Wie funktioniert Fußbodenheizung?
Hallo zusammen!
bin im September in eine neue Wohnung gezogen, Haus BJ2019, alles top modern, inkl FBH welche über Zentralheizung laufen soll. Nun konnte mir weder der Besitzer noch Nachbarn klar sagen ab wann und wie stark die Böden warm sein sollen.
Ab wann man heizen kann - Besitzer sagte was von Anfang Oktober, Nachbar - dass es via Außentermostat automatisch geregelt wird sobald die Temperatur unter 20grad im Schnitt liegt.
Fakt ist - habe den Verteiler von Foto angeschaut, die Rohre einzelner Kreisläufe sind kalt, das Hauptrohr mit dem roten Ventil war zu wo ich die Abdekung aufmachte - habe aufgemacht (ist doch richtig oder?). - ist mal lauwarm mal kalt.
Muss es so sein? Ich würde schon erwarten dass das Zulaufwasser konstante Temperatur hat und ich auf Wunsch alle Räume warm machen kann. Aktuell heizt es fleckenweise auf(wann Zulaufwasser warm) - Gäste WC Boden recht Warm, Bad mit paar Flecken warm, Flur gar nicht. Durchlaufgeschwindegkeiten sind ok eingestellt.

2 Antworten

Allgemein
Den Warmwasser zu lauf hast du auf.
Heizungen mit Außenfühler heizen, gerade jetzt nicht durchgehend, auch mal nur eine Stunde am Tag. Sind meist gar nicht auf 20C° Sondern eher 15°C Außentemperatur zum Starten eingestellt. Dann oft mit Zeit fenster.
Dann merkst du die Wärme am gegossenen Boden heute nicht mehr trotzdem wird es warm.
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Das Problem was du wahrscheinlich hast sind Luftblasen. Gerade wenn länger nicht geheizt wurde. FBH müssen regelmäßig entlüftet werden, genau wie alle Heizkörper. Wir machen das direkt an der Heizung da gibt es ein Entlüftungsventil und füllen über einen Schlauch der die Wasserleitung angeschlossen ist, manuell Wasser nach das das wieder mehr Luft rausdrückt. Anfangs hatte wir fast zwei Jahre ein Luftloch unter dem Schlafzimmer. Als das weg war wurde es richtig kuschlig. Bei eingestellten 23 °C Heizwasser Temperatur.
wie das jetzt in MFH´s läuft da muss ich passen.

Bisher hast Du alles richtig gemacht.
Ein paar Dinge gebe ich Dir auf den Weg.
Stelle oder fummle nie nicht an den roten Durchflussstellern herum. Absolut tabu!
Die Fußbodenheizung (FBHz) ist super träge. Das heißt, nach jeder Änderung am Raumthermostat dauert es viele Stunden teilweise Tage bis es spüfbar bei Dir ankommt. (Deshalb verfluchen manche ihre FBHz)
Also, "eben mal" nach Hause kommen und "hochheizen" kannst Du vollig knicken.
Ändere die Thermostateinstellung sehr bedächtig, in Minischritten. Wenn Du eine annähernd ideale Stellung gefunden hast, merke sie Dir gut.
Im gut isolierten Neubau mit größeren Glasflächen können ein paar Sonnenstunden einen Raum "überhitzen" ohne das es die FBHz großartig mitbekommen hat. Lass das Thermostat dann aber trotzdem in Ruhe. Vor Sonnenuntergang passiert sowie so nichts in der Fußboden. Die Masse ist zu groß.
Ich empfehle immer, eine einmal gefundene Einstellung überhaupt nicht mehr zu ändern. (Es sei denn ein unbelegtes Zimmer wird plötzlich bewohnt, o.ä.)
Am Ende der Heizperiode sperre einfach den roten oder blauen Absperhahn (am Wärmemengenzähler) ab. Und im Herbst öffnest Du den wieder. Mehr nicht.
Kritik zur FBHz (hat jetzt nichts mit Dir zu tun):
Nach m.M. sollten FBHz nur eine Grundlast bis ca. 15-18°C abdecken und auch bis dahin heizen. Die restlichen, fehlenden Temperaturgrade sollten aus anderen Quellen bestritten werden. Zum Beispiel im Wohnzimmer ein Kamin, im Badezimmer ein Handtuchwärmer, etc. pp.
Damit wäre die gewünschte Raumtemperatur wesentlich flexibler erreichbar, nach oben wie nach unten.
Leider ist das - klaro - teurer im Invest. Das mögen Bauherren dann aber doch nicht für ihre Mieterschaft ausgeben. Denn es gibt kaum Payback.
Versteh ich ja, aber besser wärs :-)