Wie beurteilt ihr den Fall Ute Beden?
Hallo erstmal!
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der geschichtlichen Vergangenheit Deutschlands. Im Moment beschäftige ich mich mit der DDR, der Stasi und den IMs. Ich bin auf den Fall Ute Beden gestoßen und würde hierzu gerne die Beurteilung anderer hören. Da in meinem Umfeld sich niemand damit beschäftigt, würde ich es begrüßen, wenn einer eine ausführliche Beurteilung schreibt und man eine Diskussion starten kann um sich mit dem Fall intensiver zu beschäftigen. Sie war in etwa 16 Jahre alt als sie von der Stasi angeworben wurde, und dies auch nur weil ihr Name auf einem Flugblatt im Ausland auftauchte und sie Kontakt zu ihrer Mutter in der DDR hatte. Hier nochmal eine Erläuterung dazu:
1 Antwort
Dieser Blick aus dem Westen nähert sich dem Blick aus dem Osten.
Ein IM-Kandidat wurde nie unter kospirativen Umstanden kontaktiert oder befragt. Damit hätte sich das MfS ja dekonspiriert. Auf so einen Blödsinn kam niemand.
Bevor die Ute zum Direktor bestellt wurde und der erste Kontakt zum MfS hergestellt war, hatte der MfS-Mitarbeiter in einem IM-Vorlauf die Ute aufgeklärt. Dauer 6 Monate.
Es stand also bereits fest, daß Ute ja sagen würde. Das war nämlich das Ziel des IM-Vorlaufes, dies abzuklären.
Das fehlt hier völlig.
Niemand wurde beim ersten Kontakt zum IM. Mehrere Treffen wurden vereinbart, u.a. sollte der IM-Kandidat Aufträge des MfS ausführen und darüber berichten.
Dann erst folgte die Werbung zum IM und der IM wählte seinen Decknamen.Dann wurde er aufgefordert, seine schriftliche Verpflichtungserklärung zu schreiben, die ihm diktiert wurde.
Die 16jährige wurde auch nicht überrumpelt, sondern sie wurde langsam an die Werbung herangeführt. Auch wurde ihr erklärt, was die Aufgaben des MfS sind.
Noch Fragen?