wie genau darf man abschreiben, damit es trotzdem noch kein plagiat ist?

6 Antworten

Wenn ich über mein Fachgebiet (Hypnosetherapie) referiere oder schreibe, dann benutze ich immer wieder die gleichen Wörter, weil es einfach die sind, die am besten und bewährtesten ausdrücken, was ich sprachlich transportieren möchte. Sehr wahrscheinlich habe ich einige Formulierungen davon unbewusst aus irgendwelchen Fachbüchern diverser Kollegen übernommen, bin mir dessen heute jedoch nicht mehr bewusst - schon gar nicht darüber, welche Formulierung von welchem Kollegen stammen könnte.

Ich bin mir sicher, dass ich hierfür nicht belangt werden kann. Doof wirds, wenn es um ganz Absätze geht. Wenn Du also ganze Absätze übernehmen möchtest, dann gib doch einfach die Quelle an. So eine renommierte Quelle hebt die Qualität des Gesamtwerkes mitunter mehr als wenn das ganze aus Deinem Kopf käme.

Oder aber Du liest den Absatz, klappst Deinen Quellentext zu und schreibst dann mit Deinen Worten, was Du da verstanden hast. Auch wenn ich das von der Herangehensweise ein wenig "naja" finde, kann Dir da sicherlich niemand ein Plagiat unterstellen. Wenn Du so natürlich ein ganzes Buch durcharbeitest, um Dein eigenes zu schreiben, wirds wieder sehr auffällig.

Wenn man sie beherrscht, gibt es immer noch die Form der indirekten Rede - auch bei längeren Zitaten. Man kann ja durchaus den Konjunktiv noch zwei, drei Sätze fortführen. Um das eigene Gewissen oder Rechtsansprüche zu befriedigen, bieten sich Formulierungen an wie:

- wie auch ABC meine ich,

- in Anlehnung an ABC denke ich,  

- wie auch schon ABC ausgeführt hat

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Moderne Plagiatssoftware, wie sie von Universitäten genutzt wird, erkennt nicht nur wortwörtliche Übernahmen, sondern auch inhaltliche Übereinstimmungen. Synonyme zu nutzen reicht daher nicht aus. Privat kommst du nicht an die Software ran, es gibt allerdings Unternehmen, die die Plagiatsprüfung als Dienstleistung anbieten. Bei ghostwriter.de oder gwriters.de kannst du einen Plagiatscheck in Auftrag geben und kriegst eine PDF-Auswertung mit jeder gefundenen Quelle und den einzelnen als kritisch befundenen Quellen zugesendet.

Also in der Schule hies es immer man muss eigene Wörter verwenden. Z.b Satz durchlesen und danach in eigenen Worten wiedergeben und dabei sollten halt Unterschiede sein. Aber wo offiziell die Grenze ist weis ich nicht

FataMorgana2010  27.12.2014, 11:12

Eine "offizielle" Grenze gibt es nicht. Wenn man in wissenschaftlichen Arbeiten Gedanken aus anderen Arbeiten übernimmt, dann sollte man das kennzeichnen.

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Cayn183  27.12.2014, 11:13

Ja sry habe ich vergessen noch dazu schreiben. Danke dass du es getan hast

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Jede inhaltliche Übernahme ist zu kennzeichnen. In der Regel per Fußnote. Wörtliche Übernahmen werden zusätzlich durch Anführungszeichen gekennzeichnet.

TELLMEWHYI 
Fragesteller
 27.12.2014, 11:11

ja das mit den belegen ist klar, aber ich zitiere nie direkt, verwende teils trotzdem die selben wörter...geht das?

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FataMorgana2010  27.12.2014, 11:14
@TELLMEWHYI

Was für eine Arbeit ist das? Wenn du einen Gedanken übernimmst, die Quelle dazu korrekt angibst, dann ist das kein Plagiat. Wenn du aber den Gedanken übernimmst, das aber absichtlich verschleierst, dann ist es eins. Eine genaue Grenze dafür anzugeben ist nicht möglich.

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verreisterNutzer  27.12.2014, 11:15
@TELLMEWHYI

Nein.

Immer wenn du Wörter oder Gedanken übernimmst, also nicht komplett eigenständig formulierst, musst du eine Quelle angeben.

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