wie ist liebe?
Ich frage mich gerade, was Liebe eigentlich bedeutet. Mein Freund sagt, dass man in einer Beziehung beweist, wie sehr man liebt, indem man über seine eigenen Grenzen geht – also Dinge tut, die man vielleicht eigentlich nicht will, aber eben für den anderen macht. Ich sehe das aber anders. Für mich bedeutet Liebe, dass man die Grenzen des anderen akzeptiert und nicht unter Druck setzt, etwas zu tun, nur um sich geliebt zu fühlen. Jetzt bin ich unsicher, ob ich vielleicht zu kalt bin oder ob es normal ist, dass man sich selbst dabei treu bleibt. Wie seht ihr das? Gehört es zu echter Liebe, dass man sich selbst manchmal hintenanstellt, oder ist es wichtig, dass man in einer Beziehung nicht über seine eigenen Grenzen geht?
3 Antworten
Beides stimmt irgendwie. Ich würde es vielleicht so formulieren: Grundsätzlich sollte man die Grenzen des Anderen respektieren. Gleichzeitig sollte man in einer Beziehung aber auch eine gewisse Offenheit und Flexibilität an den Tag legen. Man sollte fähig sein zu sagen: "okay, das ist meinem Partner offenbar sehr wichtig, deshalb mache ich das jetzt für ihn". Sowas sollte jedoch nicht aus Nötigung oder Druck passieren, sondern weil man selbst seinem Partner entgegenkommen will. Wenn jemand überhaupt keine Offenheit und Flexibilität hat und einfach nur sein Ding durchziehen will, sollte er/sie besser Single sein. Da kann man machen, was man will.
Und ja, natürlich gehört es auch zu Beziehungen - insbesondere zu langjährigen Beziehungen - dass man sich zwischendurch hintenanstellt. Es könnte z.B. sein, dass einer von beiden krank wird und über Monate oder sogar Jahre hinweg gepflegt werden muss. Ich glaube schon, dass es zu einer tiefen, innigen Liebe gehört, dass man auch in solchen Momenten für seinen Partner da ist und sich dementsprechend hintenanstellt. Nicht zuletzt deshalb sagt der Pfarrer bei der Hochzeit ja auch "in guten wie in schlechten Zeiten". Ich bin der Meinung, dass die allerallermeisten Leute heutzutage viel zu schnell aufgeben, wenns mal ein wenig Schwierigkeiten gibt in der Beziehung. Dann wird sofort die Flinte ins Korn geschmissen und man schaut sich nach jemand Einfacherem um. Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger, ob sich die Gesamtbilanz stimmig anfühlt. Wenn man z.B. seit 10 Jahren zusammen ist und das Gefühl hat, in diesen 10 Jahren ist es konstant immer nur um den Partner gegangen, dann ist das auf jeden Fall ein Problem. Solche Situationen können berechtigterweise zu viel Frust führen. Wenn man aber sagen kann: "Ja, die letzten 3 Jahre waren echt schwierig für mich, aber vorher gab es auch Zeiten, in denen mein Partner sich vorbildlich um mich kümmerte und ich bin zuversichtlich, dass es auch in der Zukunft wieder einfachere Zeiten geben wird" dann klingt das für mich nach einer stimmigen Beziehung. Immerhin gibt es in jeder Langzeitbeziehung Aufs und Abs.
Und natürlich darf man bei konkreten Handlungen (z.B. im Schlafzimmer) oder bei Hobbies auch rote Linien haben. Aber in einer guten Beziehung gehört es dann auch dazu, dass man offen über diese Dinge sprechen und vielleicht einen Kompromiss finden kann.
Wenn man jemanden doll liebt und mit der Person in einer langen Beziehung ist, sollte die Beziehung stets an erster Stelle stehen. Man sollte sich also nicht fragen, was für einen selbst oder für den Partner das Beste ist, sondern was für die Beziehung das Beste ist. Denn manchmal tut man auch Dinge, weil man denkt, das wäre noch cool und merkt erst Jahre später, dass man seine Beziehung damit nachhaltig geschädigt oder sogar zerstört hat.
schau mal ich bin 15 und mein freund auch und sowas was er möchte ist halt zum beispiel jetzt immer für ihn da sein. wir hatten mal einen vorfall wo er für ein tag ins krankenhaus musste und ich war ziemlich weit weg von ihm und ich sollte zu ihm kommen aber mein papa hat nein gesagt und deswegen bin ich nicht gefahren. dann meinte mein freund die ganze zeit das ich ihn nicht lieben würde. oder noch ein beispiel er möchte das ich sex für ihn mache auch wenn ich’s nicht möchte
Ich finde es wichtig, wenn beide die Grenzen vom anderem akzeptieren.
Eigentlich stimme ich deiner Meinung eher zu, aber gleichzeitig glaube ich auch, dass wenn man jemanden wirklich liebt, dieser Mensch zu einer Ausnahme von all deinen Prinzipien wird und du dich unbewusst für ihn veränderst.