Werde ich hingehalten oder hat sie bindungsangst?
Hallo,
Ich habe vor 8 Monaten eine Frau (39) kennengelernt. Wir haben uns von Anfang an super verstanden und bereits nach 2 Tagen getroffen. Alles lief harmonisch und blieben von da an auch im Kontakt. Wir haben uns sehr oft und regelmäßig in der Woche getroffen. In den ersten 3 Monaten habe ich hauptsächlich bei ihr übernachtet. Nach 3 Monaten habe ich ihr die Frage gestellt, was sie über uns denkt!! Sie meinte, dass es mehr als Freundschaft ist, sie aber eine Person ist die eine längere Zeit benötigt um eine Beziehung einzugehen. Da spricht ja natürlich auch nichts dagegen. Nach den 3 Monaten wurden aus unerklärlichen Gründen die Treffen weniger und die Übernachtungen zu mir verlegt. Sie hat zwei Kinder 16 und 14 und der Sohn lebt bei ihr. Ich hatte sie mal angesprochen, warum ich seit Monaten nicht mehr bei ihr bin, worauf sie sagte das es dafür keinen Grund gibt. Ich habe schon ihre Kinder, den Vater, Schwager, Schwester so wie einige Kollegen von ihr kennengelernt. Im Juli wurde ich von ihrem Schwager zum 40 Geburtstag eingeladen. Natürlich ist sie dort alleine hingefahren. Eine Woche später wurde ich von ihr zum Geburtstag der Tochter (lebt bei Schwester und Schwager) eingeladen. Dort bin ich dann in Begleitung mit gegangen. Wiederum eine Woche später hatte der Sohn Geburtstag und es wurde beim Schwager gefeiert. Hier wurde ich von ihr nicht eingeladen. Nach ca 6 Monaten habe ich sie angesprochen und gefragt wie sie das mit uns mittlerweile sieht. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich Gefühle entwickelt habe und ich mir mehr vorstellen kann. Sie freute sich, aber sie sagte das sie noch Zeit benötigt und wir es so laufen lassen sollen. Ich habe sie gefragt, wie sie zu mir steht doch leider bekomme ich darauf keine Antwort. Sie sagte sie spricht nicht über ihre Gefühle und sagte direkt dass ich ihr nicht egal bin. Zwischendurch meinte sie, dass sie es erst ihren Kindern mitteilen muss, dass da jemand ist. Tage später sagt sie, dass sie es ihren Kinder nicht oder noch nicht mitteilen möchte, damit sie nicht wieder enttäuscht werden. Als ich ihr sagte, dass du dich dann auch nicht binden kannst, verneinte sie dieses und meinte das hat damit nix zu tun.
In den 8 Monaten hatten wir zweimal sex. Treffen finden gefühlt nur statt wenn sie es möchte. Mittlerweile ist es so wenn ich sie vermehrt darauf anspreche dass sie gereizt und aggressiv auf dieses Thema reagiert.
In den letzten Tagen haben wir sehr viel Streitigkeiten gehabt, weil ich endlich Klarheit haben möchte. Und sie antwortet mir nur darauf dass sie noch etwas Zeit benötigt und sich nicht unter Druck setzen lassen möchte. Spricht man nach 8 Monaten von Druck?
Sie ist ein sehr freiheitsliebender Mensch. Sie sagte auch, dass sie seit 4 Jahren Single ist und sie Angst hat, dass ich sie einenge.Momentan ist die Situation so, umso mehr ich dieses Thema anschneide umso mehr zieht sie sich zurück und wirkt massiv genervt darauf. Wenn wir uns treffen gibtves momentan auch keine Zärtlichkeit mehr.
3 Antworten
Sie will nichts festes, hat aber nicht den Mumm, dir das zu sagen. Akzeptier es oder beende das Ganze komplett.
Das alles sind nur Plattitüden, die man halt so sagt, um Ruhe zu bekommen. Ehrlich weißt du es doch selbst. Die will nix festes mit dir, traut sich aber nicht, das auch so zu kommunizieren, weil sie dich zwar gut leiden kann, aber nicht als Partner. Das alles sind die Standardsprüche. Freiheitsliebend, muß noch mit Kindern drüber reden, brauche Zeit, ..... Blablabla.
Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, dass ihr euch nach acht Monaten offenbar immer noch in einer Art "Kennenlernphase" befindet, obwohl ihr gegenseitig bei euch übernachtet. Auch sexuell scheint es nicht so gut zu laufen ...
Das klingt alles in allem nach keinem Happy End und jeder Menge Ausflüchte, warum ihr keinen echten Schritt weiter seid.
Überlege dir, wieviel sie dir bedeutet und wie lange du dich noch auf die lange Bank schieben lassen möchtest. Das tut sie vielleicht auch nicht bewusst, schon gar nicht böswillig. Aber derzeit scheint ihre Tendenz eher zu sein, dass ihre Wege von dir weg, als zu dir hin zu führen. Mehr als eine Art Freundschaft scheint sie nicht zu wollen. Je mehr du deine Absichten durchblicken lässt, desto mehr zieht sie sich zurück.
Sie bedeutet mir viel und deshalb halte ich es auch schon relativ lange aus. Leider darf ich nix ansprechen ohne das es in Stress endet. Sie wusste von vornherein, was ich suche und hat sich da drauf eingelassen.
Ich meinte es eher auf die Quantität, als auf die Qualität bezogen.
