Wie kann man das seinem näheren Umfeld erklären?
Mal angenommen du hast im Lotto bzw. Eurojackpot einen zweistelligen Millionenbetrag gewonnen und konntest das irgendwie ca. zwei Jahre geheim halten. Nun ist aber dein Haus mit allem was du dir gewünscht hast fertig. Wie erklärst du das z.B. deinen Freunden?
5 Antworten
Hallo MarkNRW!
Meinen "echten" Freunden muss ich gar nichts erklären, da es denen egal sein wird.
Sie werden sich für mich freuen. Zudem kann man dann im Haus, Garten und Co. besser mit Freunden etwas unternehmen oder gemeinsam die Zeit verbringen. Obendrein hätten mir meine echten Freunde auch beim Bau oder kleineren Projekten im Haus geholfen. Ich muss da nichts verheimlichen oder mir eine Notlüge einfallen lassen.
Und selbst wenn ich dies zwecks Neider (beim Geld hört oft die Freundschaft auf und falsche Freunde können sich auch unter vermeintlich echten Freunden tummeln) besser für mich behalten hätte, könnte ich das gut erklären. Entweder Geld geerbt, Aktien, Festgeld, ETFs, Erbschaft, Beförderung, Eltern oder einen kleinen Gewinn, den man als Eigenanteil bei der Finanzierung mit investiert. Dies wäre logisch und ist bei den meisten Menschen, die ein Haus bauen, so. Und bei den Preisen sagt die Tatsache, dass man irgendein Haus (kann auch ein 40qm Häuschen sein) hat, noch gar nichts. Solange man nicht extrovertiert eine 5 Millionen Euro Villa hinstellt, zieht man kein Aufsehen auf sich. Auch ich würde es einfach und dezent halten, dann aber innen mit extremer Technik auf den Putz hauen. So ein Sleeper in allen Bereichen.
Egal, ob ich Weg 1 oder 2 gehen würde, ich könnte immer alles seriös und logisch nachvollziehbar erklären. Ich finde es eh Käse, da man echten Freunden gar nichts erklären muss. Da meine Eltern im Geld schwimmen und mehrere Immobilien haben, würde ich eh dies oder die Finanzierung über die Eltern, Dritte oder Firma laufen lassen. So kann man auch klug umsetzen und Kosten, Steuern etc. sparen.
Auch hinsichtlich privater und gewerblicher Nutzung gibt es ein paar Tricks.Aber, mein Vater hat einen guten Steuerberater (Prof. Dr. jur. xyz), der sich damit sehr gut auskennt. Man kann viel über eine Firma laufen und finanzieren.
Ich bin allerdings auch so, dass es mir egal ist, wer etwas von meinen Freunde hat oder nicht. Ich bin nicht neidisch und gönne allen Menschen alles.
Zudem kenne ich die Unkosten und Probleme, die diverse Gegenstände, Luxusgüter und Immobilien mit sich bringen. Insofern würde ich eher bedauern und Mitleid haben. Nur weil Menschen ein teures Auto, ein großes schickes Haus oder andere Wertgegenstände, Prestigeobjekte besitzen, müssen diese Menschen noch lange nicht glücklich(er) sein und keine Unkosten haben. Ein Eigenheim geht mit Folge- und monatlichen Fixkosten einher. Neben Steuern und Co. fallen auch andere INvestitionen, Gebühren und Reparaturen an. Und da geht es nicht nur um ein paar Euro, sondern es kann schnell um mehrere Tausend oder Hunderttausend Euro gehen.
Bei meinen Großeltern musste einmal das Dach gedeckt werden. Da waren auch schnell 30.000-35.000 € weg. Die Heizungsanlage war nach x Dekaden defekt. Nur der Standardbrenner hat schon 15.000 € gekostet. Da kommen dann noch die ganzen Zubehörteile, Installation etc. hinzu. Neue Fenster haben meine Großeltern auch installieren lassen, da die alten Holzfenster schon defekt waren. Und, meine Großeltern haben auf zwei Seiten über mehrere Stockwerke lange Doppelfenster. Im Dach und an den Seiten jeweils pro Stockwerk kleinere Fenster. Auch da musste vorab Geld vorhanden sein oder teilweise finanziert werden. Der GArten wurde auch neu gestaltet. Man muss sich das gut überlegen. Und, wenn man "nur" im Lotto gewonnen und dann mehr Ausgaben hat, ist auch der Gewinn in ein paar Jahren weg.
