Wer hat Ahnung? Schimmel trotz "weißer Wanne".

13 Antworten

Grundsätzlich kann man das Problem mit Klimaplatten aus Calciumsilikatplatten zuverlässig lösen. Es müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. So darf evt. Schimmel nicht durch eindringende Feuchtigkeit von außen (scheint ja hier ausgeschlossen) oder falsches Lüftungsverhalten verursacht sein. Wenn der Grund für ein Schimmelproblem aber, wie es hier scheint, zu kalte Innenseiten der Außenwände auf Grund schlechter Wärmedämmung und evt. zusätzlich vorstehender, Luftaustausch verhindernder Möbel ist, kann dieses mit diesen Platten gut gelöst werden. Grundsätzlich muss vorhandener Schimmel aber vor dem Einbau der Calciumsilikatplatten komplett entfernt werden!

Calciumsilikatplatten, oft auch Klimaplatten genannt, haben eine gute Dämmwirkung und zusätzlich den sogennannten Wohnklimaeffekt. Sie nehmen überschüssige Luftfeuchtigkeit zuverlässig auf und geben sie später, richtiges Lüftungsverhalten vorausgesetzt, auch wieder an die Raumluft ab. Dieses Klima ausgleichende Verhalten ist auch der Grund für die Bezeichnung "Klimaplatten". Die Calciumsilikatplatten sind zudem alkalisch und damit grundsätzlich sehr schimmelfeindlich. Da sie auch die Temperatur auf der Innenseite der Außenwand deutlich anheben und sich somit dort, wegen sicherer Überschreitung des Taupunktes, keine Feuchtigkeit mehr bilden kann, sind dem Schimmel die wichtigsten Nährböden entzogen. Ein evt. auftretendes Problem mit der Verlagerung des Schimmels auf die Übergang zu den Innenwänden bzw. Decken löst man mit sogenannten Keilplatten, auch aus Calciumsilikat. Für Fenster-, Tür- und Heizungsnischenlaibungen benötigt man oft sogenannte Laibungsplatten in ca. 1,5 cm Dicke, weil an den Laibungen für die 2,5 cm-Plattenevt. nicht genügend Platz ist.

Klimaplatten aus Calciumsilikat (auch Kalziumsilikat) kann man heutzutage gut und günstig in diversen Onlineshops kaufen (Suchbegriff "Klimaplatten" oder "Calciumsilikatplatten"). 2,5 cm-Calciumsilikat-Klimaplatten sind zum Teil schon unter 20 EUR je m² incl. MwSt. zu bekommen. Sie sind aber, für größeren Isolierbedarf, meist auch in den Dicken 3, 4 und 5 cm zu bekommen, natürlich entsprechend teurer.

Wenn der Shop zudem ein trusted shops-Siegel trägt, ist das Ganze absolut vertrauenswürdig! Zudem gibt es fast immert auch eine nette und kompetente telefonische Beratung und zusätzliche Hintergrundinfos zum Thema Raumklima und Innendämmung auf den jeweiligen Shopseiten! Auch die Anlieferung auf die Baustelle ist meist zu erträglichen Kosten möglich.

Keller als Wohnbereich nutzen ist immer problematisch. Wichtig ist eine Zwangslüftung, am besten mit gegenüberligenden Lüftungsöffnung, sodass ständig die Luft ausgetauscht wird und in Bewegung ist. Nach der Sanierung bzw. restlosen Entfernung des Schimmels empfehle ich die Wände - vermutlich Betonwände - mit Klimaplatten
http://www.klimaplatte.de/index.php
zu isolieren, diese dann mit einem alkalischen Putz und einer schimmelfesten, alkalischen Farbe zu versehen. Hinter Tapeten (Papier = Schimmelnahrung) entsteht fast zwangsläufig Schimmel.

Prinzessin2008 
Fragesteller
 16.03.2009, 11:32

Das hört sich doch mal nach Ahnung an. Dankeschön. Hast Du auch ungefähre Preise im Kopf, bei einer Größe von ca. 16qm des Raumes? Hab da nichts gefunden.

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clausrutan  16.03.2009, 11:42
@Prinzessin2008

Preis musst du im Baustoffhandel erfragen, das variiert. Die Grundfläche des Raumes ist uninteressant. Du brauchst die Fläche der Aussenwände.

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Da bei einer korrekt ausgeführten weißen Wanne davon auszugehen ist, dass keine Feuchtigkeit eindringt, kann das Problem mit dem Schimmel also nur durch Feuchtigkeit von innen entstanden sein. Betonwände sind in der Regel von außen ungedämmt und auf Grund dessen häufig sehr kühl. An den Stoßfugen der Kellerelemente oder in Bereichen von schlecht verdichtetem Beton gibt es nun sehr häufig Wärmebrücken (keine Kältebrücken). Durch diese Wärmebrücke kann die Wärme entweichen und der entsprechende Bereich der Wand kühlt aus. Demzufolge kann hier durch Kondensation Luftfeuchtigkeit entstehen, welche dann zur Schimmelbildung führt.

Dem Einsatz von Klimaplatten oder sonstiger Innendämmung würde ich abraten, da eine funktionierende Innendämmung eine 100%ige Dampfsperre erfordert. Diese herzustellen ist fast unmöglich, da die Dampfsperre z.B. in die Decke hinein geführt werden muss.

