Wie kann ich mich überwinden Sport zu machen?

timouehh  15.08.2025, 14:39

Kannst du präzise beschreiben, was du von deinem Sport erwartest und welche Ziele du konkret erreichen willst?

Nutella656 
Beitragsersteller
 15.08.2025, 14:53

Steigerung der Gesundheit und Fitness.

timouehh  15.08.2025, 15:43

Und wie sieht das konkret für dich aus? Woran machst du fest, dass du dein Ziel erreichst? Warum wird dein Leben dadurch besser?

Nutella656 
Beitragsersteller
 17.08.2025, 18:33

Keine Ahnung

7 Antworten

Mehrere Optionen. Ggf mal ausprobieren ob was dabei ist was bei dir Funktioniert.

  1. Heimtraining Youtube Videos gibt es angefangen bei Sport im Sitzen bis zu Super anstrengenden 60 Min Power Workouts in ziemlich vielen Abstufungen so das du was für dein Level finden kannst. Die machen dir ggf etwas mehr spaß.
  2. Hörbücher oder Musik oder Begleitung beim laufen
  3. Abwechslungsreiche Strecken/immer woanders
  4. Verschiedene Aktivitäten also z.b. Schwimmen, Laufen, Fahrrad fahren
  5. Uhrzeit, aktuell ist es super warm, das macht es nicht unbedingt angenehmer oder einfacher. Persönlich geh ich aktuell auch mit vorliebe nach 8 Uhr abends in die Mukki Bude weil es einfach entspannter ist.
  6. Belohnungssystem z.B. Jedes mal spazieren gehen gibt nen Sternchen und bei X Sternchen belohnst du dich mit irgendwas z.B. mit einem Film den du schon länger sehen willst. Du könntest hier sogar sagen 10 Minuten sind ein Stern. Wenn du dann 15 gehst sind es schon 1.5 Sterne. Das motiviert dann ggf auch zur Steigerung und erlaubt es dir z.B. an einem Tag 20 Minuten zu gehen und am nächsten halt 0.

Ich klemm micht meist mit nem Film oder nem Buch aufs Fahrrad in der Mukkibude oder auf den Crosstrainer oder das Laufband. Wenn es spannend genug ist hock ich da dann auch mal 1-2 Stunden.

Ich habe für mich festgestellt: Sport für abstrakte, schlecht messbare Ziele funktioniert nicht.

Will heißen: Sport für die Gesundheit. Ich wusste, Sport ist gesund. Ja, ist auch wichtig und richtig, und auch wichtig, um die Gesundheit zu erhalten, aber wenn man gesund ist, wird man vielleicht fitter - aber nicht noch gesünder. Da bin ich aber immer recht ideenlos dran gegangen - Fitnessstudio und so. War langweilig, wieder aufgegeben, weil ich auch teilweise gemerkt habe: Dieses da hin schleppen ist Stress. Und Stress ist ja auch wieder ungesund.

Wie kam die Wende? Ich habe verschiedene Sportarten ausprobiert und habe irgendwann herausgefunden, dass es bei uns in der Umgebung unzählige Kletterhallen gibt. Und ich hab als Kind meine Eltern echt manchmal in die Verzweiflung getrieben, weil jeder Baum in der Gegend, jede Felswand am Rande des Fußweges im Urlaub - es war da, mein 6-jähriges Ich musste da hoch. Ich hab schon geklettert und gebouldert, da wusste ich nicht mal, dass das ein Sport ist. Daran habe ich mich dann über 25 Jahre später wieder erinnert und dachte mir, das probiere ich mal - zu dem Zeitpunkt massiv übergewichtig (nahe 130 Kilo) und durch viele Sport- und Abnehm-Fehler (schnelles Abnehmen mit starkem Kaloriendefizit, eine Zeitlang nur Ausdauersport, weil Radfahren doch noch irgendwie Spaß gemacht hat - in der Kombi starkes Defizit und nur Ausdauer verliert man mehr Muskeln, als Fett) mit Oberarmen wie Streichhölzern. Und genau so bin ich dann in die Kletterhalle und habe meine ersten Routen geklettert und irgendwie gemerkt "Kann ich nicht, macht aber trotzdem Spaß" - und genau dieser Halbsatz "macht aber trotzdem Spaß" hat mich zum dabei bleiben bewogen.

Irgendwann wurde dann etwas gegründet, das nannte sich Urban Sports Club. Hast du sicher schon mal gehört, aber wenn du trotzdem nicht weißt, was das ist: Das ist ein Sammel-Anbieter bei dem sich alle möglichen Sport-Anbieter anschließen können und unter einem (verdammt teuren) Abo alle möglichen Sportarten machen kann (allerdings mit monatlichen Besuchslimits). Für mich war das aber schon alleine deshalb grandios, weil als Kletterer geht man ja in verschiedene Hallen, um mal unterschiedliche Schraubstile zu klettern, und die Hallen haben sich alle angeschlossen. Außerdem konnte ich dann noch andere Sachen machen, z.B. mit dem gleichen Abo dann auch noch ins Fitnessstudio, um meine Kraft-Defizite anzugehen (und für das immer noch langweilige Fitnessstudio hatte ich dann tatsächlich auch eine messbare Größe, nämlich dass sich meine Körperspannung und Armkraft im Klettern sofort messbar verbessert hat und damit bin ich dann auch gerne da hin gegangen) bzw. später als das klassische Gym-Training dann eher nachteilig wurde und ich auf Körpergewichtstraining umgestiegen bin tatsächlich zum Poledance (seitdem habe ich neben Klettern/Bouldern einen zweiten, gleichwertigen Lieblingssport), wenn ich was für die Ausdauer tun will auf lustige Art und Weise in eine Trampolinhalle oder wenn ich mal was verspannt bin zum Yoga oder Hot Yoga. Und alles nur, weil ich Bock auf Klettern hatte.

