Wie mache ich eine Charakter verhasst (Buch)?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt in den Kommentaren ja schon einig gute Vorschläge. Ich würde noch eine ergänzen, allerdings ist die definitiv schwer umzusetzen und ich weiß nicht ob sie zu deiner Geschichte passt.

Jedenfalls könntest du quasi ein weniger relevantes Abbild dieser Person schaffen, das noch am Leben ist. Quasi eine Person, die diesen schrecklichen Mann für seine Taten bewundert hat und diese lobt. Diese Person selbst müsste aber relativ irrelevant sein, zum Beispiel ein ehemaliger Diener oder ein ähnlich gehasstes Familienmitglied, das in der Geschichte aber nicht so relevant ist, weil sie zB. weiter weg wohnt und nur zu Besuch ist etc.

Das schwierige ist eben, dass sich der Hass des Lesers dann nicht auf das Abbild selbst, sondern auf dessen Berichte über diesen Mann fokussiert. Wenn es zB. sein Diener war, könntest du es vllt so darstellen, dass dieser sich gegenüber dem Protagonisten zwar ähnlich verhält wie dieser Mann es getan hätte, jedoch erfährt der Protagonist durch das Gespräch, dass dieser Diener nicht immer so war und er durch diesen schrecklichen Mann gebrochen wurde und letzten Endes nur noch die Grausamkeiten dieses Mannes kannte, wodurch er selbst verbitterte, und nun damit lebt, so könnte der Leser eher Mitleid mit dem Diener selbst haben und umso mehr Hass für die Taten des Mannes, zudem würde der Protagonist selbst quasi etwas von dem Verhalten des Mannes erleben, wenn auch nicht von diesem direkt, wodurch eine größere Verbindung zwischen dem verstorbenen Mann und dem Protagonisten entstehen könnte.

So etwas macht man doch immer mit einem Haufen unschuldiger Toten, die auf grausame Art umgebracht wurden, wie bei Vlad, dem Pfähler.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat

Lass Leute zu Wort kommen, die sich an ihn erinnern.

Wenn du es so hinbekommst, dass seine Grausamkeiten noch nicht mal im Mittelpunkt der Erzählungen stehen, verstärkt das die Wirkung noch.

"Ja, ich war mit ihm in der Schlacht von... Ein so furchtbares Gemetzel habe ich nie wieder erlebt, und mit dem Sieg war es noch lange nicht vorüber. Er wurde seither als Held gefeiert, aber auf dem Schlachtfeld glich er einem Dämonen. Und die Rache, die er an den Gefangenen nahm, war so grausam, dass ich sie manchmal für einen Fiebertraum halte..."

"Er hat seine Ländereien stets mit harter Hand geführt und seinen Wohlstand um jeden Preis vermehrt. Seine Bauern mussten lernen, sich selbst zu helfen, denn auch während Seuchen, Dürren oder besonders harten Wintern konnten sie von ihrem Herrn keinerlei Unterstützung erwarten."

"Er konnte Schwäche nicht ausstehen und hat stets bedingungslosen Gehorsam erwartet. Ich erinnere mich an den Dienstjungen, der ihm Wein auf die Schuhe gekleckert hat, keine zehn Jahre war er damals alt und so verängstigt, dass er sich direkt in die Hosen gemacht hat. Der Herr war davon so angewidert, dass er das Kind am Ohr gepackt und nach draußen gezogen hat. Die ersten Backpfeifen konnte man noch hören, aber bald war es still. Der Kleine wurde danach nie wieder gesehen."

"Er war unser wichtigster Kunde, aber jeder hier im Stall hat ihn gefürchtet. Selbst die besten Tiere waren ihm oft nicht gut genug, und die, die er mitnahm, hat er reihenweise zuschanden geritten, blutig geschlagen oder ihnen die Kehle durchgeschnitten, wenn sie seinen Erwartungen nicht entsprachen..."

"Ja, damals in der Küche gab es reichlich Gesprächsstoff... immer wenn er von seinen Feldzügen zurück war, wurden wahre Festmähler aufgetischt, gleichzeitig war die Stimmung aber extrem angespannt. Die alte Köchin hat ihm alle Mahlzeiten persönlich aufs Zimmer gebracht, ich dachte damals, dass sie vielleicht ab und an eine Münze dafür bekam. Erst viel später wurde mir bewusst, wie viele Diener genau zu diesen Zeiten Kräutermedizin und Tinkturen für irgendwelche Verletzungen brauchten und wie viele junge Frauen plötzlich schwanger wurden oder einfach weggingen..."

Hi,

vielleicht hat er ja jemanden Guten im Stich gelassen/sterben lassen bei seinem Verbrechen.

Außerdem war er sehr egoistisch und un-nett.

Ich hoffe ich kann dir irgendwie helfen.

Woher ich das weiß:Hobby

Der Mann hat einem Geliebten Menschen/Freund/Bekanndten/Verwandten vor seinem Tod etwas Böses getan/getötet.