Desweiteren lässt die Innendämmung den Taupunkt, also den Temperaturbereich im Bauteil, wo die Feuchtigkeit kondensiert, weiter "in den Raum hinein" wandern, so dass zu vermuten ist, dass die die Dämmung durchdringende Feuchtigkeit dann genau hinter dieser Dämmung kondensiert. Diese Feuchtigkeit kann nicht weg gelüftet werden und es kommt zu unsichtbarer Schimmelbildung.

Ich empfehle den Einsatz eines zusätzlichen Heizkabels, welches im Fußbodenbereich der betroffenen Wände verlegt wird und die Wände von unten her aufheizt. Dadurch wird die Kondensation der Feuchtigkeit verhindert und somit die Schimmelbildung. Weiter kann man die Wände vorbeugend mit einem reinen Kalkputz versehen. Kalkputz wirkt schimmelhemmend und gibt ein gutes Raumklima.

Mehr Infos zu Schimmel hier: http://www.schimmelberatung-hannover.de

Jede 2. Antwort totaler Unsinn! Kein Mensch braucht jemals nen Schimmelspürhund. So wie es richtig Dämmung statt Isolation heißt, gibt es keine Kältebrücken sondern nur Wärmebrücken. Und egal wie gedämmt die Wanne ist, sind die Räume nicht ausreichend beheizt kommt es im Kellerbereich vor allem beim tagsüber Lüften im Sommer zur Kondensation an den Wänden. Warme Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, kühlt Sie an den Kellerwandungen ab steigt ihre relative Feuchtigkeit bis zum Kondensationspunkt. Das Wasser kondensiert. Merke: Kellerbereiche im Sommer nur nachts oder in den dfrühen Morgenstunden (wenn der Tau noch in der Wiese steht) lüften! Finger weg von auch für den mMenschen giftigen Fungiziden/Desinfektionsmitteln! Spürhunde sind nur ein teurer Werbegag: kei wirklicher Fachmann braucht einen! Und bitte bitte bloß keine Innenwanddämmung!! Bester eintrag oben: schimmelberatung-hannover.de hilfe auch unter www. umweltmobil.de

Werter Forumsteilnehmer,

ich würde mich weitestgehend -in Teilbereichen nicht und auch nicht in der Wortwahl die ein wenig über das Ziel hinaus schießt- den beiden letzten Vorträgen anschließen wollen.

Zu berücksichtigen bleibt halt, dass eine Weiße Wanne nur Dicht gegen Wasser in Tropfenform und nicht Dicht gegen Wasserdampf ist.

Durch Wände und Boden diffundiert also mithin zusätzlich Wasser, was normalerweise unschädlich ist, weil es in der Regel nur in geringen Mengen auftritt und somit auch wieder abtrocknen kann.

Ein weiterer Faktor ist, dass eine weiße Wanne in der Regel generell nicht geeignet ist um im Inneren des Kellers Wohnräume zu errichten.

Es würde sich also mithin weiterhin die Frage stellen ob das Zimmer des Sohnes (der Wohnraum) im Kellergeschoss von vorne herein geplant war und auch dementsprechend gebaut worden ist, denn dann kann ja keine Kältebrücke -die wie bereits weiter oben erwähnt Wärmebrücke heißt- entstehen, weil dieser Wohnraum zu dämmen wäre. Mithin kann eine Wärmebrücke dann eigentlich im Regelfall nicht die Ursache sein, wenn entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik gebaut wurde. Selbiges gilt für die Abdichtung die auf die Kelleraußenwände aufzubringen ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Bitumenanstriche für diese Art der Abdichtung seit ca. 1993 nicht mehr verwendet werden dürfen.

Darüberhinaus ist in Wohnräumen die sich im Kellergeschoss befinden eine Abdichtung auf die Bodenplatte aufzubringen weil auch durch die Bodenplatte -genau wie durch nicht abgedichtete Wände- der Wasserdampf wandern kann.

Hinzu kommt -wie im Beitrag vorher beschrieben- das wenn keine Dämmung auf den Außenwänden (von außen) aufgebracht wurde, sich Wasser an den Wänden absetzen kann und sich dort dann Schimmel bildet.

An Wohnraum im Kellergeschoss werden andere Ansprüche gestellt als an einen "Kartoffelkeller".

Genaueres ist der WU Richtlinie zu entnehmen.

Auch müssen die Rissbreiten (durch eine entsprechende Bewehrung)des Stahlbetonbaukörpers beschränkt sein um das ein solches Bauteil selbst die dichtende Funktion übernehmen kann.

Ungünstiger Weise (für den Fall das das Kellergeschoss nicht entsprechend gedämt wurde) hat denn dann auch noch der Sohnemann sein Zimmer im Kellergeschoss, was wiederum für zusätzliche Feuchtigkeit sorgt.

"Alles in Allem" hört sich das für mich eigentlich nach einem nicht DIN-gerecht errichteten Bauwerk an, welches mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überprüft werden sollte, da der Gewährleistungszeitraum -wenn ich dies Recht verstanden habe- noch läuft und ggf. noch Ansprüche gestellt werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Reinartz

Freier Sachverständiger für Bauwesen

Hauptstraße 51 53894 Mechernich

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