Wie erleben wir die Expansion der Raumzeit?
Hallo zusammen.
Wenn man von der kosmischen Expansion spricht, höre ich immer nur, der Raum "dehne" sich aus, bzw. er nimmt an Volumen zu. (Was, wenn man davon ausgeht, dass dunkle Energie dem Raum selbst inne wohnt und dadurch immer mehr wird, dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik zuwidersprechen scheint, aber darum soll es hier primär nicht gehen).
Seit Einstein wissen wir jedoch das Raum und Zeit sich nicht unabhängig voneinander verhalten, sondern als Einheit, eben als Raumzeit definiert sind. Wo sich Raum krümmt und verzerrt, "krümmt" und "verzerrt" sich auch die Zeit. In starken Gravitationsfeldern ticken die Uhren anders.
Wie lässt sich dieses Prinzip nun mit der kosmischen Expansion vereinbaren, wenn es sich demzufolge um eine Expansion der Raumzeit handelt?
Wenn der Raum sich quasi reproduziert, so dass es tatsächlich immer mehr davon gibt, wie verhält sich dem gegenüber die Zeit? Was sind die Auswirkungen einer sich ständig erweiternden Zeit, bzw. Raumzeit? Sind es kaum messbare Effekte, oder ist es viel mehr so, dass der vermeintliche "Lauf der Zeit" dieser Effekt ist und die Erweiterung des Raumes sein zwangsläufiges Gegenüber?
Wenn ich mehr darüber sinniere, stellen sich bei mir Fragen über das Wesen der dunklen Energie. Wirkt die kosmische Expansion überall und auf jeder Ebene, auch im Mikrokosmos?
Wo ist da mein Knoten im Gehirn? Ich bin dankbar für jeden brauchbaren Kommentar.
3 Antworten
Ein Anknuepfungspunkt zwischen Dunkler Energie und Expansion der Raumzeit waere die Unterscheidung in Beobachtbares und Nicht-Beobachtbares Universum.
Was ist ein Nicht-Beobachtbares Universum ? Hier wird die Grenze des Beobachtbaren Universums ueberschritten. Man koennte es sich so vorstellen, dass die Expansionsgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit ueberschreitet.
Was das Wirken der Dunklen Energie betrifft, ist es nicht so, dass sich die Raumzeit in einen bestehenden Raum hinein ausdehnt. Sondern die Raumzeit selbst expandiert, d.h. auch alle Messgroessen expandieren quasi untergeordnet mit. Ob dies auch im Quantenbereich stattfindet, ist derzeit wohl noch nicht ganz erforscht. Man weiss jedoch, dass in den Voids eine schnellere Raumzeitexpansion stattfindet als beispielsweise in einer Galaxie. Es besteht hier ein Zusammenhang von Materie und Dunkler Energie.
Wenn der Raum sich quasi reproduziert, so dass es tatsächlich immer mehr davon gibt
tut er nicht. Raumzeit ist kein Mengenbegriff, sondern nur ein Satz von Dimensionen. Raumzeit wird von Massen bzw von Energie aufgespannt, und diese Massen entfernen sich voneinander, das ist alles. Es wird dabei nichts "produziert".
Vielleicht solltest du mal die neuesten Erkenntnisse eines indischen Astronomen Rajendra Gupta lesen, der das Alter des Universoms nicht auf 13,7 sondern auf 26,7 Milliarden Jahre schätzt und die Entstehungsdauer von Galaxien anders bewertet.