Wer hat die Wasserkraft entdeckt?

4 Antworten

Die Geschichte der Wasserkraft geht weit zurück. Historiker schätzen, dass sie in China bereits vor 5000 Jahren zur Anwendung kam. Weitere alte Kulturen am Nil, Euphrat und Tigris und am Indus haben vor 3500 Jahren die ersten, durch Wasserkraft angetriebenen Maschinen in Form von Wasserschöpfrädern zur Bewässerung für Felder eingesetzt. Zu Zeiten der Römer und Griechen wurde Wasser dann als Antriebsmittel für Arbeitsmaschinen in vielfältigster Art und Weise genutzt. Etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde die Archimedische Schraube erfunden, die bis heute noch genutzt wird.Im 9. Jahrhundert n. Chr. wurde das unterschlächtige Wasserrad eingesetzt. Die nächste entscheidende Entwicklung folgte fünf Jahrhunderte später mit der Nutzung des oberschlächtigen Wasserrads. Hier wurde nicht mehr nur die Bewegungsenergie des Wassers, sondern auch sein Gewicht genutzt.1767 stellte der englische Bauingenieur John Smeaton das erste Wasserrad aus Gusseisen her, was eine wesentliche Voraussetzung für die Industrielle Revolution war, da es durch die enorm höhere Belastbarkeit auch größere Leistungen ermöglichte. Die damit verbundene Produktivitätssteigerung führte mit zum wirtschaftlichen Aufschwung und verschaffte dem Wasserrad bis zum 19. Jahrhundert eine herausragende Stellung als Antriebsquelle.1842 entwickelte der französische Ingenieur Benoît Fourneyron den Vorläufer einer Francis-Wasserturbine. Durch diese Technik konnten größere Wassermengen und höhere Gefälle ausgenutzt werden, was zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Wasserrädern führte. Als dann 1866 Werner von Siemens noch den elektrodynamischen Generator erfand, wurde die Umwandlung von Wasserkraft in elektrischen Strom möglich.1880 wurde das erste Wasserkraftwerk im englischen Northumberland in Betrieb genommen und schon 1896 entstand an den Niagarafällen in den USA das erste Großkraftwerk der Welt. Mit den Elektricitäts-Werken Reichenhall errichtete der Holzstoff-Fabrikant Konrad Fischer das erste Wasserkraftwerk Deutschlands in Bad Reichenhall, welches am 15. Mai 1890 den Betrieb aufnahm. Es ist das erste Wechselstrom-Kraftwerk in Deutschland und das erste E-Werk in Bayern.[2]1902 fand in Grenoble – 1914 und 1925 zusätzlich mit Ausstellung, dann in Lyon und wieder in Grenoble[3] – der Congrès de la houille blanche statt. Die Bezeichnung „Weiße Kohle“ verdeutlicht das Gewicht, das man dieser Energiequelle gegenüber der herkömmlichen Kohle beimaß. Der Begriff leitet sich ab vom geschmolzenen Eis der Bergregionen, dass sich meist weiß-schäumend zu Tal ergießt. Einen wesentlichen Schub erhielt die Wasserkraft mit der Elektrifizierung der Eisenbahnstrecken, die gerade in den Bergregionen, wo die Wasserkraft ortsnah erzeugt werden konnte, besonders leistungsfähige Schubkraft benötigte. Oft entstanden die Kraftwerke als Bauwerk der Eisenbahngesellschaften. Daher wird die Elektrizität oft auch aus „Die keine Schwester der Eisenbahn“ bezeichnet.[4]NutzungWasserkraft verfügt über ein großes Potential zur Stromerzeugung, wobei die jeweiligen Potentiale abhängig von Niederschlagsmengen und topographischen bzw. geographischen Verhältnissen regional sehr stark schwanken. Das technisch nutzbare Potential wird auf ca. 26.000 TWh pro Jahr geschätzt, von denen 21.000 TWh auch unter ökonomischen Gesichtspunkten genutzt werden könnten. Das tatsächlich erschließbare Potential liegt bei ca. 16.000 TWh, was etwa dem weltweiten Strombedarf des Jahres 2005 entspricht.[5]Im Jahr 2012 waren weltweit Wasserkraftwerke mit einer kumulierten Leistung von zusammen rund 990 GW installiert, die rund 3700 TWh elektrischer Energie produzierten. Dies entspricht etwas mehr als der anderthalbfachen Produktion der Kernkraftwerke, die 2012 2.346 TWh[6] bereitstellten. Damit lieferte die Wasserkraft 16,5 % des Weltbedarfes an elektrischer Energie und rund 3/4 der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, die 21,7 % des Weltstrombedarfes deckten.[7] Gut die Hälfte der weltweiten Erzeugung findet in den fünf Staaten China, Brasilien, Kanada, USA und Russland statt. Es wird davon ausgegangen, dass global betrachtet im nächsten Jahrzehnt etwa 180 GW an Wasserkraftleistung zugebaut werden, hauptsächlich in China, der Türkei, Brasilien und Indien.[8]In Deutschland waren Ende des Jahres 2006 7.300 Anlagen aktiv und leisteten 2007 zur gesamten Stromerzeugung einen Beitrag von 3,4 %.[9] In Österreich sind es ca. 56,6 % und in der Schweiz ca. 52,2 %.[10] Unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union trägt Schwedens Wasserkraft am meisten zur Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen bei: Im Jahre 2011 wurden 66 TWh erzeugt - das entspricht mehr als 20 % der insgesamt in den EU-Ländern erzeugten Energie aus Wasserkraft.

DIe Wasserkraft wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit in verschiedenster Weise genutzt. Da es darüber keine Aufzeichnungen gibt, ist es klarerweise nicht bekannt, wer sie als erster für sich nutzte.

Die brauchte man nicht endecken, die war schon da.

Menschen, die vor Jahrtausenden Wasserräder bastelten.