Wie kann ich den bhudistischen glauben annehmen?

3 Antworten

Habe eine Zeit lang überlegen müssen, ob ich - wegen der sehr ausführlichen Antwort von "Buddhismus" überhaupt noch eine eigene Antwort abgeben soll.

Aber deine Frage nach "Strafe" im Buddhismus oder ob du "dort neu anfangen kannst", erweckt in mir den Eindruck, daß du mit deinem spezifischen Wissen erst in den Anfangsbereichen stehst. Das ist allerdings kein Nachteil sondern eigentlich ein ausgesprochener Glücksfall für dich. Im Buddhismus spielen die Begriffe Anfanglosigkeit, Unendlichkeit, Ewigkeit eine tragende Rolle. "Du" existierst (wie wir alle anderen auch - Stichwort Reinkarnation) schon seit unerkennbaren Zeiten und hattest schon jede nur denkbare Rolle (Dieb, Mörder, Wohltäter etc.) dabei inne. Christlich gesagt gibt es da keinen, der "den ersten Stein" werfen könnte. Und das wird auch in Zukunft so weitergehen, bis dir durch einen ariya puggala der Ausweg gezeigt wird. Daß dir heute diese Möglichkeit gegeben wird, ist deine Chance.

YujiroZ6 
Fragesteller
 07.02.2024, 10:21

Ich bin wiegesagt nicht der experte darin aber ich hab mich letzten tagen sehr damit beschäftigt, allerdings sind halt noch viele offene fragen da. Aber durch die antworten bin ich mir wohl auch sehr sicher das ich denn dort den glauben finden werde.

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satian  07.02.2024, 10:29
@YujiroZ6

Das ist die richtige Einstellung. "Wir" alle (jedenfalls die meisten) haben - selbst nach jahrzehntelanger Beschäftigung - oft noch Unklarheiten und Meinungsverschiedenheiten. Trotzdem eint uns das zentrale Verständnis von Buddhas Lehre. Und bei deinen eigenen Fragen wirst du hier im Forum mit Sicherheit hilfsbereite Menschen finden. (NB: Man kann sogar von den Gegnern was lernen - durch eigenes überdenken😉).

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YujiroZ6 
Fragesteller
 07.02.2024, 10:31
@satian

Klingt gut, vorallem weil man im leben ja nie auslernt denke ich ist es irgendwo auch wichtig das man sich mehr und mehr informiert.

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Von Experte satian bestätigt

Warum sollte es ( im Buddhismus ) eine Rolle spielen, was du früher mal getan hast ?

So etwas wie "Sünde" gibt es im Buddhismus nicht. Es gibt heilsame und unheilsame Taten. Und, je nachdem, wie schwer diese Taten ausfallen, haben diese auch Folgen. Das nennt sich "Karma". Aber, das hat mit "Strafe" nichts zu tun. Das ähnelt eher dem Prinzip von Ursache und Wirkung ( das ja für jeden überall im Universum gilt )...

Einer von Buddhas Schülern, der sogar Erleuchtung erlangte, war Angulimala, den wir heute einen "Serienmörder" nennen würden. Dieser Mensch hat tatsächlich gelebt. Von ihm sind auch Texte im Pali Kanon überliefert. Und auch der Buddha sprach über ihn...

Hier wird das mal kurz ( 5 Minuten ) nacherzählt:

https://www.youtube.com/watch?v=fI5WXR7vyp0

Ansonsten übernimmst du als Buddhist natürlich die Verantwortung für deine Taten ( auch die deiner Worten und der Gedanken ), keine Frage. Aber, niemand wird dir etwas zur Last legen, was du in der Vergangenheit für Fehler gemacht hast.

Wir alle machen Fehler, denken, reden oder handeln unheilsam. Aus "Verblendung" heraus ( die sich z.B. auch durch "Gier" oder "Hass" äußern ). Wäre das nicht so, bräuchte auch niemand "den Buddhismus" ( also die Lehren des Buddha ) 😉.

Wichtig ist, zu verstehen, warum du so oder so gehandelt hast und handelst. Und, wie du es in Zukunft besser ( weiser ) anstellen kannst, Glück zu erlangen oder Unglück zu vermeiden. Und, eben auch für das Glück Anderer zu sorgen, und andere vor Schaden zu bewahren...

Weißt du, was der Buddha dazu sagte ? Er sagte: "Es ist tausend Mal besser, etwas falsch gemacht zu haben, und das zu wissen. Als immer alles richtig zu machen, und das nicht zu wissen." Und, warum sagte er das wohl ? Weil wir aus Fehlern lernen ( können ), sofern wir uns dieser bewusst, und bereit sind, sie in Zukunft nicht zu wiederholen.

Wer behauptet, er oder sie habe nie etwas falsch gemacht, der lügt entweder, oder leidet unter ganz besonders ausgeprägter Verblendung. Das mit dem ersten Stein und der Schuld sagte ja auch Jesus...

Dazu ein Zitat aus dem Buddhismus:

https://www.youtube.com/watch?v=eaTXeV5fLMU

Und eins über "die Fehler der Anderen":

https://www.youtube.com/watch?v=y1Qxooi0gV4

Also: du kannst jederzeit "neu anfangen", wenn du das möchtest. Deine früheren Verfehlungen werden dir weder "abgenommen", noch ( von Menschen ) "zur Last gelegt". Wichtig ist nur deine eigene Einstellung, und dein Wunsch, in Zukunft so wenig Unheilsames wie möglich zu tun. Das ist ein Lernprozess, Niemand erwartet "Vollkommenheit" von dir, wenn du dich auf diesen Weg begibst.

Liebe Grüße: Manu

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 45 Jahren praktizierender Buddhist ( Theravada )...
YujiroZ6 
Fragesteller
 07.02.2024, 07:23

Danke dir für die ausschlussreiche antwort. Ich bin mir sicher ich werde das richtige tun. Und dank dir bin ich nun informierter etwas. Danke dir^^

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Buddhismus  07.02.2024, 08:03
@YujiroZ6

Wenn du Fragen hast, kannst du mich jederzeit anschreiben ( auch per PN ). Allerdings schaffe ich es nicht immer, sofort zu antworten.

Liebe Grüße: Manu

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Mach dich mal schlau über den Buddhismus.

Jedenfalls glaube ich, dass deine Sünde dir nachläuft, bis sie dir vergeben wird. Du kannst sie ja nicht ungeschehen machen.

Und - wenn nur Menschen ohne Sünde Buddhisten werden dürften, würde es wohl kaum welche geben. Und wenn Buddha wegen jeder Sünde einem den Schädel abreißt, wohl auch nicht.