sodass er diesen rechtzeitig vor dem Gespräch durchlesen kann! Dasselbe gilt für Deine Klassenkameradinnen, die Dich begleiten, damit sie gut informiert zusammen mit Dir bei Deinem Lehrer erscheinen!
Dann wünsche ich Dir alles Liebe und Gute, liebe Lana! Dass Deine Krankheit erträglich sei und Du stets die Kraft haben mögest, sie zu tragen!
Ich wünsche Dir viel Glück in Deinem Leben und dass Du immer auf Menschen treffen mögest, die Dich im Leben liebevoll begleiten und Dich in jeder Weise unterstützen!
Mit herzlichen Grüßen und allen lieben und guten Wünschen, Dir, liebe Lana!
Regilindis
Tu das, liebe Lana! Und viel Glück! Ich bin sicher: Alles wird gut!
Quatsch. Nachteilsausgleich und Mittel der Förderung beantragen ! Außerdem gibt’s Unterstützung vom Jugendamt
Wenn Du Besserwisser ubd Rechthaber alles besser weißt, dann teile Dein Wissen in einer ernstzunehmenden Antwort an die FS mit, aber STOPP Deinen Beleidigungen von wegen "Quatsch!" Quatsch ist Dein Verhalten hier!
Kapiert?!
Das wäre zwar sicher auch hilfreich aber es geht mir vorallem darum dass es eben mein Lehrer weiß.
Danke, liebe Lana! Ja, d a s halte ich zunächst auch für das Wichtigste, dass Du Deinen Lehrer in Kenntnis setzt! Alles andere kannst Du später in aller Ruhe und wohlüberlegt mit den entsprechend guten Hilfen und Hinweisen, wie Adressen etc. von wissenden und helfenden Usern, anstreben!
Bist du sicher, dass du das willst?
Wenn deine Eltern noch zum Eltersprechtag gehen, wäre das der richtige Rahmen, denn dann kommt es nicht als deine Ausrede für dein Verhalten daher, sondern dann können sie auch gleich darüber reden, wie man dich fördern kann.
Ich habe schon überlegt ob ich mit meiner besten Freundin als seelischer Beistand sozusagen zum Elternsprechtag gehe um das eben in einem ruhigen Rahmen zu klären. Ich weiß dass das eine blöde Idee ist und meine Eltern wollen das auch gar nicht, aber sie wissen nur dass ich etwas wichtiges mit ihm besprechen will und nicht was genau, weil wir nie über Dyspraxie gesprochen haben. Wahrscheinlich würden sie das übertrieben finden deswegen mit ihm zu reden aber ich kann es ja mal probieren.
Und ja ich glaube schon dass ich das will, meine letzte Sportlehrerin hat meinem Selbstbewusstsein schon genug geschadet, wenn er weiß warum ich eben so bin könnte er vielleicht ein bisschen Rücksicht nehmen und damit verhindern dass es nochmal so weit kommt dass ich vor jeder Sportstunde Bauchschmerzen habe und wegen diesen zwei Stunden nicht mehr in die Schule will.
Du teilst es ihm unter vier Augen mit und legst ihm die schriftliche Diagnose vor
Antrag der Eltern für Nachteilsausgleich in der Schule (offizielles Schreiben). Der Nachteilsausgleich in Schulen basiert auf rechtlichen Vorgaben, die Chancengleichheit für Schüler mit Beeinträchtigungen sicherstellen sollen. Die rechtliche Grundlage bildet Artikel 3 des Grundgesetzes, der die Gleichheit vor dem Gesetz garantiert. Maßnahmen des Nachteilsausgleichs sind individuell anzupassen und dürfen das Anforderungsprofil nicht verändern. Die Entscheidung über den Nachteilsausgleich trifft die Klassen- oder Jahrgangsstufenkonferenz, wobei Eltern und Schüler einbezogen werden. Diese Maßnahmen werden nicht im Zeugnis vermerkt und sind in allen Schularten möglich auch bei Berufsausbildung und Studium.
Musst du ihm nicht erzählen, dein Gesundheitszustand geht die Lehrer nicht soviel an.
Sprich mit deinen Eltern. Du kannst einen Nachteilsausgleich beantragen. Geh zum Schuldozialarbeiter.
Meine Eltern wissen denke ich gar nicht dass ich das weiß, weil ich letztes Jahr einfach ziemlich verzweifelt meine Psychologin gefragt habe warum ich so "anders" bin und wir hatten das innerhalb einer guten Viertelstunde geklärt, also glaube ich dass es schon vorher irgendwann verstgestellt und mir nicht mitgeteilt wurde. Eine schriftliche Diagnose habe ich dementsprechend auch nicht, die haben wenn dann meine Eltern. Aber die Idee mit dem Schulsozialarbeiter ist gut.
Ich weiß gar nicht was genau ich dazu sagen soll, ich bin einfach nur überwältigt von deinen netten Worten, vielen Dank. Ich werde es Mal mit einer Email versuchen und am Mittwoch vor Sport versuchen mit ihm zu sprechen, obwohl das natürlich nicht ganz ideal ist weil man so etwas in Ruhe klären sollte, aber eine andere Möglichkeit habe ich wahrscheinlich nicht.