Wie kommt man auf die Ladungen beim Zerfall?

2 Antworten

Beim α-Zerfall wird ein doppelt positiv geladenes Teilchen (nämlich ein Helium-Kern) ausgestoßen, also bleiben 2 negative Ladungen zurück.

Beim β⁻-Zerfall wird ein negativ geladenes Teilchen (nämlich ein Elektron) ausge­sto­ßen, also bleibt eine positive Ladung zurück.

Das ist aber alles ziemlich windig, weil in vielen Fällen die zerfallenden Atome bereits vorher eine Ladung tragen, und dann addiert sich eben die neue Ladung dazu. Rubi­dium liegt z.B. in praktisch allen Fällen als Rb⁺ vor, also entsteht durch den β⁻-Zerfall ein Sr²⁺.

Bei einem Alpha-Zerfall lösen sich zwei Neutronen und zwei Protonen aus dem Atomkern und bilden einen He-Kern. Das Tochteratom hat anfänglich einen Überschuss von 2 Elektronen, ist also zweifach negativ geladen. 

Bsp. a): Links steht ein neutrales Re-Atom mit 75 Elektronen. Das entstehende Ta-Atom hat zu Beginn ebenfalls 75 Elektronen, aber nur 73 Protonen, ist also zweifach negativ ionisiert. 

Bei einem beta-minus-Zerfall ist es umgekehrt. Hier wandelt sich im Atomkern ein Neutron in eine Proton. Die Anzahl Protonen nimmt um 1 zu, während die Zahl der Elektronen unmittelbar nach dem Zerfall unverändert ist. Es "fehlt" also ein Elektron, das Atom ist einfach positiv geladen.