Wie läuft ein IQ Test ab bei einem Arzt?
zu welchem Arzt muss man überhaupt?
2 Antworten
Grundsätzlich sind Ärzte nicht die erste Anlaufstelle für IQ-Tests. Dafür gibt es Psychologen, bzw. Psychotherapeuten, die auch ein bisschen mehr mathematische und statistische Basics haben. Im ärztlichen Umfeld am ehesten noch Psychiater, allerdings arbeiten diese eng mit Psychologen zusammen, da sieht es dann eher so aus, dass die Psychologen mit den Patienten einen eher engeren Kontakt haben und die Psychiater im Hintergrund die Therapien medizinisch betreuen.
Psychologen können unterschiedliche Spezialisierungen haben, da ja die Psyche ein weites Feld ist. Daher sollte man sich eine auf Begabungsdiagnostik spezialisierte Fachperson aussuchen. Nichtsdestotrotz können Intelligenztests auch im Zusammenhang mit anderen Diagnosen, z.B. Legasthenie, Dyskalkulie, etc. angeordnet werden. Inwieweit eine Krankenkasse einen IQ-Test übernimmt, ist schwer zu beurteilen. Einfach so sicherlich nicht.
Wenn man einfach mal so seinen IQ wissen will und Anhaltspunkte dafür hat, dass er eher überdurchschnittlich ist, dann ist der Test von Mensa eine gute Alternative. Es handelt sich um einen wissenschaftlich anerkannten Test, dem man sich relativ preisgünstig (ich glaube, 60 € zur Zeit) unterziehen kann. Dieser Test ergibt ein recht zuverlässiges Ergebnis, aber als gerichtliches Gutachten würde ich ihn nicht heranziehen. Allenfalls, als es in Deutschland noch Studiengebühren gab, gab es ein paar Eliteunis, die dementsprechend getesteten Hochbegabten die Gebühren erlassen haben, auch unter Vorlage des Mensa-Tests.
Online-Tests würde ich mit Vorsicht genießen. Allerdings gibt es bspw. einen von der Süddeutschen, der wurde meines Wissens mit Mensa zusammen entwickelt. Natürlich sind die Testbedingungen nicht die gleichen wie bei einem echten Test, aber unter dem, was kostenlos so verfügbar ist, könnte das einer der besten sein. Es gibt viele Online-Spiele, bei denen bspw. die mathematischen Modelle, die zur IQ-Zahl führen, nicht ganz klar sind oder keine ausreichend randomisierte Referenzgruppe zur Verfügung steht.
Achso, zum Ablauf: Das unterscheidet sich von Test zu Test. Es gibt Einzel- und Gruppentests (der von Mensa ist bspw. ein Gruppentest). Dann wiederum Tests, die man auf dem Papier oder face-to-face mit dem Testleiter macht (bspw. irgendwelche Figuren nachbauen). Ein Test dauert üblicherweise eine Stunde und länger. Manche Tests sind auf einen bestimmten Aufgabentyp konzentriert, andere decken mehrere Bereiche des jeweils zugrundeliegenden Intelligenzmodells ab (also bspw. sprachlich, mathematisch, räumlich, logisch,...). Die Zeit bei der Aufgabenbearbeitung spielt eine wichtige Rolle, deshalb sind Tests oft so ausgelegt, dass man meistens nicht mit den Aufgabenbereichen fertig wird. So ist sichergestellt, dass derjenige, der sich testen lässt, auch an die Grenzen seiner intellektuellen Leistungsfähigkeit gehen und nicht jeder einfach volle Punktzahl erreichen kann. Es handelt sich ja schließlich um ein Diagnoseinstrument, ähnlich einem Blutbild und nicht einer Schularbeit, wo sozusagen "faire Bedingungen" herrschen müssen.
Vor jedem Aufgabenbereich stellt der Testleiter / die Testleiterin sicher, dass die Aufgabenstellung vom Teilnehmer verstanden wurde, sodass dann keine Fragen auftauchen, während die Uhr tickt.
Wieso sollte ein Arzt einen IQ-Test machen?
Der diagnostiziert allenfalls Demenz oder Morbus Alzheimer, ein IQ-Test ist für ihn völlig irrelevant.
- Ein sehr guter Online-IQ-Test wird von der Süddeutschen Zeitung angeboten. ...
- Einen vorbereitenden IQ-Kurztest bietet Mensa.de, das Netzwerk für Hochbegabte. ...
- Auf 123test.com erhalten Sie mit je acht Fragen die kostenlosen Demoversionen zwei verschiedener IQ-Tests: kulturübergreifend und klassisch.