wie denken menschen die von ihrer geburt an blind und taubstumm sind?
wie denken menschen die von ihrer geburt an blind und taubstumm sind?? wissen sie was das leben ist oder denken sie was passiert hier mit mir??wie kann man ihnen die alltäglichen dinge beibringen und ihnen verständlich machen was leben ist..ich stelle mit das total schlimm vor man ist ja in sich selbst gefangen..bitte um antworten
6 Antworten
Für uns scheint die Vorstellung natürlich schrecklich, weil wir uns die Leute hilflos und unglücklich vorstellen.
Aber woher wollen wir wissen, dass sie unglücklich sind. Behinderungen machen ja nicht unbedingt unglücklich, gerade wenn man sie von Geburt an hat. Ein Mensch der blind und taubstumm ist kann natürlich fast nichts lernen, weil er nichts verknüpfen kann.
Zum Beispiel Buchstaben: Wenn ein Kind den Buchstaben A lernt, lernt es die Bewegung und dazu den Laut und das Bild. Fehlt der Laut oder das Bild, kann das Kind den Buchstaben trotzdem lernen. Schwieriger, aber es geht. Nehmen wir an, man versucht einem taubstummen Blinden soetwas beizubringen: Man nimmt seine Hand, legt einen Stift rein und macht damit den Buchstaben A. Es gibt nichts, womit die Person das verknüpfen könnte.
Die Person nimmt nur die Berührung der Hand wahr, welche sie als angenehm oder unangenehm empfindet. Ich denke von "Denken" kann hier nur beschränkt die Rede sein. Wahrscheinlich bleibt ein von Geburt an taubstummer Blinder auf Säuglings Niveau stehen. Er kann vielleicht gefüttert werden und er hat auch seine Sympathien bzw. Antipathien gegenüber bestimmter Personen, was auf biochemische Prozesse ("man kann sich nicht riechen") zurückzuführen ist und die Wärme, die ihm eine andere Person gibt.
Sehr gute Frage! Ich glaube solchen Betroffenen kann man nichts beibringen, weil ja 2 wichtige Sinne fehlen...Ich stelle mir des auch total schrecklich vor!
Danke für die tolle Frage!
Das ist echt Schrecklicher Gedanke. Aber ich denke, dass bei solchen Menschen andere Sinne (über Haut, Schädel) hoch entwickelt sind, so dass sie doch etwas von der Umgebung erfahren können.
Ich bin seit meiner Geburt blind und hatte damals mal für einen Tag Kontakt mit einer Klasse aus Taub-Blinden. Deren Denken besteht hauptsächlich aus ertasteten Bildern und aus dem Bass von Musik, den sie teilweise noch durch die Vibration wahrnehmen können. Taub-Blinde denken somit nicht in ganzen Sätzen, wie ein normaler Blinder, sondern sie bilden ihre Gedanken aus dem, was sie spüren und ertasten können.
Bitte bitte nicht "taubstumm"!! Der Diskurs über die Korrekte Bezeichnung dauert nun schon mehrere Jahrzehnte! Die Bezeichnung taubstumm wird seit 80er Jahren nicht mehr verwendet. Betroffene empfinden ihn als zutiefst diskriminierend, ähnlich der Bezeichnung "Neger" für schwarzhäutige Menschen. Die Wandlung der Bezeichnung reicht von allgemein "hörgeschädigt", über "gehörlos" und in letzter Zeit geht der Trend in Richtung "taub". Wobei hier sich von der defizitären medizinischen Sichtweise bewusst abgewendet und die Identitätsstärkende Bedeutung betont wird. Eine oberflächliche Recherche allein in den Google Ergebnissen oder auf Wikipedia genügt schon, um einen kleinen Einblick in diesen Bereich zu bekommen. Gruß
D.H! Leider verwenden sogar die Medien noch diesen veralteten, beleidigenden Begriff! Ich muss fast täglich Leute darauf aufmerksam machen, dass ich gehörlos und nicht taubstumm bin! Selbst dann, wenn ich mich in Lautsprache mit ihnen unterhalte....