Und Urban Sports ist auch ein Punkt, wo du mal ansetzen kannst, wenn du gar nicht weißt, was es für Sportarten gibt. Die Partnerliste kannst du auch ohne Anmeldung ansehen. Das ist zwar nicht alles, was es gibt, weil manche sich ja auch nicht anschließen, aber doch mehr, als du findest, wenn du ideenlos auf Google nach Fitnessstudios oder städtischen Sportvereinen suchst. Und wenn du dich erst mal ausprobieren willst, die haben ja monatlich kündbare Mitgliedschaften - danach kannst du immer noch entscheiden: Hast du einen Anbieter, einen Sport gefunden? Dann ist es für dich billiger und für den Anbieter lukrativer (weil er dein komplettes Geld bekommt und nicht nur einen kleinen Anteil von deiner Urban Sports Mitgliedschaft), wenn du dich dort direkt beim Anbieter anmeldest. Aber bist du auf einmal voll in der Vielfalt drin und arbeitest evtl. auch noch in einer Firma, die Urban Sports als Firmensport fördert? Dann lohnt das aber sowas von.

Und solltest du überlegen, welche Sportart du als erstes ausprobieren solltest? Dann überleg doch mal.

  • Bist du als Kind jeden Baum und jeden Fels hochgeklettert? Ab in die Kletterhalle.
  • Hast du auf Youtube mal Trendsportarten wie Calisthenics oder Parkour gesehen und willst das auch können? Dann musst du das trainieren.
  • Hast du im Fernsehen z.B. bei Das Supertalent mal eine Poledance-Performance gesehen und willst das auch können? Dann los.
  • Hast du früher von Ballett geträumt aber nie gemacht? Es gibt auch Einsteigerkurse für Jugendliche und Erwachsene
  • Fieberst du bei Ninja Warrior mit? In vielen Kletter-/Boulderhallen findest du Trainingselemente davon - wobei die meist für Anfänger sehr frustrierend sind. Aber wenn du kletterst und Calisthenics trainierst und dann immer wieder Ninja Warrior Elemente probierst, werden dir irgendwann die leichten Elemente gelingen. Und dann trainierst du mehr im Ninja-Parkour und immer mehr Elemente gelingen dir.
  • Magst du die japanische Kultur und denkst, dass etwas Selbstverteidigung auch nie schaden kann? Dann guck dir doch Kampfkunstsysteme wie Jiu Jitsu, Aikido oder Bujinkan (letzteres wird aufgrund einiger Elemente der Ninja auch gerne als Ninjutsu vermarktet) an.
  • Findest du Hochseil-Artisten toll? In "klein" heißt das Slackline.
  • Hast du dich als Kind auf dem Schulhof geprügelt und spielst jetzt Schach? Dann mach Schachboxen (ja gibt es wirklich).

Du musst ja nicht jeden Tag Sport machen, Regeneration ist auch wichtig. Fang mit zwei Mal die Woche an. Und steige dann. Such dir ein Sport der dir Spaß macht, zum Beispiel bei mir Basketball. Da läuft man auch viel ohne, dass man es direkt merkt. Weil man primär Basketball spielt und sekundär dabei läuft. Wenn du spazieren willst dann höre währenddessen Musik oder einen Podcast oder telefonieren. Sodass du davon abgelenkt bist, dass du läufst und es unbewusst machst.


Nutella656 
Beitragsersteller
 15.08.2025, 12:27

Das mit dem Musik hören ist tatsächlich eine gute Idee, mache ich auch immer während der Autofahrt. Muss ich mal ausprobieren.

Werd dir bewusst, weshalb du jegliche Art der Bewegung machst! Ziele ohne Ambition („Ich will spazieren gehen“ vs. „Ich will fitter werden!“) bleiben meist nur Ziele und werden nicht zur Realität.

Du musst dir Ziele setzen und nicht bloß sagen, ich will jeden zweiten Tag spazieren gehen!

Zum Beispiel eine bestimmte Strecke, für die du normalerweise 20 min brauchst, in unter 15 min zu schaffen.

Oder statt 15, 20 Liegestütze zu schaffen.

Die Möglichkeiten sind da grenzenlos und wenn du ein klares Ziel definierst, suchst du auch automatisch nach Strategien, dieses zu erreichen!

Und schon kleine Verbesserungen sorgen für positive Gefühle und Bestärkung im Tun.

Und wenn du erstmal 6 Wochen etwas durchgezogen hast, wird es zur Routine und findet ganz automatisch seinen Platz in deinem Alltag. 💁🏻‍♂️

Woher ich das weiß:Hobby – 28 Jahre Kraftsport, Powerlifter