Wie läuft eine darmspiegelung ab?

8 Antworten

Ich hatte vor kurzem meine erste Darmspiegelung, als Vorsorge.

Ich fasse mal zusammen, wie das ganze für mich war:

  • Die Vorbereitung: Keine Ahnung, was die anderen Erzähler hier für mittelalterliche Ärzte haben, bei mir waren das 150ml mit Zitronengeschmack, wie eine Vitaminbrausetablette. Danach sollte ich 2l trinken, allerdings, was ich mag und über einen Zeitraum von 2h: Wasser, hellen Tee oder Saft, der nicht trübe sein durfte. Leider keinen Kaffee. Die erste Dosis am Vorabend, die zweite ca. 5h vor der Untersuchung. So viel auf Klo habe ich nicht verbracht, allerdings kommt es ziemlich überraschend. Ich kann jedem nur empfehlen, immer in der Nähe der Toilette zu bleiben. Alles in allem, war es fast normal. Ich hatte sogar eine Stunde Autofahrt dahin, wurde gefahren, aber da war ich soweit leer, dass ich die Zeit gut überstanden habe. Erstaunlicher Weise hatte ich den ganzen Tag kein Hungergefühl. 
  • Die Untersuchung: Ein kleiner Vorraum, zum Ausziehen, nur untenrum. Das T-Shirt durfte ich anbehalten und Kuschelsocken habe ich auch angezogen. Ich wollte keine Sedierung, die mag ich überhaupt nicht. Der Arzt wollte mir die zwar einreden, bin standhaft geblieben. Dafür habe ich CO2 genommen, auf Anraten. So konnte ich auf dem Monitor zusehen, wie ich von innen aussehe: Rosa 😎 Das kurze Abtasten war wie Stuhlgang und das Endoskop habe ich gar nicht gemerkt. Selbst die vom Arzt genannten Kurven des Darmes haben keine Probleme bereitet, das Endoskop war nach wenigen Minuten bis zum Ende durch. Das Einblasen des CO2 war nur wie ein Blähgefühl, nicht so unangenehm, wie nach einer Zwiebelsuppe. Auf dem Rückweg, der deutlich länger dauert, hat die Schwester mit mir Konversation gehalten. Der mitgebrachte Knautschball, musste die ganze Zeit nicht einmal benutzt werden. Die ganze Untersuchung hat maximal 20 Minuten gedauert und ohne Sedierung durfte ich direkt gehen und auch Essen.
  • Danach: Keine Beschwerden und auch das hier oft beschrieben „Furzen“ blieb komplett aus. Erstaunlicher Weise habe ich immer noch keinen Hunger, ich habe nur eine Kleinigkeit gegessen und die Sucht nach Kaffee gestillt.

Mein Fazit: Wer nur zur Vorsorge untersucht wird und Beschwerdefrei ist, der kann auf die Sedierung verzichten und lieber die IGEL Leistung CO2 nehmen. Das ist zwar nicht das Angenehmste, was es gibt, aber richtig weh tut es nicht, drückt kurzfristig etwas und du kannst endlich mal in dich hineinsehen.

leo324 
Fragesteller
 18.10.2021, 21:45

Vielen Dank hat mir jetzt schon bisschen die Angst genommen

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KaePie  18.10.2021, 21:53
@leo324

Gehe entspannt hin. Mache einfach, was die sagen. Nicht so viel nachdenken. Wenn du eine Betäubung willst, mach es. Ich persönlich mag es nicht, außer beim Schlafen, bewußtlos zu sein. Die machen das zig mal im Monat und wissen, was sie tun und können auch bei Problemen reagieren.

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Also ich kann nur von einer Magenspiegelung berichten. Das dauert etwa 20 min + Wachwerden

Dabei steht man unter Narkose.

Also eine Darmspiegelung erfolgt idR ambulant.

  1. Vorgespräch bzgl. Beschwerdebild und Aufklärung bzgl. Ablauf, Risiken, Vorbereitung...
  2. Am Tag vor der Untersuchung, Reinigung des Darms, damit man die ganze Schleimhaut beurteilen kann. Wie das zu machen ist sagt der Arzt. (für die meisten sind diese Medikamente leider kein gutes Geschmackserlebnis)
  3. Nüchtern zur Untersuchung, manchmal bekommt man dann eine Einweghose für die Untersuchung zum umziehen, dann gehts auf die Untersuchungsliege, wenn gewünscht (Regelfall) kann man eine Kurznarkose bekommen (wer nicht empfindlich ist kann das theoretisch auch ohne, ist nicht sehr schmerzhaft, kan aber unangenehm sein), idR wird man an ein kleines Monitoring verkabelt, es erfolgt eine rektale Tastuntersuchung, dann wird das Endoskop rektal eingeführt, etwas Luft/CO2 in den Darm geblasen um ein Bild zu ermöglichen. nun schaut sich der Untersucher den Dickdarm von innen an, idR wird erst geschaut und beim zurückziehen ggf.Proben genommen/Polypen abgetragen wenn welche da sind.
  4. Nach der Untersuchung hat man etwas Zeit um wach zu werden, bekommt vielleicht eine kurze Rückmeldung (den kompletten Untersuchungsbefund bekommt der behandelnde Arzt) und darf dann wieder nach Hause. Wer eine Kurznarkose hatte sollte an dem Tag kein Auto mehr fahren (versicherungsrechtlich relevant und zur eigenen Sicherheit). Die ersten wenigen Tage nach der Untersuchung kann es vorkommen, dass leichte Bauchschmerzen, Völlegefühl und ähnliches bestehen.

In der Regel bekommt man eine "Kurznarkose" mit Propofol. Wenn man wach wird ist alles vorbei und man fühlt sich sehr schnell wieder gut. Nach 10 - 15 Minuten kann man wieder gehen, darf aber nicht selbst Auto fahren. Die Betäubing gibt es nur deswegen weil möglicherweise Polypen gefunden und entfernt werden, was gar nicht so selten vorkommt.

Es geht auch ohne Betäubung, tut zwar nicht weh ist aber unangenehm.

Im wachen Zustand wäre das wohl zu unangenehm. Die Frage ist auch, ob ggf. Fremdkörper (wie z. B. Polypen) aus dem Darm entfernt werden müssen. In dem Fall gibt es ja ein Wunde im Darm, welche auch schmerzhaft spürbar und mit Einschränkungen für einige Tage verbunden ist. Ich habe eine Narkose bekommen und damit von der Spiegelung gar nichts mitbekommen, nur eben für mehrere Tage die Schmerzen durch die Entfernung von Polypen.