Wie lasse ich zwei fremde Katzen einander kennenlernen?

2 Antworten

Hallo Kimipu

da kannst du nichts machen. Nachbarskatzen werden selten Freunde.

Unter Katzen im ungesichertem Freigang (Nachbarschaftskatzen) und auch freilebenden Straßenkatzen, kommt es immer wieder mal zu Revierkämpfen. Leider können diese auch derart ausarten, das sie für die Beteiligten Katzen gefährlich und auch tödlich Enden können.

Revierkämpfe werden ausgelöst durch:

  • territoriale Beanspruchung
  • Ressourcen
  • Aufmerksamkeit
  • unkastrierte Katzen, meist unter unkastrierten Kater

Bei wild lebenden Katzen geht es ums Überleben, weswegen hier Revierkämpfe öfters vorkommen, da es leider zu viele Straßenkatzen gibt.

Bei Hauskatzen ist es etwas anders gestrickt, was aber nicht heißt, das die Kämpfe dadurch weniger gefährlich bis tödlich sind.

Nachbarschaftskatzen kennen sich in der Regel und dulden sich. Für Hof und Gärten gelten Wegerecht und Duldung zu bestimmten Tageszeiten. Auch wenn sich Katzen zufällig mal über den Weg laufen, kommt es nicht gleich zum Kampf. Eher bleiben die Katzen stehen und starren sich an, bis einer der beiden nach gibt und sich die Wege dann kurz kreuzen. Bekannte Katzen werden also beim durchstreifen eines fremden Reviers geduldet.

Reviere werden mit Duftmarken, den sogenannten Pheromone und über das markieren mit Urin abgesteckt. Diese Duftmarken bieten wichtige Informationen unter den Katzen. Sie geben Auskunft über Alter, Geschlecht, Gesundheitsstatus und Status.

Es gibt 3 Arten der Pheromone: Reviermarkierung, Alarmierung und Beruhigung.

Die Duftdrüsen sitzen an den Pfoten (Zehen & Ballen), den Flanken, an der Schwanzoberseite, den Wangen und dem Kinn. Die Katze verteilt somit Gerüche z.B. als Zeichen der Vertrautheit.

Das „Um die Beine streifen“ z.B. dient dazu, das die Katze ihren Geruch mit dem des Menschen vermischt. Oder auch das weit bekannte „Köpfchen geben“, dient dazu, mit den Gesichtspheromone etwas zu markieren. Es entsteht ein vertrauter Gruppengeruch. Und genauso funktioniert draußen das Revier abstecken.

Bevor es zu einem Kampf kommt, gehen dem mehrere Drohgebärden/Imponiergehabe voraus, wie:

  • Katzenbuckel
  • spuken
  • fauchen
  • grollen
  • knurren
  • lauthals miauen
  • gesträubtes Fell
  • Pfoten hiebe

Im besten Fall enden solche Drohungen schnell, mit der Flucht der unterlegenen Katze. Passiert dies nicht, kommt es zum Angriff.

Beim Kampf setzten die Katzen all ihre Kraft, Krallen und Zähne ein und es kommt zu kleineren und größeren Blessuren. Da gibt es blutige Ohren, ausgerissene Fellbüschel, Bisswunden und Kratzer.

Warum sind Revierkämpfe gefährlich bis tödlich ?

Zum einen kommt es hier auch darauf an, wie stark das Dominierende Tier, dem schwächeren gegenüber ist. Kratzer und Bisswunden können sich schwer Entzünden, einen Abszess bilden oder eine Sepsis auslösen, wenn sie nicht gleich behandelt werden. Katzen haben viele Keime im Mund. Hinzukommt, das sich Katzen bei solchen Kämpfen mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten, wie Leukose oder Katzen-AIDS (FIV) anstecken können.

Und natürlich kann es auch passieren, das eine Vene, Arterie oder die Halsschlagader, durch Bisswunden, aufgerissen werden.

Bei Kämpfen dazwischen gehen ?

NEIN ! Denn die Verletzungsgefahr für sich selbst, ist viel zu hoch. Laien können kaum einschätzen, wie Ernst die Lage ist. Man kann aber versuchen, die Tiere durch erschrecken, oder vertreiben, aus der Situation zu holen.

Die Bruderschaft der Kater:

Vielen Katzenhaltern ist Prof. Dr. Paul Leyhausen (1916-1998) ein Begriff und viele Erfahrene Katzenhalter und Züchter kennen auch einige seiner Bücher wie z.B. Katzenseelen: Wesen und Sozialverhalten, Katzen-eine Verhaltenskunde, sowie auch Studien von Leyhausen.

Leyhaus war ein geschätzter Katzenforscher, der bezüglich Revierkämpfen unter freilebenden Katzen, die Bruderschaft der Kater aufgedeckt. Dabei handelt es sich um eine gesellschaftliche Rangordnung, die durch Revierkämpfe erstritten werden muss.

Zitat von Leyhausen:“Nach anfänglichen Kämpfen stellt sich so zwischen denjenigen, die sie bestehen und nicht völlig besiegt und unterworfen werden, eine formale Rangordnung ein, und zusammen beherrschen sie ihrer aller Gebiet als eine Art Bruderschaft. Sie treffen sich in freundlicher Gesellschaft“.

So müssen also, innerhalb eines bestimmten Reviers, neu zugezogene und heranwachsende Kater, einer Aufnahmeprüfung stellen, um der Bruderschaft beitreten zu dürfen. Man fordert die Kater auch regelrecht dazu auf. Bis zur vollgültigen Mitgliedschaft, dauert diese Aufnahmeprüfung ca. 1 Jahr. Die Bruderschaft soll so verhindern, das starke, kräftige Kater, ein ganzes Gebiet tyrannisieren. Und so hat eine Gruppe mit mehreren starken und gesunden Katern eine faire Chance, sich Fortpflanzen zu können.

Um Revierkämpfe zu vermeiden, BITTE ob Katze oder Kater, ab 4 Monaten Kastrieren lassen ! Zudem wäre gesicherter Freigang durch Gehege, gesicherten Balkon oder Terrasse, oder auch durch den Leinengang eine Sichere Alternative. Zum Thema Leinengang kann ich auch gerne Auskunft und Erfahrung weiter geben.

Beispiel Revierkampf:

https://youtu.be/Wv30iy50ZJs

Hier sieht man auch sehr schön die Drohgebärden:

https://youtu.be/zdjc4e7TdfU

Alles Gute

LG 

PatchrinT  07.12.2021, 08:01

Katzen markieren auch oberirdisch ihr revier durch kot. Ich ärgere mich nicht darüber,nur wenn ich auf dem Rasen in die Hinterlassenschaft reintrete. Das machen sie zu jeder Jahreszeit und meistens an den selben stellen. Das ist mir früher ,also vor 20 jahren nie aufgefallen,anscheinend ist das eine neue Mode unter Katzen ;-)

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richtig,nichts tun und abwarten. Die neue Katze würde sicherlich die Verhältnisse geradestellen,sprich Revier ;-). Oder sie verstehen sich,solls auch geben.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebe den Wald,Natur,Reptilien und Griech. Landschildkröten