Wie findet ihr das Verschwinden der Vans?

3 Antworten

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Das kommt, weil SUVs jetzt mehr Marge generieren.

Jahrzehntelang konnten sie Auto für alle Bereiche herstellen. Jetzt hat die neue BLWer-Generation entschieden, dass jedes Auto Profit-maximiert gebaut wird.

Du baust einen VW Up! und einen Audi Q7. Beide haben die gleichen Teile: 4 Räder, vier Türen, ein Lenkrad etc. Die Teil unterscheiden sich minimal durch größe, Aussehen und Farbe. Also kostet die Produktion der beiden praktisch dasselbe: 20.000 Euro pro Auto.

Den Up! verkaufst Du für 15.000, den Q7 für 150.000 Euro. Was möchtest Du produzieren?

Der beste von allen war der Opel Meriva. :-(

Die Zielgruppe hat sich ganz objektiv mit den Jahren irgendwie erübrigt. Vans waren eine Modewelle der 2000er, die ihren Zenit überschritten hat. SUV-Modelle sind optisch gefälliger bzw. weniger klobig und haben nicht weniger Nutzwert, viele Familien sind darauf umgestiegen. Auch der immer noch gebaute Renault Espace ist seit dem letzten Modellwechsel SUV-artiger, ohne seinen familiären Charakter zu verlieren.

Ich kann mich noch gut an die Situation um 2000-2005 erinnern, als ich noch in der Realschule war. Zuerst hatten alle Eltern, die was auf sich hielten den VW-Passat Variant haben müssen und dann den VW-Sharan - wer den nicht hatte, war gefühlt weniger wert; wer stattdessen den Opel-Zafira, den Mazda Premacy, den Mitsubishi Space-Wagon oder einen Eurovan (Peugeot 806, Citroen Evasion, Fiat Ulysse und Lancia Zeta) gekauft hatte, war immerhin so eine Art "zu mehr hat's nicht gereicht, aber man sich bemüht". Wir hatten damals einen neu gekauften Opel Senator B 3.0i 24V Automatik von 1990 und einen alten Mercedes 230E, der als günstig geschossener Gebrauchter für 10.000 D-Mark so mitlief und mit dem jeder fuhr.

Kompaktvans haben ein eigenes Dilemma: Ihr Kundenkreis hat sich selbst überlebt. Diese Autos kauften seinerzeit (Anfang-Mitte der 2000er) weniger die Familien, sondern eher die älteren Herren, die eine Mittelklasse-Limousine der selben Marke fuhren und mit um die 70 höher einsteigen wollten - dann wurde statt eines Ford Mondeo eben der Ford C-Max gekauft oder der Renault Scénic statt des Renault Laguna. Diese Generation war deutlich vor 1940 geboren und kommt jetzt in ein Alter, wo man meist kein neues Auto mehr kauft, sondern den 10-15-20 Jahre alten C-Max, Scénic usw. einfach weiter fährt, bis man eines Tages nicht mehr fahrtüchtig ist. Das betrifft auch Konzepte wie die Mercedes B-Klasse oder den VW Golf Sportsvan zuvor VW Golf Plus). Diese Autos haben sich erübrigt, weil die Zielgruppe irgendwie mehr nicht vorhanden ist.

Bei den größeren Vans ist es ähnlich: Wer 1995 mit 30-35 als junger Familienvater den VW Sharan mit viel Platz für die Kleinen kaufte und ca. 2005 vielleicht nochmal einen holte, als die Kinder grad so im Teeniealter waren, der kauft sich jetzt was Kleineres, etwa einen Golf oder Ähnliches, weil die Kinder alle eigene Autos haben oder man nicht mehr den halben Hausrat mitschleppt, wenn man zur Oma fährt. Wie gesagt, das Van-Thema hat sich erübrigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dreamdrummer  02.04.2024, 11:29

Oder man wählt wieder einen klassischen VW Bus (T6, T7) oder einen Ford Transit anstatt eines Vans.

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rotesand  02.04.2024, 11:31
@Dreamdrummer

Ja, zum Beispiel - ich kenne einige, die das so gemacht haben, oder einen Mercedes der V-Klasse gekauft haben, da gibt es ja etliche Möglichkeiten.

Der Multivan war für mich schon beim T3 damals immer der beste bzw. einzig wahre Minivan und ist ja eigentlich ein Bus.

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Ich finde es sehr schade, da ich Vans deutlich lieber mag als SUVs.