Wer war der erste Mensch der Welt?

11 Antworten

Den einen allerersten Menschen hat es nicht gegeben bzw. das ist eine willkürliche Definition. Die Grenzen zwischen den Vormenschen, den späteren Urmenschen und den modernen Menschen sind fließend. Neue Arten entstehen nicht mit einem einzelnen abweichenden Individuum, sondern mit ganzen Populationen, in denen sich die einzelnen Individuen wegen des ständigen Genaustauschs untereinander (Fortpflanzung) nur geringfügig unterscheiden.

Wenn eine solche Population von anderen Populationen derselben Art isoliert ist, häufen sich bei ihr aber spezifische Merkmale an, bis die Unterschiede zur Ursprungsart so groß geworden sind, dass eine Kreuzung zwischen ihnen nicht mehr möglich ist. Sobald diese Bedingung erfüllt, handelt es sich bei der isolierten Population um eine neue Art. Da eine solche Fortpflanzungsbarriere allerdings auch nur schrittweise über Generationen hinweg entsteht, kann man für die neue Art keinen genauen Entstehungszeitpunkt und schon gar nicht einen einzelnen ersten Vertreter festlegen.

Hallo,

wenn Du der monotheistischen Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments glaubst dann war Adam der erste Mensch, der von Gott nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde.

Die Anthropologen und Archäologen, die sich mit menschlicher Frühgeschichte beschäftigen haben sich dafür entschieden, dass der erste Mensch weiblich war und Eva hieß (ebenfalls der Darstellung der Schöpfungsgeschichte entnommen).

Aber der Name Eva ist keiner konkreten Person zuzuordnen, da Evolution sehr langsam verläuft und es mehrere 100.000 Jahre benötigt hat, um sich vom Affen zum Homo und dann zum Homo sapiens zu entwickeln.

Übrigens finde ich es sehr interessant, dass seit einigen (wenigen) Jahren der Schimpanse der Gattung Homo zugeordnet wird, da ca. 97% der genetischen Ausstattung mit der des heutigen Menschen übereinstimmt.

Alles Gute!

Es gibt keine punktgenaue Grenze zwischen Mensch und Affe. Die Evolution zog sich über Millionen von Jahren. Selbst wenn es an einem bestimmten Punkt einen "ersten Menschen" gab, wurde er mit 99%iger Sicherheit noch nicht gefunden.

Hallo daruschkaaa,

den gibt es nicht. Die Evolution funktioniert anders, in der Biologie stellt
sich die Frage also gar nicht.

Innerhalb einer Gruppe Tiere tragen alle Individuen zwar die Merkmale, die ihre Tierart ausmacht, aber alle Individuen tragen diese Merkmale in verschiedener Ausprägung. Deswegen sehen alle Individuen eben doch ein bissi anders aus. Große Ohren, kurze Beine, scharfe Augen, aber auch Fähigkeiten, genetischverankerte Anfälligkeiten für Krankheiten, etc.

Indem immer zwei Individuen gemeinsam Nachkommen zeugen, vermischen
sich ihre Gene. In der nächsten Generation sind die Ausprägungen der Merkmale deswegen wiederum minimal anders:

Wenn die Umwelt, in der unsere Gruppe lebt nun bestimmte Fähigkeiten begünstigt, dann haben die Individuen, die diese Fähigkeiten oder Merkmale in sich tragen mehr Nachkommen.

Unsere Gruppe könnte zum Beispiel gezwungen sein, den Wald zu verlassen und ihr Dasein in einer Savannenlandschaft zu bestreiten. Ab diesem Punkt werden Individuen, die schnell davon laufen können, gute Augen haben oder sich auch ab und an auf zwei Beine aufrichten es leichter haben und sich öfter erfolgreich paaren als langsame oder kurzsichtige oder unaufmerksame Individuen. Sie vererben ihre Eigenschaften also öfter, weshalb sich die allmählich in der Population anreichern: Die Individuen der Gruppe verändern sich von Generation zu Generation im Schnitt ganz, ganz minimal in Richtung der Merkmale an, die die Individuen zum Überleben in ihrer neuen Umgebung brauchen. Sehen wir die Nachfahren derselben Gruppe nach einer halben Million Jahre wieder an, dann hat sich deren Aussehen deswegen drastisch verändert.

Jede einzelne Generation stellt dabei nur winzigste Detailunterschiede, ein minimalstes Verschieben des Durchschnittes aller Ausprägungen. Zu jedem Zeitpunkt gehören Eltern und Kinder zur selben Tierart und sehen sich sehr ähnlich. Erst über die enorm großen Zeiträume, die die Evolution braucht, verschieben sich die Merkmale so sehr, dass wir verschiedene Spezies sehen, wenn wir Nachkommen und Vorfahr nebeneinander halten.

Es gibt also nicht den Punkt, wo ein Australopithecus einen Homo erectus auf die Welt bringt. Es gibt nur minimalste langsame Veränderungen von Generation zu Generation, die immer von den Umweltbedingungen  in dieselbe Richtung gedrückt werden, bis wir nach Jahrmillionen ein völlig anderes Lebewesen vor uns stehen haben.

Die Übergänge der Evolution sind minimal und fließend.

Unser Bild von diesen Vorgängen ist leider mosaikhaft, weil wir nur einzelne fossile Funde haben und deshalb diesen kontinuierlichen Wandel nur punktuell verfolgen können. Den "allerersten Mensch" gibt es nicht. Es gibt nur Generationen von vielen Individuen, die uns ähnlicher und ähnlicher wurden.

Grüße

MarkusKapunkt  13.10.2016, 16:07

Besser kann man es nicht erklären! 

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