Unausgeglichene Nähe-Distanz-Bedürfnisse bringen häufig Probleme. Sie hat ihre beiden Kinder und wahrscheinlich auch ihre Erfahrungen, die sie so handeln lassen, wie sie eben handelt. Vielleicht wurde sie betrogen, verlassen ... Irgendetwas hat ihr Vertrauen zerstört und sie möchte sich und ihre Kinder vor erneuter Verletzung bewahren?
Das stimmt was du sagst, in den letzten 3 Beziehungen laut ihrer Aussage wurde sie von allen Männern betrogen. Sie hat wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Ob das der einzige Grund ist, wie sie ist kann ich leider nicht sagen. Sie äußert immer wieder, dass weniger mehr ist.
Sie weiß auch, dass ich das ewig nicht so laufen lassen möchte. Sie sagt auch selbst, dass sich was verändern muss. Ich weiß einfach nicht, was ich machen kann. Möchte es eigentlich nicht aufgeben, aber wenn es sinnlos ist, dann muss ich dieses natürlich machen.
Meine Gedanken:
Sie misstraut Männern. Du bist ein Mann. In ihrer Denke findet vielleicht statt, dass am Anfang alle Männer sehr zuvorkommend und aufrichtig sind. Aber dann entwickeln sie sich in eine andere Richtung. Dann hat sie ihre Gefühle zugelassen, aber die Gefühle des anderen haben sich verändert. Und aus Unsicherheit über die Gefühle des Partners ihr gegenüber begann sie vielleicht, zu klammern oder extrem eifersüchtig zu werden. Das tut ihr nicht gut, weil sie spürt, dass sie in der Beziehung die Unterlegene bleibt. Jetzt hat sie noch Oberwasser (zumindest gefühlt), kann die Dinge lenken.
Am Ende geschah nach einer Zeit der Beziehung dann das, was sie immer befürchtete, worauf sie aber mit hingewirkt hat - der Partner hatte genug und wendete sich anderen Frauen zu.
Ich denke, sie versucht zu vermeiden, dass sich genau das Gleiche mit dir wiederholt. Ihr Grundmisstrauen und ihre Selbstkenntnis schützen sie davor, wieder verlassen zu werden, auch weil sie sich innerhalb der Beziehung selbst verliert. Sie spürt, dass sie am Ende wieder die Verlassene sein könnte.
Ich kann dir nicht sagen, ob es sinnlos ist.
Sie braucht wahrscheinlich einen Mann mit großer Geduld, viel Verständnis und auch mit großer Gelassenheit. Denn euer Nähe-Distanz-Verhältnis wird unausgewogen bleiben. Aber es könnte sogar sein, dass sich das Verhältnis verschiebt. Der Partner (vielleicht du) hat dann geworben und hatte Erfolg und kehrt dann in einen normaleren Modus zurück, der auch ein Stückchen mehr Freiraum beinhalten könnte / sollte / wird ... Aber sie spürt dann die Veränderung und deutet sie falsch. Dann beginnt sie, mehr Bedürfnis nach Nähe zu entwickeln, worauf der andere (vielleicht du) sich dann mehr und mehr eingeengt fühlt.
Ein Kreislauf.
Der Mann in ihrer Nähe müsste sich selbst wahrscheinlich sehr zurücknehmen, damit die Harmonie gewährleistet ist. Sie braucht einfach viel Zeit, um sich einlassen zu können. Aber dann darf diese Aufmerksamkeit nicht aufhören, sonst bleibt das Ganze fragil.
Es sind nur Vermutungen. Mehr kann es nicht sein.
Ich würde mich etwas zurückziehen und euch beiden Raum lassen, nachzudenken, vielleicht zu vermissen ... Wenn ihr dann beide mehr Klarheit gewonnen habt, dann sprecht nochmal und schaut, ob sich etwas verändert hat.
Danke für die Worte. Sie sagt auch selbst, dass sie jemanden wie mich braucht. Leider bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch, was manchmal sehr schwierig ist. Sie sagte auch mehrfach, dass ich nach Jahren der Mann bin der alles, also ihr Verhalten abbekomme, wofür sie sich auch entschuldigte. Wenn ich mir ihre Aussagen mit deinem Text vergleiche, dann könnte es teilweise wirklich passen. Ich bin zwar ungeduldig, aber wenn ich etwas möchte dann bleibe ich auch am Ball. Sie weiß selbst, dass sie sich auf mich immer verlassen kann. Daran wird es nicht liegen.. Ich kann entweder es beenden, was ich nicht möchte oder. Ihr hält die Zeit geben die sie möchte..
Wenn man Menschen (oder Männern) nicht vertraut, weil man entsprechende Erfahrungen gesammelt hat, geht man vielleicht in seinem Verhalten immer noch einen Schritt weiter und testet, ob derjenige trotzdem noch bleibt. Das dient der vermeintlichen Absicherung vor Enttäuschung und dem Beweis für echte und tiefe Zuneigung. Tief im Inneren glaubt man nämlich nicht, liebensWERT zu sein. Wäre man es, hätten die Partner davor nicht betrogen und / oder verlassen.
Jeder hat aber seine Grenzen. Du wirst auch deine Grenzen haben. Aber wenn die Gefühle tief und echt sind, dann lohnt es sich, ihre Schale zu knacken. Trotzdem wird vielleicht auch irgendwann bei dir ein Punkt erreicht sein, wo du keine Bereitschaft mehr hast, zu beweisen, zu warten, zu hoffen.
Aber vielleicht findet ihr beiden ja einen Weg für euch. :)
Das stimmt umso mehr meine Absicht darstelle umso mehr zieht sie sich zurück. Sexuell war es gut, aber sie bestimmt nähe und Distanz.