Wie findet ihr die Geschichte?

2 Antworten

Hi,

ich finde die Grundidee total gut, dass es um ein tragisches Thema geht, wo die Charaktere intensive Gefühle empfinden!

Mein Tipp für dich:

Ich würde die Situationen noch etwas ausschreiben. Wie fühlen sich die Flashbacks/Panikattacken an ? Du könntest aus der Sicht der Mutter einen inneren Monolog schreiben (quasi ihre Gedanken), z.B. "mein ganzer Körper zittert, ich spüre wie es mir die Luft abschnürt, ich kann nicht atmen, alles heiß und kalt zugleich. Die Gedanken rasen, sodass kein einziger zu greifen ist. Meine Kinder, sie sollten mich so nicht sehen, nicht so, nicht so. Alles in mir zieht sich zusammen, ich will schreien aber kein wort kommt über meine Lippen. Hilfe" Also das ist natürlich nur ein beispiel 😊 werde einfach kreativ und versuch die Gefühle auszuschreiben, verwende aussagekräftige Adjektive und Verben. Auch wenn es zu den Drogen kommt, könntest du die Situation ganz ausführlich beschreiben oder auch mehrere innere Monologe schreiben. So wird die Story abwechslungsreich und hat einen guten Lesefluss.

Und bei der Rechtschreibung würd ich nochmal drüber schauen

Aber auch ein Lob an dich, ich finde es echt toll, dass du ein so ein schwieriges Thema in eine Geschichte packen willst und besonders den Anfang und das Ende ist echt spannend geschrieben!

Viel Spaß dir beim schreiben! Bleib dran das wird sicher richtig gut ☺️

Sagen wir es so: Ich kann wenig darüber sagen, weil mir nicht so wirklich klar ist, in welche Richtung du damit gehen möchtest. Wenn das die komplette Geschichte ist, dann finde ich sie leider ein wenig Richtungslos.

Du hast diese doch sehr stimmungsgeladene Szene mit diesem Flashback, in dem ihre Tochter sich um sie kümmert, dann driftest du aber immer wieder in Erklärungen ab, die die ganze Sache ein wenig stören, gerade weil die Situation so 'geladen' ist.

Außerdem weiß ich die ganze Zeit nicht so wirklich, wen du eigentlich in deinen Fokus rücken möchtest. Einerseits hast du die Mutter, Jana, die von ihrem Leid erzählt, dann geht aber aber immer wieder in Richtung der Tochter, Julia, die der Mutter ihrerseits hilft.

Auch wenn du nicht aus der ersten Person schreibst würde versuchen mich hier eher auf einen Charakter zu fokussieren und dessen Denken, Fühlen und Erleben genauer zu beschreiben.

Denn wie gesagt... die Szene an sich ist gut, die kann man in meinen Augen auch relativ gut schreiben, es lässt sich auch richtig gut etwas daraus machen, hinsichtlich der Länge, die du anstrebst usw. usw.

Ich denke es braucht einfach ein bisschen mehr Fixierung auf das Wesentliche:

Zuerst würde ich vielleicht überlegen, ob ich den ersten Absatz und dieses 'das ist die Geschichte' wirklich brauche. Das KANN man machen, klar. Wenn, dann würde ich das aber eher in einer Geschichte machen, die sehr in Richtung 'Chronik' aufgebaut ist oder ich würde es jemanden Schreiben lassen.
Zum Beispiel wenn man davon ausgeht, dass Julia die Geschichte irgendwann (warum auch immer) niederschreibt.

Der erste Absatz teaserst du in meinen Augen sehr sehr an... das brauchst du aber eigentlich nicht, wenn du die Geschichte (die insgesamt ja sehr kurz ist) in einer Panikattacke beginnen lässt, die ja an und für sich schon relativ viel an 'Action' bringt.

Wenn du den Absatz behalten möchtest, dann vielleicht eher als eine Art Klappentext, der muss dann aber nicht in der Geschichte stehen :)

Dann steigst du ein und ich würde sofort in die Panikattacke gehen... die beschreibst du dann aber aus Janas Sicht. Also dieser komplette Kontrollverlust, schnelle Atmung, sie hat alles wieder so vor Augen. Die Szene mit ihrem Vater. Als sie 8 ist. Zu ihm aufblickt. Wie er ausholt. Wie sie nach vorne springt, um ihre weinende Mutter zu beschützen und der Schlag trifft sie und sie kann nichts machen, weil sie klein und schwach ist. Sie kann nichts machen, weil sie so hilflos ist und die, die sie eigentlich beschützen sollte nicht beschützen kann...