Dies unterschätzen die meisten Menschen. Es wird nur etwas gesehen, aber sich keine Gedanken über die Folgekosten gemacht.
ich danke dir sehr für deine umfangreiche Antwort! Ja, Geld allein macht die wenigsten (wohl eher plumpen) Menschen glücklich. Wer bei einer Summe von über 30 Mio. in seinem Leben nochmal monetär verarmt, hat es nicht besser verdient. Und wem es wichtig ist nach außen, also gegenüber anderen/fremden Leuten, etwas zu zeigen, ja, auch das ist mir egal. Naja, das Leben ist, was soll ich sagen, einfach schräg ;-)
Wie gesagt, vielen lieben Dank!
Das erinnert mich an eine ´Diskussion im Freudeskreis. Anlass war mal ein Riesenjackpott im Lotto. Meine Freundin, Normalverdienerin, die sich zwar ein Pferd hält, aber dafür auch auf vieles verzichtet, sagte: "Soviel Geld will ich gar nicht haben."
Uppsss. Wir alle guckten erstaunt, aber als sie es dann erklärte, merkten wir, dass sie recht hatte. Sie sagte, dass man den Freundeskreis verlieren würde. NIcht weil man das will, sondern weil die Umstände so werden. Die Freunde kommen dann mit dem neuen Lebensstil nicht mehr mit. Man mietet sich gemeinsam kein nettes kleines Ferienhaus mehr, man kauft sich eins, Klar, die Freunde werden eingeladen, aber wie kommen die sich dann vor? Allein in dem Wort "eingeladen" kann viel Demütigung enthalten sein.
Meine Freundin hat ein Pferd. Wenn das krank wird, muss sie sehr sparen, um die Rehnung zu bezahlen. Nun könnte ich sagen; "ach komm, mach dir keine Sorgen. Gib mir die Rechnung, ich bezahle die. " Das tut mir dann ja nicht weh. Aber wenn man das macht, ist man schnell die Gräfin Koks, und wenn man es nicht macht, ist man ein geiziges Schwein.
Wenn man essen geht, könnte ich alle einladen. Kein Problem. Ob ich nun 100 Euro ausgebe oder 1000, ist doch egal. Aber man ist wieder entweder Großkotz oder ein Schwein.... Auf der anderen Seite, warum sollte ich auf die Cote d`Azur verzichten, während die Freunde auf den Campingplatz fahren, warum soll ich auf mein Koberindersteak verzichten,weil die Anderen Bratwurst essen? Warum soll ich in den Rathauskeller gehen, wo mir 3 Sterne Köche viel lieber wären? Warum soll ich nicht erster Klasse fliegen, während die Anderen in der Touriklasse sitzen?
Meine Freundin sagte noch: Sie würde gerne 1 bis 3 Mio gewinnen. Dann könnte sie ihren normalen Freundeskreis behalten - aber bei einem Riesengewinn wäre das kaum möglich.
Ich habe nachgedacht. Recht hat sie.
Ich würde meinem Umfeld gar nichts erklären müssen, weil ich kaum etwas ändern würde. Ein Haus habe ich schon, und ich würde mir jetzt nicht plötzlich die Klinken vergolden.
Ich würde vielleicht die eine oder andere Immobilie kaufen, um das Vermögen anzulegen, dabei aber selbst nicht weiter in Erscheinung treten. Außerdem würde ich verschiedene Spenden machen, anonym natürlich. Das wars.
Die alten Freunde mögen mich auch mit oder ohne Geld. Die neuen "Freunde" sind keine Freunde und wollen nur mein Geld aber ohne mich. :)
hättest du keine Bedenken dass deine (wahren) Freunde dich dann anders sehen?
Ich sage denen die Wahrheit. Außerdem dauert der Hausbau keine 2 Jahre.
Obendrein hätten mir meine echten Freunde auch beim Bau oder kleineren Projekten im Haus geholfen.
Ähem. bei einem wirklich großen Termin machen das bezahlte Handwerker.