Wie exportiert man in Premiere Pro ein Video, sodass es nicht viel Speicher verbraucht?

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Noch kleiner als 60 MB?
Das ist bereits sehr wenig.

Ein 2 Minuten Full HD Video mit einer im Internet gängigen Bitrate von 10 MBit/s ist bereits 150 MB groß.

Die Dateigröße an sich ist nur von der Bitrate und Länge des Videos abhängig. Die Bitrate beschreibt, wie viel an Information pro Sekunde gespeichert wird. Wenn du eine Bitrate von 10 MBit/s (Megabit pro Sekunde) gewählt hast, kannst du das in MB/s (Megabyte pro Sekunde) umrechnen indem du es durch 8 teilst. Das Ergebnis multiplizierst du dann mit der Länge des Videos in Sekunden und du hast deine Dateigröße.

Das klappt anders rum natürlich auch. Wenn du ein Video hast, welches 2 Minuten lang und 60 MB groß ist, beträgt deine Bitrate 4 MBit/s.

Also (60 MB/120 s)*8 = 4 MBit/s
Anders rum wäre es eben (4 MBit/s / 8)*120 s = 60 MB

Wenn du also ein kleineres Video haben willst, musst du es entweder kürzer machen oder die Bitrate verringern. 
Der Bildinhalt, die Auflösung, Effekte oder sonst was haben nichts mit der Dateigröße zu tun.

Hier mal ein paar Beispiele von Bitraten, damit du das ins Verhältnis setzten kannst:
Kino Kamera 3,4k:---------2160 MBit/s
Profi DSLR 1080p:------------90 MBit/s
Einsteiger DSLR 1080p:-----45 MBit/s
Youtube 4k:---------------------40 MBit/s
Youtube 1080p:---------8 bis 12 MBit/s

Was ich bisher nicht aufgeführt habe, ist die Bildqualität.

Hier gilt immer -> mehr MBit/s -> mehr Details -> bessere Qualität
aber man bekommt eben auch eine höhere Dateigröße.

Hier spielen nun auch Codes, Auflösung und Framerate eine Rolle.

Ein guter Codec liefert bei einer bestimmten Bitrate eine bessere Bildqualität als ein anderer. H.264 ist am meisten verbereitet, da er ein sehr gutes Verhältnis aus guter Bildqualität und Dateigröße bietet.
Ein Video, das mit H.264 codiert wurde und 50 MB groß ist, kann also fast genau so gut aussehen, wie ein unkomprimiertes AVI Video, das 500 MB groß ist. Es gibt natürlich kleine Unterschiede, die sind aber nur bei sehr sehr genauem hinsehen sichtbar.

Ein Full HD Video mit 10 MBit/s sieht auch besser aus, als ein 4k Video mit 10 MBit/s, obwohl die Dateien gleich groß sind. In dem 4k Video bekommt jedes einzelne Bild nur 1/4 der Bildinformationen von dem Full HD Video, da sich 4 mal so viele Pixel die Bitrate teilen müssen.

Wenn du also die Bitrate verringerst, solltest du die Auflösung auch etwas verringern, damit die Bildqualität wieder besser wird.

Der Ton spielt dabei auch eine kleine Rolle. Hier funktioniert es genau so wie beim Video. Wenn du bei 2 Minuten Video noch ein Lied mit 192 kBit/s im Hintergrund hast, kommen nochmal 2,88 MB dazu. Das macht den Braten für gewöhnlich aber nicht fett.

Um das Ganze jetzt nochmal zusammen zu fassen:
Wenn die Datei kleiner werden soll, kannst du
- Bitrate verringern (führt aber zu schlechterem Bild)
- Länge verkürzen
- Anderen Codec verwenden (Vorzugsweise H.264)

Ich verwende für gewöhnlich H.264 mit einer variablen Bitrate (VBR). Wenn das Bild gleichmäßig ist, kann besser komprimiert werden und die Datei wird weniger schnell größer (wenn du verstehst, was ich meine :D), wenn das Bild eine Sekunde später dann viele feine Strukturen aufweist, kann es nicht mehr so gut komprimiert werden und die Datei wird schneller größer, da eine höhere Bitrate verwendet wird um eine gute Bildqualität zu erreichen.

Das klingt jetzt etwas kompliziert. Im Grunde guckt sich der Encoder jedes einzelne Bild an und sagt: "Das Bild ist monoton/gleichmäßig und kann ganz klein gemacht werden" oder eben "Das Bild ist sehr detailliert und muss groß bleiben".
Dadurch wird die Datei eben etwas kleiner, wenn du sagst:
minimal 5 MBit/s und maximal 10 MBit/s
anstatt immer 10 MBit/s 

Bei Export kannst du dann unter 'Bitratencodierung' dann VBR einstellen und dann 2 Bitraten. Ich nutze 10 und 15 MBit/s, aber das wird dir ja wahrscheinlich zu viel sein.

Sooo, da hast du erstmal einen Haufen Text :)
Ich hoffe, dass ich es einigermaßen verständlich geschrieben habe und ich dir damit weiterhelfen konnte, worauf es beim Export ankommt.

Hi,

Grundsätzlich gilt: je mehr Bildqualität, desto mehr Speicherplatz wird gebraucht!

Mit "ganz guter Qualität" kann hier niemand etwas anfangen.

Ich habe gerade ein Videoclip in MP4 mit dem H.265 erstellt:

Dateigröße : 42,4 MB
Dauer : 30s 47ms
Gesamte Bitrate : 11,8 Mbps
Breite : 1 280 Pixel
Höhe : 720 Pixel
FPS: 30


Tempa  11.02.2016, 07:43

Wenn man gängige Videos als Referenz nimmt, kann man schon was mit "ganz guter Qualität anfangen".
Ein 1080p Youtube Video hat beispielsweise 8 oder 12 MBit/s, je nachdem mit welcher Framerate es hochgeladen wurde.
Die Qualität kann man schon als "ganz gut" bezeichnen.
Mehr geht natürlich immer.

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Also ich habe mich sehr lange Zeit damit beschäftigt. Ich habe es mit vielen Convertern versucht und viele verschiedene Einstellungen. Nach meiner Erfahrung, ist der H.264 Codec einer der besten Kodierungen. Man bekommt ein gutes Bild und eine der kleinsten Dateien. Eventuell ist der Codec bei Premiere schon vorinstalliert ansonsten Google es einfach mal. Die Größe ist dann noch von der Auflösung abhängig und von den Animationen. Je detaillierter die Animation aufgelöst wird und je mehr Polys vorhanden sind desto größer wird die Datei. Mit Polys meine ich einzelne Pixel-Fragmente. Die Bitrate und framerate ist dann auch noch abhängig von der Größe. Also hat es viele Möglichkeiten warum die Datei so gros ausfällt. Es gibt im Internet aber auch genug Anleitungen zur besten exportation von Videos in Adobe Premiere.

Wenn du Strg + M drückst kommt das Exportfenster da musst du es passend für dich einstellen