Westernreiten! Wie versammle ich ein Pferd?

3 Antworten

Eigentlich genau wie im Englischreiten, das haben ja meine Vorreiter bereits sehr gut erklärt.

Beim Westernreiten hat man allerdings ein anderes Ziel als beim Englischen. Beim Englischen ist das Ziel (d.h. der oberste Punkt der Ausbildungsskala) die Versammlung. D.h. das Pferd geht ausfgerichtet, beugt die Hanken stark, tritt unter und wölbt den Rücken auf.

Beim Westernreiten ist das oberste Ziel nicht zwangsläufig die Versammlung, sondern die vollendete Durchlässigkeit. Um diese zuerreichen muss das Pferd allerdings versammelt gehen können. Vollendete Durchlässigkeit heisst so viel wie, dass das Pferd die Hilfen des Reiters sofort, gelassen und in schöner Manier (Spannungsbogen, aktive Hinterhand, Kopf auf Höhe des Halsansatzes, d.h. Ohrspitzen auf Widerristhöhe) umsetzt. Das heisst, ein korrekt versammeltes Westernpferd hat den Kopf relativ tief (siehe oben), tritt gut unter den Schwerpunkt, hat den Rücken aufgewölbt und ist leicht und wendig in der Schulter. Hankenbeugung und Aufrichtung sind im Gegensatz zum Englischen nicht wichtig. Was allerdings nicht heissen soll, dass Westernpferde immer nur v/a geritten werden. Kommt auf den Trainer an, aber alle, die ich kenne, reiten ihre Pferde auch mal kürzer.

Beim Westernreiten arbeitet man mit Signalgebung, das heißt du nimmst denZügel an, gibst Paraden, nicht gleichmäßig, sobald das Pferd im Kopf nachgibt läst du den Zügel lang. Natürlich mußt du das Pferd auch von hinten (mit Füßen und Kreuz ) reiten um irgendwann mal zu schaffen, das es konsequent über den Rücken geht. Irgendwann weiß das Pferd eine leichte Parade, Kopf runter und kann konstant am langen Zügel geritten werden. Das ist aber ein weiter Weg, den du ohne gute Trainerin kaum schaffen wirst. Lg

Prinzipiell genauso wie es beim englischreiten gemacht werden soll.

Die Zügel auf leichten Kontakt nehmen und dann vermehrt treiben, so daß der Rücken sich aufwölbt. Damit tritt das Pferd verstärkt unter, wird aber nicht schneller (zu Anfang natürlich schon etwas schneller). Wenn Du die Zügel wieder hingibst, soll das Pferd wieder in die Ausgangslage zurückkehren (!!!). Wenn das Pferd so ausgebildet wird, daß es den Rücken "oben" läßt, erzieht man einen sogenannten ´Spannrückengänger´. Das ist aber nicht das Ziel, denn dort schwingt der Rücken nicht mehr. Das ist dann genau das Gegenteil dessen, was man heute vermehrt beim englischreiten sieht, dort drücken die Pferde den Rücken weg (weil sie "von Hand" aufgerichtet werden).

Als Zuschauer erkennt man die Versammlung durch verstärktes Untertreten der Hinterhand.

LG Calimero