Damit kannst du dir dann auch im wesentlichen die Beschreibung ihrer Vergangenheit sparen, denn damit machst du etwas deutlich besseres, zu ZEIGST deinem Leser, was passiert ist anstatt dass du einfach nur erzählst.

Hier könnte dann ggf. auch Julias Stimme dazwischensprechen... die Jana ganz vorsichtig im Arm hält und wieder zurück holt. So bekommt Jana dann also ggf. mit, wie ihr Sohn ruiniert...

Und damit mischt sich in die vollkommene Müdigkeit nach dieser Sache mit der Enttäuschung über sich selbst. Sie bekommt mit wie Julia sie verteidigt und damit haben wir letztlich wieder eine Parallele zu dem was sie als Kind erlebt hat... sie musste auch versuchen ihre Mutter zu verteidigen, obwohl DIE eigentlich die Aufgabe gehabt hätte SIE zu schützen.

Dadurch fühlt Jana sich dann entsprechend schlecht, denn sie versagt in genau demselben Punkt und bürdet Julia etwas auf, was die nicht erleiden sollte, auch wenn Julia das als ganz Selbstverständlich hinnimmt (so wie sie ggf. damals als Kind, dass sie ihre Mutter vor ihrem Vater schützt).

Dann kannst du noch die Erinnerung an den toten Mann mit einbauen, ggf. dass Julia sie ins Bett bringt und ihr nochmal zusichert, dass alles gut wird, Elias sich schon wieder beruhigt usw. usw.

Und dann haben wir entsprechend das große Finale... Jana ist allein in ihrem Zimmer. Sie hat Zeit nachzudenken... und sie realisiert im Endeffekt, dass SIE zu dem geworden ist, was in ihrem Trauma ihre Eltern waren: Sie lässt ihr Kind leiden, sie ist zu schwach das Kind zu verteidigen.

Und diesen Schmerz versucht sie dann mit Tabletten zu betäuben, die sie ggf. überdosiert mit dem Hintergedanken 'wenn ich nicht mehr bin, dann geht es meinen Kindern besser. Dann kommen sie zu verwandten, die sie lieben können und die ihnen das geben können, was sie brauchen' o.ä.

Die Idee greifst du ja am Ende auch sehr gut auf, ich würde aber vielleicht noch diese Schuld mit einbauen, weil die ja auch mitreinnimmt, dass sie an ihre Kinder denkt, aber sich AKTIV dagegen entscheidet für die Kinder am Leben zu bleiben. Einfach weil ich denke, dass das ggf. für sie noch ein wichtiger Punkt ist und du es ja vorher auch als ihre Motivation erwähnt hast.

In diesem Sinne:

Ich denke die Grundidee und der Umstand, dass du dich damit befassen willst gibt in meinen Augen schonmal einen Daumen hoch!
Ich würde jetzt an deiner Stelle noch die Früchte meiner guten Idee ernten, indem du wirklich schaust 'wie kann ich die stimmungsgeladene Szene auch so umsetzen, dass der Leser diese Stimmung quasi 'mit spürt'."

Wie gesagt, das muss nicht zwingend in der 'Ich Perspektive' sein, aber ich würde mich etwas mehr an den 'tragischen Charakter' heften, den du ja an sich schon gut erschaffen hast.

Sprachlich würde ich dann auch nochmal schauen: Welche Formulierungen sind vielleicht besser oder weniger gut. Mir sind z.B. einige Rechtschreibfehler gefallen. Auch solltest du auf jeden Fall darauf achten in einer Zeit zu bleiben. Wenn du immer in der Vergangenheit schreibst und dann schreibst 'Kurz nachdem Julia und Elias acht Jahre alt geworden SIND (...)', dann fällt das etwas unangenehm auf.

ABER: Sowas sind Sachen, die vielen Autoren passieren, dafür ist ja die Überarbeitung da.

In diesem SInne: Ich wünsche dir viel Spaß, wenn es daran geht deine Geschichte mit der guten Grundlage noch ein wenig besser zu machen.

Alles Liebe :)