Wie lange dauert der Zerfall von radioaktiven Stoffen?
Wenn man jetzt ein Atomkraftwerk abschaltet, ist doch noch lange nicht die "kernspaltung" beendet.
Die Brennstäbe mit dem radioaktiven Material sind doch dann nocht nicht "aus", oder?
Die werden doch dann in diese Endlager gefahren und kümmern da vor sich hin, aber strahlen weiterhin Strahlung aus. Wie lange dauert denn sowas bis diese Brennstäbe vollständig "Strahlungsfrei" sind, bzw. kann so ein Material überhaupt strahlungsfrei werden?
Dann würden wir uns ja eig. mit atomaren Brennstäben mit der Zeit selbst kaputt machen, wenn wir zwar immer mehr herstellen aber keines von denen irgendwann mal komplett wieder "kaputt zu kriegen" wäre .... oder?!
7 Antworten
Diese Brennstäbe sind aus verschiedenen Elementen. Manche sind beispielsweise aus Uran. Dafür wird das Isotop U235 verwendet. Das hat eine Halbwertszeit von 703,8 Mio Jahren. Das heißt, das ein Brennstab in 703,8 Mio Jahren nur noch die Hälfte des U235 da ist. Da sich das Zeug immer nur "halbiert" ist es eigentlich nie komplett verschwunden, sondern nur irgendwann nicht mehr messbar.
Aber die Hälfte verschwindet nicht. Während des Zerfallprozesses wird daraus nur ein anderes Nuklid. Im Falle von U235 wird es zu Thorium 231, was auch in manchen Kernreaktoren verwendet wird. Dieses Nuklid hat jedoch eine geringe Halbwertszeit von etwas über 25 Stunden.
Das hängt davon ab, um welches Element und welches Isotop es geht.
Manche radioaktiven Isotope zerfallen in weniger als einer Sekunde, bei anderen dauert es Jahrmillionen oder sogar -milliarden
Dies hängt von dem jeweiligen Material ab. In Tschernobyl wurde z.B. viel Cäsium 134 freigesetzt mit einer Halbwertzeit von 30 Jahren, d.h. nach 30 Jahren ist es zu 50% zerfallen, nach weiteren 30 Jahren sind nur noch 25% da usw. Plutonium 248 wurde zwar nur in geringer Menge freigesetzt und ist eigentlich nur innerhalb der 4.300km² Sperrzone zu finden, jedoch toppt es die Halbwertzeit des Cäsium 134 erheblich, das bereits angesprochene Uran Isotop (kurz U235) hat aber erstmal 700 Mio. Jahre vor sich, bevor nur noch die Hälfte da ist.
Strahlungsfrei gibt es nicht, denn auch die Umgebung besitzt je nach Zusammensetzung eine sehr unterschiedliche Radioaktivität. Es gibt aber die Faustregel, dass sich die Radioaktivität reiner Radionuklide nach 10 Halbwertszeiten weitgehend der Umgebung angepasst hat. Brennstäbe sind aber ein Konglomerat der verschiedensten Radionuklide mit unterschiedlichen Halbwertzeiten und unterschiedlichen Zerfallsreihen, so dass hier eine exakte Angabe sehr schwierig ist.
richtig erkannt!
gugle nach halbwertszeit
noch in vielen tausend jahren werden unsere nachkommen dafür sorgen und bezahlen, dass unser atommüll sicher gelagert ist, nicht ins grundwasser gelangt und nicht zu heiss wird, zb in gorleben, asse.....
Das heißt wenn Brennstäbe ausgesondert werden, ist zwar noch Energie vorhanden, die bei den Spaltprozessen freigesetzt wird, ist aber für die Energiegewinnung uninteressant klein, oder?
Und wird deshalb durch neue Brennstäbe ersetzt?