Wie findet ihr Präsentationen?

2 Antworten

Am Anfang war es mir erst egal, in der Grundschule bin ich nach vorne, hab vorgetragen und mich dann wieder hingesetzt. War nichts besonderes.

Auf der weiterführenden Schule lief es erst so weiter, bis dann Unsicherheiten durch Pubertät und Co. aufgetreten sind, gefolgt von Mobbing. Da war es dann mit Abstand das schlimmste. Selbst normales melden war schon grenzwertig.

Durch ein Ehrenamt an der Kirche wurde ich dann langsam wieder genötigt vor Leuten zu reden. Angefangen mit wenigen Sätzen in den Gottesdiensten, vor ca. 200 Personen. Das war anfangs immer eine Herausforderung, wurde aber immer entspannter. Irgendwann meinte der Pfarrer dann, dass er die Predigt im Konfirmationsgottesdienst mit mir im Dialog machen möchte. Da ist die Kirche immer rappelvoll, 600-700 Personen sind locker da. Die Nacht davor wars ganz schlimm, hab kaum geschlafen. Am Anfang der Predigt war ich auch verdammt nervös, konnte kaum den Mund aufmachen und der Pfarrer ist dann noch vom Text abgewichen - also konnte ich nicht auch nur ablesen, sondern musste noch schnell umformulieren, sodass wieder zusammenpasst. Rückblickend bin ich dem Pfarrer sehr sehr dankbar. Es hat mich doch verändert, deutlich zum positiven. Ich bin durch das Ehrenamt aus meiner Schale rausgekommen und offener geworden, hab Konfiunterricht alleine gehalten und vieles vorbereitet.

In den folgenden Jugengottesdiensten hab ich die Predigt dann immer mit einem Freund im Dialog gehalten, wir waren relativ schnell sehr gut darin. Das hat sich dann natürlich auch wieder auf die Schulpräsentationen ausgewirkt. Auch hier waren wir entspannter und ruhiger. Man hatte kaum noch Panik vor den Klassen. Irgendwann war ich auch noch gut genug im Gitarre spielen, dass ich ein paar Auftritte in und an der Kirche hatte (Größtenteils in den Gottesdiensten).

An der Uni war ich den anderen zwecks Präsentationen deutlich voraus, da ich nicht so nervös war - ich kannte es ja schon vorne zu stehen, sehr gut sogar. Ich habs dann auch sehr gerne gemacht. Den anderen was beigebracht, meine Bachelor/Masterpräsentation vor den damaligen Studenten gehalten, andere Projekte vorgestellt.

Mittlerweile arbeite ich an einer anderen Uni an meinem PhD und hab auch ein paar Labore zu betreuen und darf sogar eine eigene Vorlesung halten. Da steh ich dann im Hörsaal vor (leider nur) 20 Studierenden und darf denen die Welt erklären. Das ist nochmal was ganz anderes als eine kurze Präsentation in der Schule, jetzt sind es 90 Minuten Komplexe Zusammenhänge und Themen - aber es macht mir immer noch verdammt viel Spaß. Hier und da noch ein paar Witze reinbringen oder Rückfragen an die Studis stellen und dann wird auch sehr aufmerksam zugehört.

Ayomiiko 
Fragesteller
 18.04.2023, 17:31

Ayy das ist sehr schön zu hören. Freut mich das es so gut ausgegangen ist :))

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Ich verstehe dich voll. Ich mag es auch nicht gerne vor einer ganzen Klasse zu stehen, auch wenn ich alle kenne. Vor der Präsentation bin ich immer sehr aufgeregt, aber ich merke das ich heute viel weniger aufgeregt bin als vor zwei Jahren. Am schlimmsten ist es immer wenn ich zwei Lektionen Zeit bekomme eine Vortrag vorzubereiten und am Schluss in halten muss. Dann konnte ich mich noch nicht mental darauf vorbereiten und zittere manchmal vor Aufregung. Mach dir nicht zu viel Stress, dieses Problem haben sehr viele auch.