Wie hoch war die Lebenserwartung im Mittelalter und wie sah die typische Ernährung aus?

4 Antworten

Gehe nicht von der durchschnittlichen Lebenserwartung aus, denn die verfälscht das Bild. Ein 91 Jähriger und 9 Kinder die mit einem Jahr sterben ergeben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 Jahren, völlig an der Realität vorbei. Es gab auch damals einige Wenige die 80 - 90 Jahre alt wurden in Klöstern, Bäuerinnen wurden etwa 30 - 35 so sie die erste Geburt überlebten, Söldner starben etwa mit 20 - 25, es kommt auf die Ernährung und Versorgung des Einzelnen an.

Man aß was man kriegen konnte, Fleisch gab es für die Landbevölkerung selten bis nie. Die Haupternährung bestand aus Getreidebrei und Brot, Wild war dem Adel vorbehalten. Man trank im Allgemeinen Bier, nicht Wasser weil alle Fäkalien, Färbereirückstände, Fleischereiabfälle, Leichen und sonstiger Abfall ungehindert in die Bäche und Flüße entsorgt wurde.

Hallo!

Das Mittelalter umfasst etwa 1000 Jahre und in vielen Regionen in Europa. Man kann nicht in einem kurzen Satz eine vollständige Übersicht dazu schreiben. Das Mittelalter beginnt etwa gegen 500 mit dem Zusammenbrechen des Römischen reiches und endet um das Jahr 1500 mit dem Aufkommen des Buchdruckes und des Papiers, der Entdeckung Amerikas und dem Verschwinden z.B. vom Lehenswesen.

Ein Bauer aus der Umgebung von Schlesig um das Jahr 800 (Wikinger) hat sicher ganz anders gelebt, gearbeitet als ein Kaufmann in Köln um 1450.

Was die Lebenserwartung angeht, so haben hier schon einige geschrieben, dass die hohe Kindersterblichkeit die Lebenserwartung nach unten drückt. So erreichten nur 30% ihr 18. Lebensjahr. Hatten sie aber die Kindheit erfolgreich überstanden, konnten sie gut 60 bis 80 Jahre alt werden.

Es gibt viele Funde, welche die Esskultur verdeutlichen. Ab dem hohen Mittelalter lassen sich unser typisches Besteck nachweisen, ein kleines Messer war von Anbeginn der Zeit ein gebräuchliches Besteck. Es gibt wunderschöne Löffel mit Klappmechanismus aus dem Mittelalter.
Gegessen wurde vor allem BIO und regional. Je nach Geldbeutel konnten dies folgende Dinge sein:

  • Brot ist der ewigwährende Klassiker, für alle Schichten durch alle Zeiten.
  • Fisch aus dem Meer oder Süßgewässern
  • Wer jagen konnte und durfte, konnte den Speiseplan mit Wild (auch Kleinwild) aufhübschen
  • Schon die Germanen haben Ziegen, Schweine und Rinder gehalten. Die Knochenfunde der Müllkippen in Haithabu der Wikinger zeigen, dass dieses Fleisch oft gegessen wurde.
  • Früchte aller Art sowie Gemüse
  • Geflügel

Nicht gegessen haben die Menschen im Mittelalter:

  • Kartoffeln
  • Tomaten
  • Burger
  • große Keulen am Feuer gebraten
  • Mammut oder Säbelzahntiger

Als Süßspeisen gab es:

  • Marzipan (auch als Medikament verkauft)
  • Honigkuchen, Honigbrot
  • Gebäck aller Art

Die Küche des Mittelalters, besonders die höfische Küche, war überaus verspielt und abwechslungsreich. Große Essen konnten gern 18 Gänge aufweisen. Reiche Unfreie und spätere Bürger haben dies gern nachgelebt.

Es gab auch:

  • Schwan
  • Wachtel und Fassan
  • Singvögel
  • exotisches Fleisch wie das von Bären etc.

Es sind einige Kochbücher aus dieser Zeit erhalten geblieben, z.B. "Wie man ei deutsches Mannsbild bei Kräften hält!"

Lebenserwartung bei so 40 Jahren im Schnitt, allerdings hohe Kindersterblichkeit und gegessen hat man das was in DE wächst.

UbuRoi  06.12.2021, 18:35

oder in Italien oder Frankreich

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Die Menschen sind durchaus 80-90 Jahre damals geworden. Zwar seltene als heute aber die annahme das die Leute früher nur 30-40 wurden ist falsch. Weil früher viele Leute relativ jung gestorben sind (gerade Kinder), wirkt sich das negativ auf die durchschnittliche lebenserwartung aus. Das tägliche Essen bestand hauptsächlich aus getreidebrei, saisonalen Obst und Gemüse, ganz selten Fleisch. Getrunken wurde hauptsächlich ein schwaches Bier da man wusste das durch Wasser viele Krankheiten übertragen wurden, gerade da viel Dreck dmalas ins Trinkwasser kam