Weshalb haben Mönche eine Glatze :)?
3 Antworten
Ich bin Buddhist und helfe dir gerne weiter
Kleine Geschichte der Kopfrasur
In vielen Kulturen gelten Haare als Symbol von Männlichkeit, körperlicher oder spiritueller Kraft und stehen für gesellschaftlichen Status
Man denke etwa an den biblischen Samson, der seine übermenschlichen Körperkräfte seinem Haar verdankte.
Bereits in altägyptischen Gräbern wurden Haarpflegeprodukte gefunden und das Tragen von Perücken zu öffentlichen Anlässen war üblich.
Bereits damals waren es fast ausschließlich Priester, die sich rituell den Kopf kahl schoren, um das Kriterium ritueller Reinheit zu erfüllen.
Das Abschneiden von Haaren bedeutete also praktisch den Verlust von gesellschaftlichem Ansehen. Es war somit in vielen Kulturen demütigend
Eine bestimmte Gruppe römischer Schauspieler machte sich beispielsweise durch das Rasieren des Kopfes und der Augenbrauen gezielt lächerlich.
Symbolik
Als nepalesischer Fürstensohn dürfte Siddharta aus dem Geschlecht der Shakya gut gepflegte Haare und eine kunstvolle Frisur gehabt haben.
Durch das Abschneiden der Haare wird ein Bruch mit der Gesellschaft gezeigt - "ich gehöre nicht mehr dazu, ich isoliere mich bewusst".
Etwas ähnliches bewirken heutzutage zB Irokesenschnitte bei Punkern - man will sich vom Mainstream distanzieren und riskiert sogar Anfeindungen.
Sich den Kopf kahl zu scheren ist also eine totale Absage an alle äußerlichen Schönheitsideale - egal was die "Vogue", der "Playboy" oder "Men's Health" gerade für trendy und angesagt hält - man weist es zurück.
Buddhistische Mönche
Somit ist auch im Buddhismus die Rasur des Kopfes ein Zeichen der Weltabgewandtheit, man legt Eitelkeit und Anhaftung an Schönheit und Modebewusstsein ab.
Das Tragen einer einfachen Robe und die Rasur des Schädels sind also Symbole für den Bruch mit der Gesellschaft, zugleich aber auch Zeichen der Zusammengehörigkeit mit der Mönchsgemeinschaft.
Angesichts des Umstands, dass man als bettelnder Mönch häufig nicht gerade unter besten Bedingungen lebt, ist es zumindest in Südostasien auch womöglich durchaus eine Frage der Hygiene.
Frisuren
In einigen asiatischen Ländern, wie etwa Japan, ist es gerade bei Tempelpriestern, die einer Gemeinde vorstehen, durchaus üblich, eine modische Kurzhaarfrisur zu tragen.
Lediglich zu großen Zeremonien wird dann der Schädel geschoren.
Umgekehrt trugen Mönche, wenn sie heimlich in die Rotlichtviertel der Stadt schlichen, meist Mützen, um ihren Status nicht sofort offensichtlich zu machen.
Ich hoffe, diese Antwort war hilfreich für dich.
Haare gelten im Buddhismus als ein Ausdruck der Schönheit und Eitelkeit Wer auf seine Haare verzichtet zeigt dass er keinen Wert mehr auf weltliche Dinge legt. Er kehrt dieser Welt den Rücken und widmet sich ganz seinem Glauben.
Ich habe mal gelesen das die Art der Mönchshaartracht damit zu tun hat das man mit dieser die Dornenkrone von Jesus symbolisiert
Die kreisförmige Art der Haare wird auch Tonsur genannt